Die Chaos-Kompanie
Bemühungen zu sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er nur sehr selten, wenn überhaupt, scheitert, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat.«
»Verzeihen Sie, Beeker«, wandte Brandy ein, »aber ich komme nicht umhin zu bemerken, dass Sie ausdrücklich >sein derzeitiges Lieblingsprojekt< sagten. Was geschieht mit uns, wenn er von irgendeinem anderen glitzernden Spielzeug abgelenkt wird?«
»Oh, ich bezweifle sehr, dass das passieren würde. Er ist bemerkenswert hartnäckig, wenn er erst einmal etwas in Angriff nimmt. Es sei denn ...«
»Es sei denn was?«
»Nun ja ... Ihr Kommandant besitzt eine nahezu unbegrenzte Energie und einen inneren Antrieb, der Sie in seinem Kielwasser mitziehen wird, selbst wenn Sie sich dafür entscheiden, seinen Plänen und Maßnahmen gegenüber passiv zu bleiben. Das einzige, von dem ich mir vorstellen könnte, dass es ihn vielleicht decouragieren würde - was ihn dazu bringen könnte aufzugeben -, wäre aktive Opposition großen Umfangs aus den Reihen der Kompanie. Sie, meine Damen und Herren Legionäre, müssten schon eisern in Ihren Anstrengungen sein, Ihr gegenwärtiges Image aufrechtzuerhalten, individuell wie auch kollektiv.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Er meint, wir würden daran arbeiten müssen, Versager zu sein, bevor der Kommandant uns aufgibt. Stimmt's nicht, Brandy?«
»Hmmm? Oh. Richtig. Da sehe ich kein Problem, Beeker. Im Augenblick mögen wir vielleicht ein bisschen mutlos sein, aber wir werden wenigstens versuchen, mit Ihrem Wunderknaben Schritt zu halten ... und jeder, der das nicht tut, wird sich dafür persönlich mir gegenüber verantworten müssen.«
In der angeregten Diskussion, die darauf folgte, bemerkte niemand, dass der Butler zwar schwieg, aber unentwegt lächelte.
Obwohl das Plaza-Hotel schon bessere Tage gesehen hatte, bewahrte es immer noch eine Aura von Würde und Eleganz. Der Springbrunnen im Park auf der anderen Straßenseite war mit den Graffiti unzähliger vorbeikommender Jungterroristen verziert, und der Park selbst war seit langem von jedermann außer von den Straßenbengeln aufgegeben worden, die seine Wege und Bänke tagsüber für ihre todesmutigen Glideboard-Mätzchen und des Nachts für ihre territorialen Streitigkeiten benutzten, aber das Hotel selbst schien stoisch zu ignorieren, was um es herum vorging. Diese belagerte Ruhe wurde jedoch zerstört, als sich die erste der Schwebelimousinen vorsichtig in die Ladezone vor dem Plaza manövrierte und ihre Ladung von Legionären und Gepäck ausspie. Narrisch war im Führungsfahrzeug und ließ seine Chargen im Kampf mit ihrer persönlichen Ausrüstung zurück, während er über die Rezeption hereinbrach.
»Kann ich Ihnen helfen, mein Herr?« sagte der Empfangschef, nervös den sich versammelnden Mob beäugend, der durch die Vordertür zu sehen war.
»Ja. Ich bin Willard Narrisch. Ich glaube, Sie haben eine Reservierung für mich ... hundert Zimmer und das Penthouse?«
Der Empfangschef zögerte einen Augenblick, dann schob er sich vor sein Computerterminal. »Ja, mein Herr. Hier habe ich es. Willard Narrisch ... das Penthouse.«
»Und hundert Zimmer.«
»Ich ... es tut mir leid, mein Herr. Meine Unterlagen zeigen nur das Penthouse.«
Das Lächeln des Kommandanten wurde unmerklich verkniffener, aber davon abgesehen zeigte er keinerlei Verdruss.
»Könnten Sie das noch einmal überprüfen? Ich hatte vor einer Woche reserviert.«
»Ja. Ich erinnere mich daran, wie die Reservierung hereinkam. Sie scheint gestrichen worden zu sein.«
»Gestrichen?« Narrischs Stimme verhärtete sich. »Von wem?«
»Darüber werden Sie mit dem Manager sprechen müssen, mein Herr. Wenn Sie nur einen Moment warten würden, hole ich ihn.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, schoss der Empfangschef durch die Tür hinter der Rezeption und ließ Narrisch ungeduldig herumzappelnd zurück, während die Hotelhalle hinter ihm sich mit Legionären zu füllen begann.
Lawrence (und niemals Larry!) Bombest mochte jünger als die meisten sein, die seinen Titel führten und seine Macht ausübten, aber schon in diesem frühen Stadium seiner Karriere war offensichtlich, dass er der geborene Hotelmanager war. Er regierte das Plaza mit eiserner Faust, und obwohl die Angestellten unter seiner Tyrannei stöhnten, waren sie trotzdem dankbar für seine unerschütterliche Sicherheit, wenn Krisen eintraten, wie es so oft im Hotelgewerbe geschieht. Manch eine Welle müder, verärgerter Reisender hatte sich
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