Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
er hielt mitten in der Rede inne, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Hauptmann Joker am Apparat.«
    »Hier spricht Beeker, Sir. Tut mir leid, wenn ich störe, aber vielleicht möchten Sie hier herunterkommen, wenn Sie einen Augenblick Zeit hätten.«
    »Worin besteht das Problem, Beek?«
    »Nun, anscheinend gibt es einige Schwierigkeiten dabei, den Sinthianern ihre neuen Uniformen anzumessen. Insbesondere die Schneider argumentieren mit dem Couturier, es ließe sich nicht machen.«
    Narrisch verzog das Gesicht. »Na schön. Ich komme runter, sobald ich hier fertig bin ... so etwa in fünfzehn Minuten. Joker Ende.«
    »Was sind die Sinthianer?« fragte Daniels neugierig.
    »Hmm? Oh. Tut mir leid, Charlie, eine kleine Ablenkung. Die Sinthianer sind ... na, Sie müssen sie im Dienst gesehen haben. Es sind die Nichtmenschen mit den Augenstielen und den spindeldürren Armen.«
    »Die kleinen Burschen? Klar, die kenn' ich. Nette kleine Typen, wenn man einmal den Dreh raus hat, ihnen zuzuhören. Ich sag' Ihnen was, Hauptmann. Kann ich mal einen Augenblick über Ihren Kommunikator mit diesem Burschen Beeker reden?«
    Der Kommandant zögerte nur einen Moment, bevor er zustimmte.
    »Sicher doch, Charlie. Eine Sekunde mal.«
    Rasch tippte er Beekers Com-Nummer in seinen Armbandkommunikator ein.
    »Hier Beeker.«
    »Beeker, hier spricht noch mal Joker. Charlie hat etwas, das er Ihnen sagen möchte.«
    Er streckte Daniels seinen Arm entgegen und deutete dabei mit der anderen Hand auf das Mikrophon.
    »Sind Sie da, Beeker?« rief der Schürfer, wobei er unbewusst die Stimme hob, als versuche er, die Distanz durch Lautstärke zu überbrücken.
    »Ja, Sir.«
    »Wissen Sie zufällig, ob einer der Schneider da unten bei Ihnen Giuseppe heißt?«
    »Ich bin nicht sicher, Sir. Wenn Sie einen Moment dranbleiben, werde ich ...«
    »So ein kleines Bürschchen. Sein Gesicht sieht aus wie eine Rosine mit Schnurrbart.«
    »Ja, Sir. Der ist hier.«
    »Dann gehen Sie mal zu ihm und sagen ihm, Charlie Daniels meint, wenn er es nicht fertig bringt, diesen kleinen Aliens Uniformen anzumessen, dann, schätze ich, habe ich dem Kommandanten hier oben gegenüber mit dem falschen Schneider geprahlt. Sagen Sie ihm das von mir.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Daniels lehnte sich zurück und zwinkerte Narrisch zu.
    »So. Ich schätze, das müsste wirken.«
    »Joker Ende«, sagte der Kommandant in den Kommunikator, um sich abzumelden, bevor er das Gerät ausschaltete. »Danke, Charlie.«
    »Freut mich, wenn ich behilflich sein konnte«, sagte der Schürfer. Er setzte sein Glas ab und erhob sich. »Und machen Sie sich auch keine Sorgen wegen der Versicherung. Ich nehme an, wir werden uns etwas ausdenken können, wenn es jemals dazu kommen sollte. Mir scheint, als ob Sie schon alle Hände voll zu tun hätten, wenn Sie sich über Ihre Truppe Sorgen machen. Bei dieser kleinen Aufgabe wünsche ich Ihnen Glück!«
     
    Natürlich tat mein Arbeitgeber erheblich mehr, als sich einfach nur Sorgen über die ihm unterstellten Legionäre zu machen. Besonders in diesen Anfangstagen seines Kommandos trieb er sich gnadenlos in seinen Anstrengungen an, etwas über die Individuen zu erfahren, aus denen sich die Kompanie zusammensetzte. Ein Beispiel: Am selben Tag, der frühmorgens mit dem Anruf aus dem Hauptquartier begann und an dem er erstmals mit der Kompanie Wache stand
und
ihre neuen Uniformen an sie ausgab
und
sich mit Charlie Daniels wegen des Gebrauchs der Scanner besprach, ließ mein Arbeitgeber, statt für heute Schluss zu machen, seine jüngeren Offiziere noch zu einer spätabendlichen Konferenz zu sich kommen.
     
    »Zu Beginn«, sagte der Kommandant und beugte sich in seinem Sessel nach vorn, »lassen Sie mich wiederholen, dass der Grund für dieses Treffen darin besteht, weitere Einsichten über und ein besseres Verständnis für die einzelnen von uns befehligten Legionäre zu gewinnen, indem wir unsere Gedanken und Beobachtungen zusammentragen.
    Während die Legionäre selbst die Wahl haben und sich aussuchen können, wem sie während der dienstfreien Zeit aus dem Weg gehen und mit wem sie sich anfreunden, ist uns als Offizieren dieses Privileg nicht vergönnt. Wir müssen mit jedem Individuum in der Kompanie arbeiten und es einsetzen, ob wir ihn oder sie nun persönlich mögen oder nicht, und dazu müssen wir wissen, mit wem wir es eigentlich zu tun haben. Sind wir uns darin einig?«
    »Jawohl, Herr Hauptmann!«
    Narrisch verbarg sein Zusammenzucken angesichts dieser

Weitere Kostenlose Bücher