Die Chaos-Kompanie
den Sinn gekommen ... und Sie sind der einzige, bei dem ich es ernsthaft erwogen habe. Es ist mir aber zu einfach, zu sehr so, als gebe man auf, ohne es überhaupt zu versuchen. Ich bewundere Ihre Fähigkeiten, Brandy, und Ihr Führungspotential. Ich hoffe, wir können zusammenarbeiten; miteinander arbeiten, nicht gegeneinander. Die einzige Möglichkeit, die ich dafür sehe, wäre jedoch, dass es einige tiefgreifende Änderungen auf Ihrer Seite gibt.«
Brandy biss sich nachdenklich auf die Lippen, bevor sie antwortete.
»Um ehrlich zu Ihnen zu sein, Herr Hauptmann, ich bin nicht sicher, ob ich mich ändern könnte, selbst wenn ich es wollte. Alte Gewohnheiten lassen sich schwer ablegen, und ich bin schon lange so, wie ich bin.«
»Ich verlange keine Garantien«, drängte der Kommandant ernsthaft. »Fürs erste wäre ich zufrieden, wenn Sie bereit wären, es zu probieren. Sehen Sie, Brandy ... Ich hasse es, den Amateurpsychologen zu spielen, aber ... na ja, die meisten der Zyniker, mit denen ich in der Vergangenheit zu tun hatte, der harte Kern der >Wen kümmert's Einen Augenblick lang trat Schweigen ein, als sie beide die Peinlichkeit zweier Menschen verspürten, die eine plötzliche und unerwartete Nähe miteinander teilten. Es war Narrisch, der schließlich einen Rückzieher machte und die Spannung brach.
»Tja, denken Sie darüber nach, Feldwebel. Wenn Sie am Ende zu der Erkenntnis kommen, dass es nicht einmal einen Versuch wert ist, lassen Sie es mich wissen, und ich arrangiere Ihre Versetzung.«
»Danke, Herr Hauptmann«, sagte Brandy. Sie stand auf und salutierte. »Ich werde darüber nachdenken.«
»Und, Brandy ...«
»Ja, Herr Hauptmann?«
»Denken Sie auch mal darüber nach, sich selbst eine Chance zu geben.«
»Sir?«
Narrisch öffnete die Augen und stellte fest, dass sein Butler in der Tür seines Büros stand.
»Ja, Beeker?«
»Entschuldigen Sie mein Eindringen, Sir, aber ... in Anbetracht des für morgen angesetzten Umzugs ... Na ja, Sir, ich dachte, Sie sollten versuchen, sich wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu gönnen.«
Der Kommandant erhob sich, gähnte und streckte seine verkrampften Glieder.
»Du hast wie immer recht, Beeker. Was würde ich ohne dich bloß machen?«
»Das weiß ich allerdings auch nicht, Sir. Sind die Besprechungen gut verlaufen?«
Narrisch zuckte die Achseln. »Nicht so gut, wie ich gehofft hatte ... besser, als ich befürchtet hatte. Es gab aber ein paar erfreuliche Momente. Brandy - das ist der Hauptfeldwebel - hat tatsächlich vor mir salutiert, bevor sie ging.«
»An sich betrachtet schon eine große Leistung, Sir«, sagte Beeker, während er seinen Schutzbefohlenen sanft durch die Tür lenkte.
»Und Rembrandt - das ist der weibliche Leutnant, die Künstlerin werden will - blieb nach meinem Gespräch mit ihr und Armstrong noch einen Augenblick lang da und fragte, ob ich bereit wäre, für sie Modell zu stehen. Ich dachte, sie meinte ein Porträt ... war doch ein wenig sprachlos, als ich begriff, dass sie eine Aktstudie anfertigen wollte.«
»Verstehe. Haben Sie zugestimmt?«
»Ich sagte ihr, ich würde darüber nachdenken. Auf eine Weise ist es ziemlich schmeichelhaft, wenn man die Zahl der Modelle bedenkt, zwischen denen sie wählen kann. Außerdem könnte es eine nette Geste sein, um ihr bei ihrer künstlerischen Karriere zu helfen ...«
Ich fand wirklich nicht, dass es meine Aufgabe war, meinen Arbeitgeber zu informieren ... Offengestanden hatte ich nicht das Herz oder den Mut, es ihm zu sagen, und überließ es daher ihm, es selbst herauszufinden. Ich hatte bereits Gelegenheit gehabt, Leutnants Rembrandts Arbeiten zu begutachten, sowohl beendete Gemälde als auch noch in Arbeit befindliche Werke. Sie hatte sich ausnahmslos Landschaften gewidmet ... jedenfalls bis jetzt.
Tagebuchdatei # 019
Die Verlegung der Kompanie, damit unsere normalen Quartiere umgebaut werden konnten, war ein gewaltiges Unternehmen. Die Legionäre selbst reisten mit leichtem
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