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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gefährliche Sachen gemacht?«

    »Sie ist mit jedem Mann in Reichweite in die Kiste gestiegen. Hat Kokain geschnupft und es sogar mit Wodka und Oxycontin runtergespült, ist mit hundertsechzig Sachen ohne Scheinwerfer über den Pacific Coast Highway gerast, um sich abzureagieren. Ihr Verbrecherbild haben Sie doch bestimmt im Internet gefunden. Ich hab die Kaution gestellt.«
    Vienna starrte hinaus auf das kabbelige Wasser. »Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich muss einfach ein bisschen Luft ablassen. Aber in den letzten Jahren hat sich Tasia wirklich sehr bemüht, ihr Leben in den Griff zu kriegen. Keine Drogen- und Alkoholexzesse mehr. Auch mit der Promiskuität war Schluss. Sie ist nicht mehr wie früher in diese dunklen, dunklen Löcher abgestürzt. Und sie hatte keine wochenlangen schlaflosen Rauschzustände mehr, in denen sie den Ring in ein Epos über Stockcar-Rennen umgeschrieben hat. Sie war stabil.«
    »Haben Sie sie oft gesehen?«
    »Nein. Sie hat ein Haus in der Nähe von Twin Peaks, aber sie war ja ständig auf Tour.«
    »Hat sie in letzter Zeit davon geredet, ihrem Leben ein Ende zu setzen?«
    Vienna schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Hat sie irgendwelche Vorbereitungen getroffen - zum Beispiel Dinge verschenkt? Ein Testament gemacht?«
    »Ihr Testament hat sie vor zehn Jahren geschrieben. Ansonsten, nein.«
    »Hatte sie irgendwelche Feinde?«
    Langsam drehte Vienna den Kopf und bedachte Jo mit ihrem gnadenlosen Grizzlybär-Blick. »Die Polizei hat mir die
Aufnahme vorgespielt, wo sie sagt, dass sie damit rechnet, ermordet zu werden. Es war … schockierend. Aber ich habe nichts gesehen, was beweisen würde, dass jemand sie getötet hat. Wenn Sie etwas wissen, klären Sie mich bitte auf. Und zwar sofort, Doctor.« Der Blick ließ nicht locker. »Ich will die Wahrheit erfahren.«
    Jo war klar, dass Vienna die Wahrheit brauchte. Ohne sie würde sie den Rest ihrer Tage verbringen wie ein verwundetes Tier, blutend und schmerzerfüllt, gequält von Zweifeln und Schuldgefühlen.
    Jo hoffte, ihr helfen zu können. Das war der Grund, warum sie diese Arbeit machte. »Ich weiß noch nicht, was passiert ist, aber ich setze alles daran, es rauszufinden. Könnte jemand Ihrer Schwester Schlechtes gewünscht haben?«
    Vienna rang mit ihren Emotionen. »Eine echte Bedrohung, kein Verschwörungsquatsch? Die Leute erzählen, dass die Kugel für Searle Lecroix bestimmt war oder dass der Stuntman sie erschossen hat - er hat einen muslimischen Namen, Shirazi, also ist es eine Intrige der Dschihadisten, um die Countrymusik zu zerstören. Oder dass ihr jemand halluzinogene Drogen gegeben hat, damit sie sich selbst umbringt.«
    Keine uninteressante Möglichkeit, wie Jo fand.
    »Sie hat sich doch ständig Feinde gemacht. Sie war eine Diva. Neunzig Prozent waren Rivalen aus dem Showbusiness oder Verwandte, die sie vor den Kopf gestoßen hat. Aber hat jemand sie so gehasst, dass er … was? Dass er heimlich Patronen in eine Pistole geschmuggelt hat, die sie für ungeladen hielt? Das ist doch lächerlich. Wie viele Leute hatten Zugang zu der Waffe? Bestimmt nicht viele.«

    Vienna schaute hinaus zu den Windsurfern in der Bucht, deren Segel in der Gischt schimmerten. »Der Gerichtsmediziner hat eine schnelle Autopsie zugesagt. Bald wird ihre Leiche freigegeben, und ich muss die Trauerfeier planen. Ich möchte dafür sorgen, dass meine Schwester ein ordentliches Begräbnis bekommt. Das verstehen Sie doch, Dr. Beckett?«
    »Natürlich.«
    Sie schaute Jo an. »Wurde sie ermordet? Ich habe keine Ahnung.«

KAPITEL 13
    Jetzt ist die Zeit, in der sich Männer erweisen. - Thomas Paine
    Auf dem Bildschirm blinkte der Cursor. In seinen Fingerspitzen prickelte es. Er tippte die Worte, die ihn verwandelten.
     
    Nennt mich Paine.
     
    Seine Gedanken rasten. Wenn er laut redete, fanden ihn die Menschen unbeholfen. Ein hölzerner weißer Typ, um die Mitte herum schwabbelig - menschliche Mayonnaise. Aber wenn er vor dem strahlenden Computermonitor saß und Kontakt zu all den anderen im Internet aufnahm, war er überzeugend und beredt. Macht strömte durch seine Finger.
     
    Der Schakal im Oval Office treibt Spiele mit uns. Legion traktiert uns mit Lügen. Er glaubt, er kann uns für blöd verkaufen.
     
    Jenseits der Dächer glänzte das Zentrum von San Francisco in der Morgensonne. In harmlosem Weiß ragte die Transamerica Pyramid vor dem täuschend glatten Wasser in der Bucht auf. Doch hinter der Postkartenansicht verbarg sich
eine

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