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Die Chance seines Lebens

Die Chance seines Lebens

Titel: Die Chance seines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Busch
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weitermachen. Jeder klopfte ihm auf die Schulter, er bedankte sich bei jedem Einzelnen. Durch diese Sache wurde der Zusammenhalt zwischen den Jugendlichen viel besser. In den Pausen blieb man stehen und unterhielt sich. Und nach den Proben wartete man, damit man zusammengehen konnte. Man tauschte sich aus, sprach über seine Hoffnungen und Pläne.
    Fabian war glücklich, er blühte richtig auf. Seine Schüchternheit hatte er abgelegt. Auch hatte er sich verändert, denn er legte viel mehr Wert auf cooles Aussehen. Nicht nur Romina sah es, nein auch andere Mädchen standen jetzt bei Fabian und unterhielten sich mit ihm.
    Romina wurde zickig. Sie lästerte über Beate. Gab Tobias eine pampige Antwort. Und sogar gegenüber Fabian verhielt sie sich wie eine launische Nervensäge. Die Schüler schüttelten darüber ihren Kopf. So kannten sie Romina nicht.
    Yasmina sagte ihr die Meinung. „Was ist los? Ich verstehe dich wirklich nicht. Seitdem Fabian eine neue Geige hat, bist du richtig launisch.“
    „Nichts ist los, und ich bin auch nicht launisch. Alles wie immer, was soll denn sein?“
    Yasmina folgte Rominas Blick. „Ich verstehe.“
    „Du verstehst gar nichts. Was willst du verstehen?“
    „Du bist eifersüchtig“, sie grinste Romina an.
    Jetzt wurde Romina fuchtig. „Ich bin nicht eifersüchtig. Auf wen denn?“
    Yasmina zog Romina zur Seite und drehte sie um. „Du hast dich in Fabian verliebt! Jetzt streite es nicht ab! Schließlich sind wir Freundinnen.“
    Romina starrte sie mit großen Augen an. War sie so leicht durchschaubar? Dann seufzte sie und nickte niedergeschlagen.
    Yasmina umarmte sie. „Sag es ihm doch!“
    Romina schüttelte ihren Kopf: „Ich kann nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Ich bin eine Roma. Glaubst du, er würde sich in mich verlieben?“
    Yasmina lachte: „Da kennst du aber Fabian nicht! Du weißt genau, dass ihm solche Unterschiede überhaupt nicht wichtig sind. Für ihn sind alle gleich. Es gibt nur gute oder böse Menschen. Außerdem hat er doch selbst Probleme mit sich.“ „Welche Probleme?“
    „Er denkt allerdings, er sei durch seine Behinderung nichts wert, dadurch hat er wirklich große Komplexe.“
    „Wie gut du die Menschen kennst!“
    „Na ja, ich gehe eben mit offenen Augen durch die Welt.“
    Die beiden Mädchen lachten.
    „Was lacht ihr so?“, fragte Fabian, der zu ihnen trat.
    „Ach nur so!“, sprach Romina. Ihr Gesicht lief rot an, dann wendete sie sich ab.
    Yasmina stupste Romina an, aber Romina ließ sich nicht beirren.
    „Seid ihr fertig?“
    Die Mädchen nickten: „Ja, wir können gehen.“
    Die nächsten Tage waren hart. Immer und immer wieder ließ Frau Sommer die Jugendlichen ihre Proben wiederholen. Bis sie eines Tages alle in der Aula versammelte. „Ich habe euch extra nichts gesagt, damit ihr nicht nervös werdet: Ihr habt ja gestern gesehen, dass wir Zuschauer hatten. Sie haben die Auswahl unter euch getroffen.“
    Allen wich die Farbe aus dem Gesicht. Betroffen starrten sie Frau Sommer an.
    „Tut mir leid, ich würde euch alle mitnehmen, das könnt ihr mir glauben, aber leider muss ich jetzt welche von euch nach Hause schicken. In zwei Wochen muss dann noch einmal die Hälfte gehen. Ihr seid wirklich sehr ehrgeizig und gut! Ich konnte keine Auswahl treffen, da ich euch alle persönlich kenne. Deswegen waren Lehrer aus der Schule  da und haben diese Entscheidung gefällt. Ich werde euch jetzt die Namen derjenigen vorlesen, die bleiben können. Allen anderen danke ich.“ Frau Sommer nahm ihre Notizen und las laut vor: „Julian, Beate, Jenny, Sascha, Tobias, Christian, Yasmina, Sascha, Fabian und Romina.“
    Einige packten wortlos ihre Taschen und gingen mit Tränen in den Augen nach Hause.
    Die Anderen fielen sich vor Freude um den Hals.
    Romina schrie immer wieder: „Wir sind dabei, wir sind dabei!“, sie tanzte mit wilden Sprüngen über die Bühne.
    Yasmina und Fabian lagen sich in den Armen und freuten sich.
    Bis hierhin hatten sie es geschafft. In zwei Wochen würde es sich entscheiden, wer an dem Wettbewerb teilnehmen konnte.
    „Ab morgen gibt es Einzelunterricht. Hier habe ich euren Plan, wer wann seine Stunden hat.“ Frau Sommer verteilte die Zettel an die restlichen Jugendlichen. Ab nun hatten sie keine gemeinsamen Stunden mehr.
    Sie nahmen ihre Sachen und liefen zum Bus.
    „Schade, dass wir nicht mehr gemeinsam proben können“, bedauerte Romina.
    Fabian nickte: „Ich werde es vermissen, wir sind bisher zusammen mit dem

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