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Die Burg

Die Burg

Titel: Die Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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aber der war rappelvoll, nicht eine einzige Lücke. Da tauchte Penny plötzlich vor dem Wagen auf, winkte und strahlte.
    Er ließ einfach den Motor laufen und sprang hinaus. Sie umarmten sich gründlich.
    «Wochenende», sagte sie schließlich atemlos. «Ich habe in meiner Aufregung gar nicht daran gedacht, dass man dann nirgendwo einen Parkplatz kriegt.» Sie umfasste sein Gesicht. «Gott, Peter, ich freu mich so!»
    Ein vorsichtiges Hupen riss sie aus ihrem Kuss. Hinter Cox’ Mietwagen hatte sich eine Autoschlange gebildet. Penny zog reuevoll den Kopf ein und deutete eine entschuldigende Verbeugung an.
    «Na denn, ich hab mein Motorrad da vorn an der Ecke. Fahr einfach hinter mir her, es ist nicht weit.»
    Eine hübsche Straße mit noch jungen Bäumen, ein schmalbrüstiges Reihenhaus aus Sandstein, ein Vorgarten, in dem gerade genug Platz war, das Motorrad abzustellen. Eine glänzend schwarz lackierte Haustür mit einem Klopfer aus Messing, daneben ein Tontopf voller Narzissen.
    All das nahm er in sich auf, während er seinen Koffer aus dem Auto hievte und zu ihr ging.
    «Hier wohnst du?», fragte er und wunderte sich selbst, warum ihn das erstaunte.
    «Klein, aber mein», antwortete sie. «Na ja, so gut wie, jedenfalls, fast abbezahlt.»
    Die Haustür führte direkt ins Wohnzimmer. Sie ging vor, schaltete Stehlampen ein, während sie sich aus ihrer Lederjacke schälte.
    Er stellte den Koffer ab und schaute sich um: ein offener Kamin, zwei dicke Sessel mit dunklem Samtbezug, eine Couch mit einem Muster aus großen Mohnblumen, Aquarelle an den zartgelben Wänden, schwere Leinenvorhänge; geradeaus ein offener Durchgang zur Küche, daneben ein antiker Mahagonitisch, auf dem ein Teeservice aus schwerem Silber stand.
    «Schön», sagte er.
    Sie lachte, fast ein wenig unsicher. «Nicht das, was man bei einer Motorradbraut erwartet, oder? Aber so bin ich eben, ich mag es gern ein bisschen traditionell.»
    «Nein, nein», beeilte er sich, «ich merke nur gerade, dass ich mir eigentlich gar nichts vorgestellt hatte. Es ist unheimlich gemütlich.»
    «Ja? Das ist gut!» Sie huschte in die Küche und schaltete den Wasserkocher ein. «Ich mach uns gleich Tee, aber vielleicht sollten wir zuerst deine Sachen nach oben bringen.»
    Es tat ihm gut, dass sie genauso aufgeregt war wie er.
    «Erdgeschoss: Wohnzimmer und Küche», plapperte sie, während sie die Treppe hinaufstiegen. «Erster Stock: Bad und mein Schlafzimmer. Zweiter Stock: Arbeits- und Gästezimmer. So, das hier ist mein Reich, aber ich weiß nicht, ob du …»
    Er ließ den Koffer fallen, zog sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
    «Aber ich weiß», murmelte er.
    «Gott sei Dank!» Sie presste sich an ihn und zerrte gleichzeitig an seinen Mantelknöpfen.
     
    «Ist es wirklich erst zwanzig nach neun?», fragte sie später, ihr Gesicht in seiner Achselhöhle. «Mmh, du riechst gut!»
    Er lachte leise. «Ich habe keine Ahnung, für mich könnte es auch Mitternacht sein.» Dann zog er sie sanft über sich. «Und ich rieche ganz bestimmt nicht gut. Es ist Stunden her, dass ich zuletzt geduscht habe.»
    Sie küsste seine Brust. «Genau das meine ich ja.»
    Dann richtete sie sich auf. «Ach, verdammt, was tun wir hier eigentlich? Wir sollten doch … du weißt schon: erst die Arbeit, dann das Vergnügen.»
    «Andersrum ist aber auch nicht schlecht», grinste Cox, aber auch er setzte sich auf. «Besser, wir ziehen uns was an, sonst …»
    «… kann ich für nichts garantieren», beendete sie seinen Satz und suchte ihre Kleider zusammen. «Ich hatte heute keine Zeit, irgendwas einzukaufen, geschweige denn zu kochen. Also, was soll ich bestellen, Pizza oder Chinesisch?»
    «Mir reicht auch ein Butterbrot.» Er konnte die Augen nicht von ihr lassen.
    «Mir nicht, ich brauche einmal am Tag etwas Warmes. Pizza, also. Ich würde gern Knoblauch nehmen, aber nur, wenn du auf deine auch welchen nimmst.»
    «Ich liebe Knoblauch», hörte er sich sagen und wusste, dass er nun endgültig verrückt geworden war – er aß nicht einmal Zwiebeln.
     
    «Es lohnt sich nicht zu duschen», hatte sie beschieden, und so saßen sie sich jetzt in T-Shirts und Trainingshosen gegenüber am Mahagonitisch und aßen Salami-Artischocken-Knoblauch-Pizza, tranken Wasser und Tee und versuchten, sich auf die Arbeit zu besinnen.
    «Ich kann dir gar nicht viel zu Oliver Harris erzählen», sagte sie. «Er ist vor zwei, drei Jahren in den Bannkreis der Militia geraten, war ziemlich oft

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