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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Schwester. Der Präsident ist hier. Besucht Verwandte. Wer sollte es denn sonst sein?«
    Sie überquerten die Straße. Die Kanzlei Waymire & Fong befand sich im vierten Stock.

KAPITEL 54
    Lewicki gab eine Nummer auf seinem Handy ein. Er warf Jo einen grimmigen Blick zu.
    »Sic semper tyrannis. So ergeht es allen Tyrannen. Das hat Booth gerufen, nachdem er im Ford’s Theatre aus der Box des Präsidenten auf die Bühne gesprungen ist. Dieser Chennault steht auf Attentäter.«
    Er sprach ins Telefon. »Bill, wir haben ein Problem. Es …« Er nahm das Handy vom Ohr. »Verdammt. Unterbrochen. Was …« Er wählte erneut.
    Dann hallten Schreie aus der Lobby.
     
    Keyes trat zuerst aus dem Aufzug, doch Ivory raste an ihm vorbei ins Foyer der Kanzlei, direkt auf die Rezeptionistin hinter ihrem Schreibtisch zu.
    Die Frau war gerade am Telefon. Mit verwirrter Miene blickte sie auf. Sie sah einen Mann und eine Frau in der Uniform und den Helmen der Sicherheitsfirma Blue Eagle. Wie immer, wenn sie eine Bank oder ein Kaufhaus betraten, um Geld abzuholen, hatten sie einen Aluminiumkoffer dabei.

    Doch normalerweise öffneten die Blue-Eagle-Fahrer den Sicherheitskoffer nicht, um Waffen herauszuziehen. Und sie zielten auch nie auf Rezeptionistinnen, denen der Mund offen stand.
    Keyes fuhr die Schulterstütze der MAC-10-Maschinenpistole aus. Ivory schob sich die Desert Eagle in den Hosenbund und zog die Glock heraus.
    Den Griff der Waffe erhoben wie einen Knüppel, stürzte Ivory auf die Empfangsdame zu, die noch zur Hälfte von ihrem Sitz aufspringen konnte. Die Frau kreischte wie eine Irre. Ivory sprang über den Schreibtisch und prügelte die Tussi mit der Glock aus ihrem Stuhl. Dann drückte sie den Hörer auf die Telefonanlage und aktivierte alle Schalter, um das System zu blockieren.
    Schreiend kroch die Rezeptionistin weg, kam schwankend hoch und lief davon.
    »Blockier die Aufzüge«, rief Ivory. »Funktioniert das Handystörgerät?«
    Sie fühlte sich wie entfesselt, zum ersten Mal seit Jahren wie ein echter Mensch, bereit, all diesen Schafen die Hölle heißzumachen.
    Sie riss den Schlitten der Glock zurück. »Los, schnappen wir ihn uns.«
     
    Jo wandte sich zur Tür des Konferenzraumes. Lewicki hielt das Telefon gepackt wie eine Granate.
    Wieder Schreie, die Stimme einer Frau. Gedämpft von Wänden und Teppichen rief ein Mann: »Auf den Boden!«
    Jo rannte zur Tür. Auf dem Gang liefen Leute durcheinander. Lewicki tauchte neben ihr auf und warf die Tür zu.

    In der Lobby rief der Mann: »Das ist die Revolution des Neuen Amerika. Wir tränken den Baum der Freiheit.«
    Plötzlich peitschten laute Schüsse auf. Schreie zuckten durch die Luft. Schritte polterten über den Korridor.
    Jo wollte nach ihrem Telefon greifen, aber es war nicht da. Sie hatte es in ihrer Handtasche in Viennas Büro gelassen.
    Als sie das Bürotelefon auf der Anrichte abnahm, hörte sie ein Besetztzeichen.
    Vorsichtig zog Lewicki die Tür einen Spalt auf. Anwälte und Assistenten flohen in Büros, stießen gegen Wände und Topfpflanzen und purzelten übereinander. Wieder Schüsse, tiefer und näher. Ununterbrochen gellten Schreie. Lewicki schloss die Tür und packte einen Stuhl. Doch bevor er ihn unter den Griff rammen konnte, flog die Tür auf.
    Sofort drosch er mit der Faust zu und traf Dana Jeans Nase. Sie wurde an die Wand geschleudert. Lewicki holte erneut aus, doch Dana Jean bedeckte das Gesicht mit einer Hand und schlug mit der anderen zurück. »Vollidiot!«
    Jo sprang dazwischen. »Sie arbeitet hier.«
    Nach der Rezeptionistin stürmte ein beleibter Anwalt durch die Tür, die Brille schief auf dem Gesicht. Lewicki knallte sie zu und klemmte den Stuhl unter die Klinke.
    »Sie schießen auf die Leute.« Der Mann war Ende fünfzig, Afroamerikaner. Er schien kurz vor einem Herzinfarkt und drauf und dran, wieder hinauszulaufen, um seine Kollegen zu retten.
    Lewicki schob ihn von der Tür weg. »Wie viele?«
    Wieder ein Schuss. Dana Jean jaulte auf.
    Lewicki deutete auf Jo. »Bringen Sie sie zum Schweigen.«

    Der Anwalt legte den Arm um Dana Jean. »Was erlauben Sie sich …«
    »Ruhe jetzt, alle«, fauchte Lewicki.
    Der Anwalt rückte die Brille zurecht. »Ich bin Howell Waymire, das hier ist meine Kanzlei.« Er zeigte auf die Tür. »Das da draußen sind meine Freunde, und sie werden abgeknallt wie Hunde.«
    »Wie viele Angreifer?«, fragte Lewicki.
    Dana Jean unterdrückte ein Schluchzen. »Ein Mann und eine Frau mit verrückten weißen

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