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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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Penner willst mir drohen? Du Humpelbeinchen, du bist noch nicht mal schnell genug, damit du mir wegrennen kannst.“ Er lachte dreckig.
    „Verpiss dich einfach“, sagte Fabian.
    Romina ging jetzt zu Fabian. Sie stellte sich an seine Seite. Sie drückte ihn ganz fest.
    Fabian sah sie erstaunt an.
    Yasmina war inzwischen auch an ihrer Seite, und die anderen Schüler bildeten einen Kreis um sie.
    Dann sprach Romina mit lauter Stimme zu Fabian. „Wir haben den Angriff von Nico nicht gut gefunden und stehen alle hinter dir.“
    Die Klassenkameraden nickten.
    „Deswegen haben alle Schüler dieser Schule gesammelt, damit du dir eine neue Geige kaufen kannst.“ Sie übergab Fabian einen Umschlag.
    Er war fassungslos und konnte kein Wort herausbringen.
    Nico erbleichte. Das war die Höhe! Jetzt hatte er den Kürzeren gezogen, und das alles wegen Fabian! Er stieß die Schüler weg und rannte auf den Flur.
    Verlegen stand Fabian immer noch da. Dann räusperte er sich und bedankte sich leise und gerührt bei seinen Klassenkameraden. „Ich werde einen Zettel an die Schulpinnwand hängen, damit ich mich auch bei allen anderen bedanken kann“, sagte Fabian.
    Alle lachten und klopften ihm auf die Schulter.
    Das Eis war gebrochen: Er umarmte Romina.
    Verlegen guckte sie nun zu Boden.
    Fabian drückte auch Yasmina an sich. „Wie kann ich das nur wieder gutmachen? Ich kann es einfach nicht glauben“, er schüttelte seinen Kopf.
    Yasmina tippte ihn an seine Brust. „Erstens kannst du es glauben. Zweitens gehst du heute mit Romina nach der Schule die Geige kaufen. Ich werde euch bei der Probe entschuldigen. Und drittens haben wir etwas gegen Ungerechtigkeit.“ Und dann erzählten ihm die Mädchen von der Aufführung vor dem Forum Duisburg.
    Er konnte es wirklich nicht fassen, was sie alles organisiert hatten, um ihm zu helfen. Noch nie im Leben hatte er in der Schule solche Freunde gefunden. Und langsam schlug eine Woge des Glücks über Fabian zusammen. Er, der niemals nach Duisburg und erst recht nicht an diese Schule kommen wollte, hatte hier solch einen Zusammenhalt gefunden. Fabian war glücklich. Seine Augen leuchteten.
    Auch Romina bemerkte das Leuchten in Fabians Augen, und zum ersten Mal sah sie Fabian in einem anderen Licht. Gedankenvoll setzte sie sich auf ihren Platz. Diesmal war sie mit ihren Gedanken nicht beim Unterricht, sondern bei Fabian. Immer und immer wieder kreisten ihre Gedanken in eine Richtung, die in ihr ein komisches Gefühl hervorrief. Hatte sie sich etwa in Fabian verliebt? Nein, das konnte nicht sein, sie wollte einfach nur helfen. Und das redete sie sich immer fort ein.
    Thomas freute sich für Fabian. Gleichzeitig war er froh darüber, dass endlich mal jemand Nico in seine Schranken verwiesen hatte. Auch er hatte heimlich Yasmina etwas zugesteckt.
    Als sie an ihren Tisch zurückging, zwinkerte sie ihm zu. Thomas freute sich darüber.
    Nach dem Unterricht machten sich Romina und Fabian auf den Weg. Manche Hand musste er schütteln, bevor er die Schule verlassen konnte.
    „Wo willst du eigentlich hin?“, fragte er Romina.
    „Ach, ich habe so ein altes Geschäft entdeckt, da lag eine alte Geige im Schaufenster. Nur werden wir diese Geige nicht kaufen können, denn sie sollte über 1.000 Euro kosten. Aber sicherlich wird der alte Mann uns weiterhelfen können.“
    Sie gingen gemeinsam die Straßen entlang, bis sie vor dem entsprechenden Schaufenster standen. Ein Blick genügte, und Fabian erkannte, dass er niemals diese Geige kaufen konnte. Sie war wirklich sehr alt. Die Jugendlichen betraten den Laden.
    Eine junge Frau hielt sich heute im Geschäft auf und fragte nach ihren Wünschen.
    Sehnsüchtig musterte Fabian die Geige. Einmal, nur einmal wollte er sie wenigstens in den Händen halten. Er ließ sich die Geige geben und strich liebevoll über die Saiten.
    Er bemerkte nicht, dass er aus dem Hintergrund beobachtet wurde. Er fragte nach dem Preis, obwohl er ihn schon kannte.
    Die junge Frau erzählte ihnen, dass die Geige schon sehr alt sei und deswegen auch sehr teuer.
    Romina sagte: „Wir haben 600 Euro.“
    Die junge Frau lachte: „Das reicht aber nicht aus.“
    Fabian ließ die Beiden reden und beachtete sie gar nicht. Sein Blick war nur auf die Geige gerichtet. Er wollte wenigstens wissen, was diese Geige für einen Klang hatte. Vorsichtig nahm er sie hoch. Fabian setzte die Geige an seine Schulter und strich zart mit dem Bogen über die Saiten. Mühelos ließ er eine schwermütige

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