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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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an diesem Felsen gebrochen, ohne ihn im geringsten zu verrücken oder zu verändern. Bombest brachte daher die Sicherheit eines Veteranen mit sich, der die Lage auf einen Blick erfasste.
    »Ich bin der Hotelmanager. Was gibt es denn wohl für ein Problem, mein Herr?«
    Der Kommandant schielte argwöhnisch auf das bronzene Namensschild des Managers.
    »Ja, Herr Bombast. Mein Name ist Willard Narrisch, und ich würde gerne wissen, wer meine Reservierung über einhundert Zimmer gestrichen hat.«
    Aus der Schusslinie geraten, kämpfte der Empfangschef darum, ein Lächeln zu verbergen. Narrisch hatte unabsichtlich den Spitznamen der Mitarbeiter für Bombest getroffen - Bombast -, auch wenn ihn bisher noch niemand ihm ins Gesicht gesagt hatte.
    »Es heißt Bombest, mein Herr ... und ich habe diese Reservierung höchstpersönlich rückgängig gemacht.«
    »Darf ich fragen, warum?«
    »Gewiss. Ich nahm an, es habe ein Schreibfehler von Seiten desjenigen vorgelegen, der die Reservierung vornahm. Sie geschah über Computer und nicht durch unseren Mitarbeiterstab, und ich habe festgestellt, dass solche Fehler gang und gäbe sind.« Der Manager zeigte ein selbstgefälliges Lächeln, das nicht erwidert wurde. »Da mir klar war, dass der Preis von einhundert unserer Zimmer über eine Zeitspanne von mehreren Wochen, sagen wir einmal, unerschwinglich wäre, und da ich nicht sicher war, ob die tatsächliche Anfrage ein oder zehn Zimmer betraf, machte ich die Reservierung aus purer Gefälligkeit rückgängig. Zu diesem Zeitpunkt ging ich davon aus, dass wir Sie an Ort und Stelle ad hoc entsprechend Ihren tatsächlichen Bedürfnissen unterbringen könnten.«
    »Ich verstehe. Ich nehme nicht an, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, die Kreditkartennummer, die der Reservierung beigefügt war, zu überprüfen?«
    »Das ist korrekt. Wie ich schon sagte, die Kosten wären unerschwinglich.«
    Narrisch vollführte einen Zaubertrick mit seiner Hand und warf seine Kreditkarte vor dem Manager auf die Rezeption.
    »Ich denke, das sollte die Frage unerschwinglicher Kosten erledigen.«
    Zu Bombests Ehre muss gesagt werden, dass er beim Anblick der Karte weder mit weit aufgerissenem Mund glotzte noch zurückschreckte, sich duckte oder katzbuckelte, sondern vielmehr ein großes Aufheben davon machte, sie herumzudrehen, um die Unterschrift auf der Rückseite zu überprüfen. Es war eine Dilithium-Expresskarte, die für die Ultrareichen der Galaxis reserviert war und normalerweise nur dazu benutzt wurde, den An- und Verkauf von Firmen abzuwickeln. Trotz seiner äußerlichen Ruhe begann der Manager ein vages Nagen von Furcht zu verspüren.
    »Ich verstehe«, sagte er langsam.
    »Und nun, da ich an Ort und Stelle bin, wie Sie es auszudrücken belieben, sollten wir nicht zur Unterbringung entsprechend meinen Bedürfnissen schreiten? Was ich brauche, sind die hundert Zimmer, die ich reserviert habe ... wie Sie ja wohl sehen können.«
    Der Kommandant deutete mit einem Rucken seines Kopfes auf die inzwischen volle Hotelhalle.
    Bombest war sich der Menschenansammlung sehr wohl bewusst. Seit er die Dilithium-Expresskarte gesehen hatte, hatte er den potentiellen geschäftlichen Gewinn gegen den Horror abgewogen, einer ganzen Kompanie Legionäre Zutritt zu seinem Herrschaftsbereich zu gewähren. Doch erst als er begriff, dass sein Gehalt weder auf die eine noch auf die andere Art betroffen sein würde, gelangte er zu einer Entscheidung.
    »Bedauere, Herr Narrisch. Im gegenwärtigen Augenblick stehen uns nicht genügend Zimmer zur Verfügung, um Ihrer Bitte zu entsprechen. Wenn Sie möchten, könnte ich Ihnen dabei behilflich sein, andere, Ihrer ... Gruppe eher entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten zu finden.«
    Der Manager war völlig auf den Wutausbruch vorbereitet, den eine solche Ankündigung unweigerlich hervorrief.
    Folglich überraschte es ihn völlig, als Narrisch statt dessen mit einem trägen Lächeln reagierte.
    »Ich möchte nicht darüber streiten, Bombast ...«
    »Bombest.«
    »... denn, sehen Sie, derselbe Computer, den ich benutzt habe, um diese Reservierung vorzunehmen, hat mir verraten, dass derzeit von Ihren einhundertundfünfzig Zimmern kaum ein Dutzend belegt sind. Statt dessen werde ich darauf hinweisen, dass es drei mögliche Lösungen für unser kleines Problem gibt. Erstens könnte ich eine Beschwerde gegen Sie und das Hotel nach dem Gesetz vorbringen, das bestimmt, dass man niemandem aufgrund seiner Rasse, seiner Religion, seines

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