Die Chance seines Lebens
ist aber eine fabelhafte Idee eurer Schule!“, lobte ihre Mutter.
Der Blick ihres Vaters lag lange auf ihrem Gesicht.
Sie getraute sich aus Angst nicht, sich zu bewegen.
Endlich nickte ihr Vater und gestattete ihr, an diesem Projekt teilzunehmen.
Romina atmete erleichtert aus. Das war noch einmal gut gegangen. Jetzt schmeckte es ihr erst richtig, sie langte kräftig weiter zu.
Fabian machte zu Hause gerade seine Schulaufgaben, als sein Vater nach Hause kam. „Du bist noch nicht fertig damit?“ „Nein, wir hatten heute sehr viel auf.“
„Ist ja auch richtig so, denn nur so könnt ihr richtig gefördert werden und habt keine Langeweile. Vielleicht wird diesmal dein Zeugnis besser. Denk daran, gute Noten sind wichtig für die Lehrstellensuche.“
Fabian nickte und gab keinen Kommentar dazu ab.
„Wie lange brauchst du noch?“
„Bin gleich fertig.“
„Wir fahren ins Krankenhaus zu deiner Mutter. Ich mache mich noch kurz frisch.“ Sein Vater verschwand im Badezimmer.
Fabian beeilte sich, seine Aufgaben zu Ende zu rechnen. Als sein Vater zurückkam, schlug er sein Heft zu.
„Können wir los?“
„Ja, ich bin fertig.“
Diesmal fuhren sie mit dem Auto. Sein Vater hatte es aus der Werkstatt zurück. Er öffnete die Autotür, und Fabian stieg ein. Auf dem Weg ins Krankenhaus hielten sie noch schnell an einem kleinen Blumenladen, wo sie einen Strauß kauften. Gemeinsam gingen sie ins Krankenhaus hinein, direkt auf die Intensivstation.
Die Augen der Mutter leuchteten auf, als die Beiden den Raum betraten. Sie war heute nicht mehr an den Apparaten angeschlossen und sah auch ein wenig besser aus.
Fabian drückte seine Mutter. Er setzte sich auf das Bett. „Kannst du dir keinen Stuhl nehmen?“, murrte sein Vater.
Fabian holte sich einen Stuhl ans Bett. „Geht es dir heute besser?“
Fabians Mutter lächelte und nickte.
Sein Vater verließ das Krankenzimmer, um mit den behandelnden Ärzten zu sprechen.
Seine Mutter strich ihm über den Kopf. „Ach Fabian, nehme deinen Vater nicht so ernst! Er ist nur so angespannt und muss viel arbeiten. Er meint es nicht böse.“
Fabian erwiderte darauf nichts. Seinen Vater kannte er gar nicht anders. Er war immer angespannt und musste dauernd arbeiten. Er hatte nie Zeit für ihn oder seine Sorgen und Nöte. Wenn er jemals später Familie haben sollte, dann würde er anders mit seinen Kinder umgehen. Sie plauderten ein wenig über die Schule und das Krankenhaus hier. Dann trat sein Vater wieder ein und übernahm die Gesprächsführung. Eine Stunde verbrachten sie bei der Mutter.
„Was haben die Ärzte gesagt?“, forschte Fabian später auf der Heimfahrt.
„Wie immer, sie braucht viel Ruhe, wenig Aufregung und keine körperlichen Anstrengungen. Also richte dich bitte danach!“
Das hätte sein Vater ihm nicht extra sagen müssen. Er machte das schon sein ganzes Leben. Deswegen gab es keine laute Musik oder Gelächter zu Hause. Und helfen? Das tat er schon immer. Nur jetzt, jetzt würde er das erste Mal an sich denken. Aber das blieb sein Geheimnis.
Die Freveltat
Die Tage flogen nur so dahin. Fabian hatte sich schnell in der Klasse eingewöhnt. Durch seine ruhige und besonnene Art war er sogar bei den Schülern beliebt. Immer mehr verlor er seine Schüchternheit.
Nico war das ein Dorn im Auge. Umso mehr hänselte er Fabian.
Dieser ließ sich nicht ärgern und verhielt sich einfach ruhig.
Nico übersah er einfach.
Yasmina, Romina und Fabian waren jeden Tag mit ihren Proben in der Aula beschäftigt. Ausgepowert und dennoch glücklich, so gingen sie jeden Tag nach Hause. Die Geheimnisse waren sicher bei ihnen aufgehoben.
Nico störte es gewaltig, dass Fabian und die beiden Mädchen befreundet waren. Immer wieder stichelte er und konnte sich keinen Reim darauf machen.
Fabian ließ sich jedoch nicht von ihm stören, das ärgerte Nico noch mehr.
Als Fabian in der Pause bei den Mädchen stand und Nico das Lachen von den Dreien hörte, konnte er sich nicht mehr beherrschen.
Während Fabian wieder zu seinem Platz ging, nutzte er die Gelegenheit und stellte Fabian ein Bein. Cool zog er dabei seine Mütze ins Genick und grinste.
Fabian konnte sich nicht mehr halten und stürzte in den Gang. Nico freute sich diebisch darüber. „Na Quasimodo, wenn man nicht richtig laufen kann, dann sollte man schon etwas aufpassen!“
Fabian erhob sich und zog schmerzhaft sein Bein an. Ohne Kommentar setzte er sich auf seinen Platz. Sie gifteten sich mit
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