Die Chance seines Lebens
Zeig uns, wie es sich anfühlt, wenn man ein Liebeslied singt!‘“
Romina schaute Fabian an: „Nur bei dir, da sagt sie nicht viel. Du spielst wirklich so gut. Du wirst sicherlich das Ding machen.“
Fabian lächelte: „Das sieht nur so aus, bei mir ist es auch nicht anders. ‚Halte die Geige nicht so an dein Gesicht oder willst du sie abknabbern?‘“
Die Zeit verging schnell, denn sie lachten gemeinsam den ganzen Weg über. Sie bogen gerade um die Ecke, als Nico mit den Jungs ihren Weg kreuzte.
Sie blieben genau vor Fabian stehen.
Das Herz rutschte ihm ihn die Hose vor Schreck. Stocksteif stand er da. Er wusste genau, dass jetzt der Moment gekommen war, wo er als Unterlegener aus dem Spiel hervorgehen würde.
„Na ihr Loser? Habt wohl euren Bus verpasst? Und da schau an, unser Fabian ist gleich mit zwei Mädchen unterwegs. Eine reicht wohl nicht? Was willst du mit so einem Loser?“, fragte Nico Romina.
„Lass ihn in Ruhe!“ Rominas Augen funkelten vor Zorn.
„Ach und was haben wir hier?“, er zerrte an dem Geigenkasten.
Fabian zog den Kasten mit beiden Händen wieder zurück.
„Lass uns mal sehen!“, Nico rüttelte weiter an der Geige. Jetzt halfen die Mädchen Fabian, und Nico hatte Mühe, bei dem Handgemenge die Oberhand zu behalten. Er schrie seinen Freunden zu: „Jetzt helft mir gefälligst mal!“
Rasch sprangen Thomas und Deniz herbei. Es dauerte nicht lange, und Nico hielt die Geige in der Hand. Er grinste.
„Na, was machen wir denn damit? Nun bist du nicht mehr so großkotzig oder? Wie sieht es mit meiner Kohle aus?“, er schwenkte den Geigenkasten hin und her.
Fabian wurde blass, angstvoll folgte er seiner Geige mit den Augen.
„Hey Alter, ich habe dich etwas gefragt!“ Nico heftete seinen Blick auf Fabian.
Yasmina schrie: „Gib ihm die Geige wieder!“
„Los, auf der Stelle!“, verlangte Romina.
Nico steigerte sein Lächeln, denn er spürte die Macht, die er mit dieser Geige über Fabian hatte. „Was ist mit meiner Frage?“
„Ich habe dir gesagt, dass ich kein Geld habe.“
„So, so, du bist also immer noch nicht schlau geworden. Dann müssen wir dir leider eine Lektion erteilen.“ Nico stand breitbeinig da, grinste frech, dann hob er den Geigenkasten in die Höhe.
Fabian schrie laut: „Nein!“
Aber es war zu spät: Nico ließ den Geigenkasten auf den Weg niedersausen, und er zerbrach in zwei Teile.
Die Mädchen kreischten.
Thomas erblasste und Deniz schrie: „Voll krass!“
Fabian ging in die Knie. Tränen kullerten über seine Wangen, aber dies war ihm egal. Seine Geige, seine geliebte Geige, gab es nicht mehr!
Romina prügelte wie eine Furie auf Nico ein. „Du Schuft, du Schwein, ich hasse dich!“
Nico hielt ihre Arme fest und grinste sie an. „Wir wollen mal nicht beleidigend werden, meine Süße! Aber Temperament hast du. Du bist ein echt heißer Feger!“
Romina holte mit dem Knie aus und trat ihm genau in die Weichteile.
Nico ließ sie los und hielt mit seinen Händen seine Genitalien fest. Er stöhnte auf: „Du alte Schlampe, das wirst du mir noch büßen!“
„Verpiss dich“, schrie Romina.
Er blickte noch einmal auf den weinenden Fabian. „Hättest du dich nicht gegen mich gestellt …, das hast du davon.“ Er drehte sich um und verschwand mit seinen Jungs.
Fabian kniete immer noch fassungslos vor seiner Geige. Liebevoll strich er darüber. Sie war etwas Wunderbares, mit ihr konnte er seine Emotionen verarbeiten. Sie war sein Freund, seine große Liebe gewesen, und jetzt war sie kaputt!
Romina kniete sich neben Fabian und strich ihm liebevoll über den Kopf. Sie zog ihn an sich heran und drückte ihn. „Es tut mir so leid. Wie kann ich dir helfen?“
Fabian schüttelte traurig seinen Kopf. „Mir kann niemand mehr helfen. Es ist vorbei!“
Yasmina stand vollkommen erschüttert daneben und brachte überhaupt kein Wort hervor. Sie war wie gelähmt vor Schreck. Sie alle wussten, was dieser Vorfall bedeutete, und es getraute sich keiner, es auszusprechen. Lange saßen sie da. Fabian lehnte an Romina. Yasmina verharrte hilflos daneben. Schließlich erhob sich Fabian, ergriff wortlos seine kaputte Geige und ging.
Die Mädchen sagten kein Wort. Sie ließen Fabian ziehen. Gramgebeugt humpelte Fabian nach Hause. Noch immer liefen Tränen über sein Gesicht, aber es störte ihn nicht. Ihm war es gleichgültig, was die Leute über ihn dachten. Von Anfang an hatte Nico ihn auf dem Kieker gehabt. Was hatte er ihm getan? Seinen
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