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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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ja viel später nach Hause komme.“
    Yasmina schlug sofort vor: „Du warst ganz einfach bei mir.“ Romina schüttelte ihren Kopf. „Nein, jeden Tag? Das glaubt doch keiner.“
    „Dann sage einfach, dass du an einem Förderunterricht teilnimmst. Und das ist ja noch nicht einmal gelogen. Ein Projekt zur Integration und zur Bewahrung der kulturellen Wurzeln.“ Fabian grinste Romina schelmisch an.
    „Das ist es, eine gute Idee! Schließlich ist es wirklich ein Förderprojekt.“ Romina umarmte Fabian.
    Fabian errötete. Noch nie hatte ihn ein Mädchen so umarmt.
    Der Bus hielt gerade an, und die Jugendlichen stiegen ein. Es war nur noch ein Platz frei, und so sollte sich Fabian setzen. „Nein, setzt ihr euch!“
    „Nein, mit deinem Bein, setzt du dich!“
    Während die Jugendlichen diskutierten, setzte sich eine Frau auf den Platz, und alle Drei lachten.
    „Was ist hier so lustig?“, grummelte die Frau.
    „Ach nichts Besonderes!“
    Yasmina erzählte zu Hause freudestrahlend von ihrem ersten Tag beim Projekt. „Und Fabian kann so toll Geige spielen, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen.“
    „Wer ist Fabian?“
    „Ach, ein Junge aus meiner Klasse. Er ist noch nicht lange bei uns, er ist neu nach Duisburg gezogen. Könnt ihr euch vorstellen, dass er humpelt, obwohl eine Operation ihm helfen könnte.“ „Wieso das?“, fragte ihre Mutter.
    „Seine Mutter ist schon wieder im Krankenhaus, sie ist herzkrank, sie braucht seine Hilfe.“
    „Der arme Junge!“
    In dem Moment kam auch der Vater nach Hause. „Welcher Junge?“
    „Ach, nur ein Junge aus meiner Klasse“, erwiderte Yasmina errötend.
     
    Romina machte sich wirklich Sorgen. Hoffentlich glauben sie mir meine Ausrede , solche Gedanken beschäftigten Romina. Was passiert, wenn die Sache rauskommt? Sie hatte ihrem Vater die Stirn geboten, und das würde er niemals akzeptieren. Er war der Kopf der Familie, er hatte das Sagen. Keiner würde es jemals wagen, sich gegen ihn aufzulehnen. Erst recht keine Frau!
    Romina seufzte. Sie schlich die Treppen hoch und öffnete die Wohnungstür. Ihr Vater kam ihr gleich entgegen. „Wo bleibst du denn? Wir haben uns schon Sorgen gemacht. Dein Bruder hat gesagt, dass die Schule schon längst zu Ende ist.“ Romina versuchte, zu lächeln, aber sie verzog nur quälend den Mund.
    Ihre Mutter stand jetzt auch neben ihrem Vater. „Lass sie! Komm mein Schatz, hast du etwa Kopfschmerzen?“
    Romina ergriff gleich diese Gelegenheit und nickte. „Leg dich etwas hin, Ruhe wird dir helfen“, sie begleitete Romina ins Zimmer.
    Romina zog ihre Sachen aus und legte sich ins Bett.
    Ihre Mutter verließ leise das Zimmer. Sie hatte eine kurze Galgenfrist, bis sie heute Abend alles erklären musste. Aber Romina war kaputt, so dauerte es nicht lange, bis sie eingeschlafen war.
    Gegen Abend weckte ihre Mutter das Mädchen.
    Verschlafen richtete sie sich auf und wusste im ersten Moment gar nicht, was los war.
    Lächelnd drückte ihre Mutter ihr einen Kuss auf den Kopf. „Komm mein Kind, wir warten mit dem Essen auf dich.“ Romina erhob sich und ging in das Badezimmer, um sich frisch zu machen. Dann setzte sie sich zu ihrer Familie an den Tisch.
    Ihr Vater schaute sie an und fragte: „Geht es dir jetzt besser?“ Romina nickte und langte kräftig zu. Sie hatte einen Bärenhunger, denn seit heute Morgen hatte sie nichts mehr gegessen.
    Fragend guckte ihr Vater sie weiter an.
    Bis Romina fragte: „Was ist, du schaust mich so böse an?“ „Ich warte auch immer noch auf eine Antwort von dir, warum du heute so spät gekommen bist.“
    Romina verschluckte sich beim Essen und musste husten. „Entschuldige. Ich nehme ab heute an einem Förderunterricht teil. Ich konnte dich vorher leider nicht fragen, weil das Projekt erst heute vorgestellt wurde.“ Romina blickte ihren Vater dabei nicht an.
    Da sagte auf einmal ihr Bruder: „Davon habe ich aber nichts gehört.“
    Romina hob ihren Blick zu ihrem Bruder. „Das kannst du auch nicht, weil es nur für unsere Jahrgangsstufe ist.“ Na ja, war ja nicht gelogen , dachte sie.
    „Ach so“, meinte ihr Bruder.
    „Was ist das für ein Projekt?“, erkundigte sich jetzt ihr Vater, Romina wiederholte Fabians Wortlaut: „Ein Projekt zur Integration und zur Bewahrung der kulturellen Wurzeln. Yasmina nimmt auch teil“, schob sie schnell hinterher. „Sie gibt damit ihre indische Kultur und den Hinduismus wieder. Und ich wollte gern mit unserer Kultur einen Teil dazu beitragen.“
    „Das

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