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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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standen sofort auf.
    Nico wedelte mit seiner Hand, als wäre er hier der König, nein, er war ja hier der König! Jetzt fläzte sich Nico auf die Couch, und die Jungs standen betreten daneben. „Hey, was geht ab, setzt euch!“
    Beide setzten sich hin.
    „Unsere Ware wird leider immer weniger, wir müssen uns langsam mal Gedanken machen, wie wir einkaufen können. Wir brauchen wieder Kohle. Habt ihr einen Tipp?“
    Thomas, Franko und Deniz schüttelten ihre Köpfe und guckten betreten zu Boden.
    „Alles bleibt aber auch an mir hängen!“, schimpfte Nico. „Was seid ihr für Nieten? Wozu habe ich euch, wenn ich alles selber machen muss? Zwei Straßen weiter soll ein neuer Kiosk eingerichtet werden. Wird wohl nicht viel zu holen sein, aber wir können uns ja eindecken mit Alkohol und Fressware. Wir werden uns mal da umsehen!“, so Nico zu seiner kleinen Truppe.
    Fragend blickte Thomas Nico an: „Du willst doch nicht dort einbrechen?“
    „Du bist so blöd, Thomas! Ich habe gerade gesagt, wir wollen uns das erst einmal anschauen, dann machen wir einen Plan. Schließlich bin ich ja nicht so dumm wie du.“
    Thomas stierte betreten zu Boden. Das gefiel ihm nicht.
    „Na also, dann lasst uns mal losziehen, vielleicht können wir ja noch ein paar Obdachlose erschrecken“, Nico lachte über seinen eigenen Witz.
    Für Thomas war es kein Witz, denn dies war bei Nico Realität. Zusammen klapperten sie einige Straßenzüge ab. Genau an einer Ecke stand ein kleiner Anbau. Handwerker gingen raus und rein, Regale wurden angebracht und Kisten geschleppt. Die vier Jungen schlendern ganz langsam vorbei.
    Die Fenster waren vergittert, und eine Kamera war nicht zu sehen.
    Nico blieb stehen und quatschte die Leute an. „Hey Alter, was wird das denn hier?“
    „Hast du keine Augen im Kopf? Du siehst doch, dass wir einen Kiosk einrichten.“
    „Abgefahren, und wann wird er eröffnet?“
    „Nächsten Monat, bis dahin sind wir fertig.“ „Bombastisch!“ so Nico.
    Mit den Händen in den Hosentaschen, spazierten Nico und seine Freunde um die Ecke. Einen Hintereingang gab es nicht, und auch hier hatten die Fenster Gitter. Zufrieden gingen die Jugendlichen zu ihrem Treffpunkt zurück.
    „Hol mir mal ein Bier aus dem Kühlschrank!“, befahl Nico und legte sich auf die Couch.
    Deniz holte das Bier und brachte gleichzeitig für Thomas und Franko auch eins mit.
    „Hey, habe ich gesagt, für euch auch?“
    Erschrocken sahen die Jungen Nico an.
    Der lachte laut: „Eure Gesichter solltet ihr sehen! Ist schon okay, trinkt auch eins! Thomas stell Musik an, was Flottes bitte!“ Nico liebte dieses Spiel. Andere herumzukommandieren, war ein herrliches Gefühl! Noch besser fand er es jedoch, wenn er jemandem eine verpassen konnte. Ja, seine Familie hatte gute Arbeit geleistet!
    „Wir werden nächsten Monat, bevor die überhaupt eröffnen, da einbrechen. Wir warten, bis alles eingeräumt ist.“
    „Wie willst du das machen? Die Fenster sind vergittert, und einen Hintereingang gibt es nicht“, wandte Thomas ein.
    „Denk mal nach, du Blödian! Natürlich durch die Eingangstür. Schließlich gibt es keine Kamera; die Tür ist nur mit einem normalen Schloss zurzeit gesichert. Deswegen müssen wir vor der Eröffnung die Tür aufbrechen. Ich schätze, danach werden sie sicherlich ein anderes Türschloss haben.“
    „Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich ein mulmiges Gefühl.“ „Hast du etwa Schiss, Thomas? Du bist schließlich kein Loser! Oder?“
    Thomas schüttelte betreten seinen Kopf, schließlich konnte und durfte er das nicht zugeben.
    „Also abgemacht!“
    Die Jungen nickten.
    „Ich werde nochmals die Tage nachts da vorbeigehen und checken, wie die Lage so ist.“
    „Okay“, stimmten Thomas, Franko und Deniz gleichzeitig zu.
    „Dann lass es scheppern!“, so holten sie die nächsten Flaschen aus dem Kühlschrank.
    Nach zwei Stunden schwankten sie aus der Tür.
    Ein Obdachloser hatte sich dort in eine Nische zurückgezogen.
    Nico bemerkte es und trat wutentbrannt mit seinem Fuß in den Rücken des Mannes. „Verschwinde von hier, du hast hier nichts verloren, du Penner!“, er trat gleich nochmals zu.
    Der Mann stand schmerzgebeugt auf und flüchtete. Seine Sachen blieben liegen.
    Nico und die Jungen ekelten sich vor dem verdreckten Zeug und kickten es mit den Füßen von der Tür weg.
    Nico schmunzelte: „Seht ihr, so wird das gemacht und nicht anders! Das war so cool!“
    An einer Haltestelle trennten sich die Jungen.

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