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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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werden uns mit »Erkenntnissen« über Tasias »gequälte Seele« füttern. Mit bedauerndem Gesicht wird diese Psychiaterin Tasias Mutter und der amerikanischen Gesellschaft die Schuld an ihrem »tragischen Selbstmord« geben. Wie könnte es anders sein, da sie aus San Francisco stammt? Sie ist eine Marionette der ReGIERung, eine nützliche Idiotin.
    So zwingen uns die Tyrannen unter ihr Joch. Nicht immer mit einem mitternächtlichen Klopfen an der Tür, sondern mit den beschwichtigenden Lügen einer Quacksalberin.
     
    Ein Schauer lief ihm die Arme hinab. Er musste den Aufruf verbreiten. Der Exsöldner Keyes, der inzwischen für den Sicherheitsdienst Blue Eagle fuhr, würde sich bestimmt melden, und mit ihm diese atavistische White-Power-Anhängerin Ivory.
     
    Tasia hat uns gewarnt. Sie ist bewaffnet mit der Pistole des Schakals zum Konzert erschienen. Sie hat sie erhoben. Eine deutlichere Botschaft hätte sie uns nicht zurufen können: Wahre Amerikaner geben sich nicht kampflos geschlagen.
    Um Thomas Paine zu zitieren: Schreitet voran, folgt oder geht aus dem Weg.
    Wer ist auf meiner Seite?
     
    Ja, Keyes und Ivory fieberten bestimmt danach, ihm zu Hilfe zu eilen. Die Frage war nur, wie viele Leute sie mitziehen konnten, wenn sie in den Abgrund sprangen.
     
    Nachdem sie sich von Vienna Hicks verabschiedet hatte, lief Jo vorbei am dichten Verkehr zu ihrem Pick-up. Wie Schlangen wanden sich die Krawatten der Geschäftsleute im Wind.

    Jenseits der Wolkenkratzer rasten die Wolken über den blauen Himmel. Als sie ihr Telefon anstellte, piepten ihr mehrere Nachrichten von Lieutenant Tang entgegen.
    Nur eine Nachricht fehlte, die Nachricht, auf die sie wartete: dass Gabe sicher gelandet war. Ihr Atem wurde flatterig. In einem verborgenen Winkel ihres Bewusstseins blitzte Furcht auf.
    Rasch schüttelte sie das Gefühl ab. Er würde sich bestimmt bald melden. Sie würde nicht anrufen, sondern warten. Das war die unausgesprochene Regel. Also wählte sie Tangs Nummer.
    Amy hörte sich an, als hätte sie Sandpapier gekaut. »Mach mich glücklich, Beckett. Ich brauche Fortschritte.«
    »Tasias Schwester hält es für absolut möglich, dass sie Selbstmord begangen hat.«
    »›Absolut möglich‹ bringt nichts. Nur konkrete Ergebnisse zählen.«
    »Du klingst, als würdest du auf einem spitzen Stein sitzen.«
    »Hast du die Nachrichten gesehen? ›Immer noch keine Informationen über den bizarren Tod von Tasia McFarland, und mit jeder Stunde werden die Spekulationen lauter, dass die Polizei unfähig oder in eine Verschwörung verstrickt ist.‹ Blablabla, das Ganze immer wieder bis zum Erbrechen. Wenn, dann sitzt der spitze Stein auf mir.«
    Jo stoppte vor einer roten Ampel. Mit quäkendem Hupen rangelten Taxis und Lieferwagen bei einem Tempo von drei Stundenkilometern um die besten Plätze.
    »Ich brauche die medizinischen und psychiatrischen Daten über Tasia. Alles, auch die Unterlagen aus der Zeit ihrer Ehe mit Robert McFarland.«

    »Akten vom Militär, genau. Das wird ungefähr so einfach, wie einem Huhn die Zähne zu ziehen.«
    »Du meinst, sie lassen uns warten?« Es wurde grün, und Jo bahnte sich einen Weg durch den Pulk entgegenkommender Fußgänger. »Hat dir jemand die Daumenschrauben angelegt, Amy?«
    »Soll ich dir die Liste alphabetisch oder in der Rangfolge der politischen Bedeutung durchgeben? Das Weiße Haus möchte einen Schlussstrich unter die Geschichte ziehen. K.T. Lewicki hat dem Bürgermeister die Unterstützung der Regierung zugesagt. Mit anderen Worten, der Stabschef des Präsidenten will, dass wir die Sache abwürgen. Bring mir was Brauchbares, sonst wird uns der Hahn zugedreht.«
    Jo wechselte das Thema. »Noch nichts Neues bei der Suche nach der Kugel?«
    »Bevor wir die finden, legt sie dir noch eher die Zahnfee unters Kissen.«
    »Die Warren-Kommission hat doch auch nach dem Attentat auf John F. Kennedy eine Zauberkugel auf einer Krankenhaustrage entdeckt.«
    »Beckett!« Die nächsten Worte bellte Tang in scharfem Mandarin. »Komm mir bloß nicht mit diesem Verschwörungsmüll.«
    »Politische Paranoia ist so typisch amerikanisch wie Apfelkuchen und Fettleibigkeit. Die ganze Nation nährt sich davon.«
    »Von ganz oben im Präsidium kommt Druck, dass ich den Fall bis Ende der Woche abschließe. Bring mir was Handfestes, Jo. Bis morgen brauch ich was, das ich den hohen Tieren zum Fraß vorwerfen kann.«

    »Ich tu, was ich kann.«
    »Warst du schon in Tasias Haus?«
    »Nächste

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