Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
den Ereignissen betroffen ist, dennoch zu einer verständlichen Einfärbung. Ich vertraue darauf, dass der geneigte Leser dies bei der Lektüre in Rechnung stellt..
    In Wirklichkeit ist mein Arbeitgeber weitaus gründlicher in seinen Nachforschungen als ich - wenn er sich erst einmal daranmacht.
    Meine anfängliche Sorge war, ob er sich so rechtzeitig daranmachen würde, dass es ihm bei der Übernahme des Kommandos noch etwas nützen würde, und aus dieser Sorge heraus hatte ich mich darauf vorbereitet, ihm wenigstens grundlegende Instruktionen geben zu können, sollte die Zeit knapp werden. Wie sich herausstellte, ließ ihm der Flug allerdings mehr als genug Zeit, seine Vorbereitungen zu vervollständigen.
    Da ich gerade von Zeit spreche: Der geneigte Leser wird vielleicht bemerkt haben, dass ich in diesem Tagebuch längere Zeitspannen zwischen den einzelnen Eintragungen überspringe. Daten und Zeiten haben die Tendenz, für Reisende bedeutungslos zu werden ... besonders, wenn man zwischen Planeten oder Sonnen-Systemen reist. Sollte der geneigte Leser Bezugspunkte zu seiner lokalen Zeitlinie suchen, so mag er einfach in seiner örtlichen Bibliothek nach Medienberichten schauen über die diversen Ereignisse, die ich hier der Nachwelt überliefere.
     
    Als er von seinem Laptop aufblickte, stellte Narrisch fest, dass Beeker anscheinend im Kabinensessel eingeschlafen war. Der Flug durch den Weltraum bringt ein Gefühl der Zeitlosigkeit mit sich, da Tage und Nächte nur dadurch definiert werden, dass man das Licht an- oder abschaltet.
    Für Narrisch war das ideal, da es ihm gestattete, seinen eigenen Zeitplan für seine Arbeit aufzustellen und nur gelegentlich eine Pause für eine Mahlzeit oder ein Nickerchen einzulegen. Beeker hingegen war in seinem Bedürfnis nach regelmäßigen Schlafenszeiten weniger flexibel; deshalb war es nicht ungewöhnlich, dass die beiden sich oft in unterschiedlichen Zyklen befanden. Normalerweise war das kein Problem; im Augenblick allerdings stellte Narrisch fest, dass er reden wollte.
    Nachdem er einige Augenblicke lang mit seinem Gewissen gekämpft hatte, entschied er sich für einen Kompromiss.
    »Beeker?« sagte er so leise, wie er konnte.
    Wenn der Butler wirklich geschlafen hätte, wären die Worte unbemerkt geblieben. Zu Narrischs Erleichterung sprangen Beekers Augen aber sofort auf.
    »Ja, Sir?«
    »Habe ich dich geweckt?«
    »Nein, Sir. Habe nur einen Moment die Augen ausgeruht. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«
    Das erinnerte Narrisch daran, wie müde seine eigenen Augen waren. Er lehnte sich zurück und massierte mit den Fingerspitzen sanft seine Schläfen.
    »Unterhalte dich mit mir, Beek. Ich habe diese Dateien so lange angestarrt, dass sie anfangen, in meinem Kopf ineinander zulaufen. Leg einfach von oben los und sag mir, was du denkst.«
    Der Butler runzelte die Stirn, als er im Geiste seine Reaktionen auf diesen Auftrag organisierte. Es war keineswegs das erste Mal, dass sein Arbeitgeber ihn in Fragen von zentraler Bedeutung um seine Meinung gebeten hatte, auch wenn nie ein Zweifel daran bestanden hatte, wer die schlussendliche Verantwortung für alle Aktionen oder Entscheidungen trug. Trotzdem freute sich Beeker zu wissen, dass Narrisch seinen Rat hinreichend schätzte, um ihn von Zeit zu Zeit hören zu wollen.
    »Die Kolonie auf Haskins Planet ist autark und zählt ungefähr hunderttausend Personen«, begann er langsam.
    »Das an sich hat wenig mit unserer Aufgabe zu tun, abgesehen von der Möglichkeit eines erträglichen kulturellen Angebots während unserer dienstfreien Zeit. Oberflächlich betrachtet, scheint der Auftrag einfach genug zu sein«, fuhr er fort. »Obwohl der Mineralgehalt der Sümpfe auf Haskins Planet zu niedrig ist, um eine vollständige kommerzielle Ausbeutung zu rechtfertigen, gibt es eine Handvoll Individuen, die sich mehr schlecht als recht ihren Lebensunterhalt dadurch verdienen, dass sie in diesen Sümpfen nach Bodenschätzen schürfen. In der einheimischen Flora und Fauna gibt es keine großen Gefahren, wohlgemerkt, aber ein Sumpf ist ein Sumpf und damit hinreichend gefährlich, dass es unmöglich ist, gleichzeitig Wache zu halten und sich aufs Schürfen zu konzentrieren, weshalb die Schürfer sich in Gruppen zusammenschließen und eine Kompanie Legionäre engagieren, damit der Trupp sie beschützt, während sie arbeiten.«
    Beeker schürzte die Lippen und legte eine Pause ein, bevor er den nächsten Teil seiner Zusammenfassung vom

Weitere Kostenlose Bücher