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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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hereinrief.
    Denn das war der Schlüssel zu allem: die offene Tür. Nur so konnte er sich Zutritt verschaffen, McFarland und Tasia erschießen und durch das Fenster entkommen.

    Sie war der perfekte Sündenbock. Aber sie hatte ihn verraten.
    »Schlampe«, knurrte er.
    Tasias Leidenschaft hatte all seine Träume übertroffen. Ihre Wut auf McFarland schien keine Grenzen zu kennen. Zerrissen von innerer Qual, wollte sie ihn unbedingt dazu zwingen, sich für ihre Ehe zu entschuldigen.
    Aber sie hielt nicht Wort. Nachdem McFarland eingetroffen war, ließ sie die Verbindungstür in letzter Minute verschlossen. Chennault war hilflos. Dann reiste sie ab in ihr Hotel in Washington. Am nächsten Morgen stieg sie in den Bus und setzte die Tour fort. Und der Schakal kehrte wieder ins Weiße Haus zurück, um weiter das Land zu zerrütten.
    McFarland hatte Tasia hypnotisiert und sie auf seine Seite gezogen. Wahrscheinlich hatte er sie auch sexuell besessen. Chennault musste schlucken, so sehr widerte ihn die Vorstellung an.
    Tasia hatte ihn komplett abserviert. Hatte sich geweigert, ihn zu sehen. Hatte seine Anrufe ignoriert. Als er am Abend vor dem Konzert in San Francisco zu ihrem Haus fuhr, hatte sie den Pantoffelhelden Searle Lecroix vorgeschickt, um ihn abzuwimmeln. Was für eine unglaubliche Frechheit!
    Aber um Lecroix hatte sich Noel Michael Petty gekümmert. Nicht alles war aus dem Lot geraten.
    Anscheinend hatte Tasia mitbekommen, dass er etwas gegen den Präsidenten im Schilde führte. Sie war zu einer tickenden Zeitbombe geworden. Laut und unsediert. Er konnte es sich nicht leisten, sie am Leben zu lassen.
    Zum Glück gab es keine Beweise für seine Anwesenheit in Reston, Virginia. Alle Gespräche mit Tasia hatte er unter
vier Augen geführt, und die einzigen Aufnahmegeräte vor Ort waren die, die er selbst installiert hatte. Außerdem benutzte er immer einen Störsender, um Wanzen und Handys zu blockieren. Er war unangreifbar.
    Aus diesem Grund hatte er heute freie Bahn. Mit Ivory und Keyes verfügte er über zwei treue Soldaten, die seine Befehle befolgten. Daran hatte er keinen Zweifel, denn schon vor Beginn dieses Projekts hatte er Dossiers über sie als potentielle Kämpfer für die Sache erhalten.
    Und bot sich ihm heute nicht eine ideale Bühne?
    Er bog in die Sacramento Street. Wolkenkratzer aus Granit und Glas säumten die Straße. Er hatte einen klaren Blick auf das Bürogebäude weiter unten nach der Montgomery Street. Er wurde langsamer. Trotz der Fußgänger und des dichten Querverkehrs bemerkte er am Randstein einen schwarzen Suburban. Gleißendes Sonnenlicht brach sich in der Windschutzscheibe.
    Chennault schickte Keyes eine SMS. Jetzt.
    Er inhalierte den Dieseldunst des nationalen Verfalls. Jetzt bloß nicht in Hektik verfallen. Er ließ das parkende Fahrzeug vor dem Bürogebäude nicht aus den Augen.
    Moment. Das war nur ein einzelner Suburban.
    Sein Schritt wurde schneller. Im Vorbeigehen stieß er einem Mann den Ellbogen in die Seite. Dann konnte er nichts mehr erkennen vor lauter roten Bussen, gelben Taxis und Fußgängern in allen Farben des Regenbogens.
    Tatsächlich, ein einzelner Suburban. Keine Flotte. Und auch kein Polizeimotorrad in der Nähe. Durch die Häuserschluchten hallte Sirenengeheul. Er hastete weiter.

    Nicht rennen , mahnte sich Ivory. Sie war außer Atem, hatte nur noch das Bürogebäude im Tunnelblick.
    Direkt gegenüber dem Suburban auf der anderen Straßenseite parkte ein Panzerwagen von Blue Eagle. Keyes kletterte vom Fahrersitz.
    Er trug seinen Firmenhelm, der wirkte wie ein Motorradhelm ohne Visier. Stirnrunzelnd schaute er sie an. »Bist du gelaufen?« Er drehte den Kopf. »Was sind das für Sirenen?«
    Sie drängte an ihm vorbei und stieg ins Führerhaus. »Ich hab es losgetreten. Wir können nicht mehr warten.«
    »Was hast du gemacht?«
    Sie zog den Alusicherheitskoffer vom Sitz.
    Keyes packte sie am Arm. »Ivory.«
    Sie reichte ihm den Koffer. Damit würden sie exakt wie Angestellte einer Sicherheitsfirma aussehen, die Geld ablieferten.
    Keyes starrte sie schockiert an. Dann hatte er sich wieder im Griff. »Wenn du noch Nachrichten verschicken willst, dann sofort, weil der Störsender alle Handyverbindungen im Umkreis unterbricht.«
    »Ich hab alles gesagt, was ich sagen muss. Lass den Schlüssel stecken für Paine. Er ist gleich da, um uns wegzufahren, wenn wir rauskommen.«
    Keyes schaute über die Straßen. »Nur ein Suburban.«
    »In dem Haus arbeitet Tasias

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