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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Haaren.«
    Lewicki blinzelte. »Was?«
    »Weiß wie Seife. Sie haben Blue-Eagle-Uniformen an. Geldtransporterfahrer. Haben Waffen aus ihrem Koffer gezogen.« Sie steckte sich die Finger in den Mund. Sie schlotterte wie ein lockeres Rad.
    Im Korridor wurde eine Tür eingetreten, und eine Stimme war zu hören. »Wo ist der Präsident?«
    Lewicki machte einen bestürzten Eindruck. Versuchte es erneut mit seinem Telefon. Gab es auf. »Nichts. Sie haben die Handys blockiert.«
    »Wo ist er?«
    »Wer?«, kreischte eine Frau.
    Der Schuss klang tief und endgültig. Dana Jean zuckte zusammen und krallte sich in Waymires Anzugaufschläge. »Wieso glauben die, dass der Präsident hier ist?«
    Waymire schaute Lewicki an. »Jetzt erkenne ich Sie.«
    Wieder wurde eine Tür eingetreten, näher. Jo schnürte es die Kehle zusammen. Auch die Wände schienen sich zusammenzuschnüren. Die Klaustrophie kroch ihr über die Haut.
    »Wo ist der Präsident?«, bellte der Mann. »Führ mich zu
ihm, oder ich erschieß dich.« Die Stimme klang tief und hinterwäldlerisch. Es war nicht Ace Chennault.
    Waymire wandte sich zur Tür. »Wir müssen hier raus.«
    Dana Jean packte ihn am Ärmel. »Nein. Sie haben die Aufzugtüren blockiert und die Brandschutztreppen mit Ketten abgeriegelt. Die Frau bewacht die Lobby.«
    Waymire stand der Schweiß auf der Stirn. »Ohne Telefon können wir nicht um Hilfe rufen. Wir müssen was unternehmen.«
    Lewicki griff nach dem Apparat auf der Anrichte, den Jo schon ausprobiert hatte. Anscheinend glaubte er nur an das, was er selbst machte.
    »Sie wissen nicht, dass wir hier drin sind«, flüsterte Dana Jean. »Wir verstecken uns.«
    Jo hörte keine fliehenden Schritte oder Schreie mehr von draußen. Niemand aus der Kanzlei war mehr auf dem Korridor. Der Konferenzraum fühlte sich an wie ein schrumpfender Pappkarton. Und die Angreifer arbeiteten sich systematisch zu ihnen vor.
    Der unter die Klinke gekeilte Stuhl würde sie bestimmt nicht aufhalten. »Sie werden die Tür aufschießen«, sagte sie.
    Lewicki wandte sich zum Konferenztisch um. »Wir müssen uns verbarrikadieren. Los.«
    Als er ein Ende des Tisches anhob, traten vor Anstrengung seine Hals- und Schultermuskeln hervor. Jo und die anderen fassten mit an, und zusammen schleppten sie den Tisch zur Tür. Waymire stieß ihn fest gegen das Holz.
    Dann fuhr er auf einmal zusammen. Sein Gesicht war aschgrau und schweißbedeckt. Er legte die Hand an die Brust und hielt sich torkelnd am Tisch fest, ehe er in die Knie
brach. Jos Kehle wurde papiertrocken. Offenbar hatte er tatsächlich kurz vor einem Herzinfarkt gestanden. Und jetzt hatte er ihn.
     
    Mit klingelnden Ohren marschierte Ivory durch den Korridor. Diese letzten Idioten von der Kanzlei hatte sie nicht erschossen, weil sie reden sollten. Aber wenn sie nicht aufhörten zu kreischen, konnte es passieren, dass sie sich vergaß.
    Wo war dieser Scheißer McFarland?
    Sie erreichte das Ende des Gangs und bog um eine Ecke, rannte zur hinteren Seite des Hauses und entdeckte Keyes, der auf sie zukam. Er kickte eine Bürotür auf und feuerte eine Salve hinein. Glas zersplitterte, und ein Mann winselte um sein Leben.
    »Wo ist er?«, brüllte Keyes.
    Ivory machte kehrt. Am Ende des Korridors war eine geschlossene Tür. KONFERENZRAUM. »Da lang.«
     
    Waymire sackte auf den Boden. Dana Jean fasste ihn am Arm. »Was ist?«
    »Tut weh.« Er rang um Luft. Seine Nagelbetten waren blau.
    Jo kniete sich neben ihn. Sie lockerte seine Krawatte. »Hat jemand ein Aspirin?« Keine Antwort. Sie half ihm, sich neben den Konferenztisch zu legen. Mehr konnte sie nicht tun. Er brauchte einen Krankenwagen.
    Und bestimmt nicht als Einziger hier.
    Lewicki tauchte unter den Tisch. »Los, alle runter.«
    Dana Jean drückte sich neben sie.
    Jo fing Lewickis Blick auf. »Der Tisch wird Schüssen aus automatischen Waffen nicht standhalten, oder?«

    Er zögerte. »Vielleicht den ersten zwei Salven.«
    Im Gang rief ein Mann. »Gebt den Präsidenten heraus, sonst werdet ihr wegen Hochverrat hingerichtet.«
    Jo musterte die Tür, und eine vernichtende Gewissheit durchzuckte sie. Die Angreifer würden das Schloss wegpusten und dann immer weiterfeuern. Selbst wenn sie die Tür nur fünf Zentimeter aufbekamen, konnten sie ins Zimmer schießen und die Jagd eröffnen.
    Dana Jean umklammerte ihre Knie. »Wir sitzen in der Falle. Es gibt keinen Ausweg.«
    Jo wandte sich den Fenstern zu. »Doch, es gibt einen.«

KAPITEL 55
    Vorbei an

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