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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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für ein Privatschiff zu genehmigen, statt einen gewöhnlichen Handelsraumer zu benutzen.«
    »Das ist leicht erklärt.« Narrisch lachte. »Die kommerziellen Linien fliegen Haskins Planeten nur alle drei Monate an.«
    »Genau.« Beeker nickte grimmig. »Ist Ihnen schon in den Sinn gekommen, dass dieses neue Kommando mehr als nur ein wenig von den Hauptverkehrswegen entfernt liegt?«
    »Beeker, willst du sagen, du hegst den Verdacht, meine Beförderung und die mir übertragene Aufgabe seien alles andere als eine Belohnung?«
    In der Stimme seines Arbeitgebers klang eine Gereiztheit mit, die den Butler zögern ließ, bevor er antwortete. Trotzdem er eigentlich ganz umgänglich war, besaß Narrisch auch ein Naturell, das zu einer gewissen Art von Zorn fähig war, und Beeker verspürte wenig Neigung, zum Objekt dieses Zorns zu werden. Dennoch hatte es zwischen ihnen immer eine unausgesprochene Übereinkunft gegeben, rückhaltlos ehrlich zu sein, und so nahm er seinen Mut zusammen und riskierte es.
    »Sagen wir einfach, ich finde das zeitliche Zusammentreffen von beidem in Anbetracht der Tatsache, dass Sie zu diesem Zeitpunkt vor dem Kriegsgericht standen, ein wenig ... fragwürdig. Wenn schon sonst nichts, dann deutet doch wohl wenigstens ihr Drängen, dass Sie Ihren Legionsnamen ändern, darauf hin, dass mehr an der Sache ist, als man auf den ersten Blick meinen möchte.«
    »Ich fürchte, da bin ich anderer Ansicht«, entgegnete Narrisch kühl, dann ließ er eines seiner plötzlichen Lächeln aufblitzen. »Ich glaube nicht, dass es da überhaupt irgendeine Frage gibt. Die ganze Sache stinkt bis zum Orbit hinauf. Was immer auf mich wartet, ist todsicher etwas, das mir keine Freude machen soll.«
    Beeker verspürte eine rasche Welle der Erleichterung.
    »Vergeben Sie mir, Sir. Ich hätte wissen müssen, dass Sie der Lage nicht völlig ahnungslos gegenüberstehen. Es ist nur so, dass Sie für jemanden, der weiß, dass er, wie man zu sagen pflegt, hereingelegt wird, unnatürlich vergnügt zu sein schienen.«
    »Warum auch nicht?« Narrisch zuckte mit den Achseln.
    »Denk doch mal nach, Beek. Was immer uns auf Haskin erwartet, ist jedenfalls besser als ein paar jähre im Militärgefängnis zu verrotten. Außerdem wollte ich schon immer eine Kompanie befehligen. Deswegen habe ich mich ja überhaupt um den Offiziersrang bemüht.«
    »Ich bin mir nicht sicher, dass Sie ohne weiteres annehmen können, dass dieses Kommando einem Militärgefängnis vorzuziehen ist«, erwiderte der Butler vorsichtig.
    »Ach?« Eine hochgezogene Augenbraue begleitete die Antwort. »Gibt es in den Personalakten der Kompanie irgend etwas, das mir nicht gefallen wird?«
    »Dessen bin ich mir praktisch sicher, Sir.« Beeker lächelte verkniffen. »Ich habe mir die Freiheit genommen, sie in Ihre persönlichen Computerspeicher zu laden, damit Sie sie durchgehen können, ohne sich mit Papierausdrucken herumschlagen zu müssen. Ich weiß, dass Sie es nie in den Griff bekommen haben, mit leichtem Gepäck zu reisen.«
    Mit einem unmerklichen Ruck seines Kopfes deutete er hinüber zu den Trägern, die neben ihrem Gepäck standen.
    »Das stimmt. Wir müssen unseren Flug erwischen.«
    Narrisch sprang auf die Füße und winkte zu den wartenden Gepäckbetreuern hinüber.
    »Folgt mir, Männer. Das Leben und Weltraumflüge warten auf niemanden. Na los, Beeker! Lass uns abdampfen!«
    »Hauptmann Joker?«
    Narrisch brauchte einen Augenblick, um seinen neuen Namen und Rang zu erkennen.
    »So ist es«, bestätigte er hastig. »Sind wir abflugbereit?«
    »Ja, Herr Hauptmann. Sobald Sie ... Was ist denn das!?«
    Der Pilot hatte die Karawane von Trägern erblickt, die drei Wagenladungen Gepäck vor sich herrollten.
    »Hmm? Ach, das ist bloß mein persönliches Gepäck. Wenn Sie ihnen zeigen, wo sie es verstauen sollen, werden sie sich um das Einladen kümmern.«
    »He, warten Sie einen Augenblick! Alles Gewicht für einen Flug muss im voraus deklariert werden. Sie können nicht in letzter Minute hier mit einer solchen Ladung angewalzt kommen und erwarten, dass ich Sie damit an Bord lasse!«
    Narrisch seufzte. Er hatte schon befürchtet, dass so etwas passieren würde. Obwohl er von der Legion angeheuert war, hatte der Pilot an Bord die absolute Befehlsgewalt. Wie den meisten unbedeutenden Bürokraten verlieh ihm das eine übertriebene Meinung von seiner Macht. Glücklicherweise war Narrisch mitten im bürokratischen Kleinkrieg aufgewachsen.
    »Schauen Sie mal ...

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