Die Chaos-Kompanie
Fremde, der versuchte, einen dieser Steine zu verkaufen, würde auffallen wie ein Gorilla auf einem Schönheitswettbewerb. Man könnte sie nicht am Ort verkaufen, und wir würden keinem Schiff und keiner Raumfähre die Startfreigabe erteilen, solange einer fehlte.«
»Gut.« Narrisch nickte. »Dann gibt es ja keine Probleme. Worüber ich aber eigentlich mit Ihnen sprechen wollte, war die Art, wie meine Mannschaft heute Wache gestanden hat.«
Daniels kniff einen Augenblick lang nachdenklich die Augen zusammen, dann schüttelte er den Kopf und nahm ein weiteren Schluck von seinem Drink.
»Okay. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie heute irgendwie anders gewesen wären als sonst, aber andererseits will ich zugeben, dass ich auch nicht besonders aufgepasst habe.«
»Sie auch nicht«, sagte Narrisch ausdruckslos. »Wenigstens auf nichts anderes als auf ihre Scanner.«
»Ihre Scanner?«
»So ist es. Sie wissen schon, die, die darauf programmiert sind, sie zu alarmieren, wenn irgend etwas Gefährliches in das Gebiet eindringt?«
»Ich weiß, wovon Sie sprechen. Tatsache ist, dass wir sie zur Verfügung gestellt haben. Das gehört zu den Bedingungen, die die Versicherungsleute sich speziell für unsere Operation haben einfallen lassen. Ich bin mir nicht ganz sicher, warum Ihnen das Probleme bereitet.«
Narrisch sprang auf und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen.
»Das Problem besteht darin, dass meine Leute sich, soweit ich sehen kann, zu sehr auf sie verlassen. Wenn sie versagen - oder wenn irgend etwas heranspaziert käme, das nicht von den programmierten Daten abgedeckt wird würden wir das überhaupt nicht bemerken, bis jemand gebissen würde oder was auch immer.«
Daniels Gesicht zerknitterte zu einem finsteren Blick.
»Daran habe ich noch nie gedacht, aber da haben Sie ein gutes Argument, mein Sohn.«
»Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass meine Truppe von Maschinen abhängig ist, die das Denken für sie erledigen. Nun benutze ich andauernd selbst Computer, aber ich würde den menschlichen Verstand immer noch jederzeit für überlegen halten, wenn es um Urteilsfragen geht.«
»Was also genau schlagen Sie statt dessen vor?«
»Ich möchte einen Schulungskurs abhalten, um jeden Legionär unter meinem Kommando mit den gefährlichen Lebensformen des Gebiets vertraut zu machen. Sobald das geschehen ist« - Narrisch zögerte, holte tief Luft und fuhr dann plötzlich fort - »möchte ich die Maschinen abschalten, so dass die Crew sich bei der Ausführung der Arbeit auf ihre eigenen Beobachtungen und Urteile verlässt. Da ich nur sehr wohl im klaren bin, dass die Schürfer diejenigen sein werden, die darunter leiden, wenn irgend etwas schief geht, wollte ich Ihre Zustimmung als Leiter des Konzerns einholen, der uns engagiert hat, bevor ich meinen Plan in die Tat umsetze.«
»Verdammt«, sagte Daniels, »ich habe kein Problem damit, auch wenn ich es vielleicht hätte, wenn Sie sich nicht die Mühe gemacht hätten, zuerst mit uns Rücksprache zu nehmen. So viel Gefährliches gibt es da draußen sowieso nicht. Wie ich sagte, es geschah in erster Linie, um die Versicherungsleute glücklich zu machen. Früher sind wir auch ohne Scanner oder Wachtposten klargekommen, bevor diese Burschen sich auf uns einschossen und anfingen, darauf zu beharren, dass wir zivilisiert würden. Fangen Sie getrost mit Ihrer Schulung an. Ich werde mich darum kümmern, die anderen Schürfer wissen zu lassen, was los ist.«
»Danke, Charlie.« Der Kommandant lächelte, erleichtert, dass sein Vorschlag so einfach angenommen worden war.
»Nun denn, was die möglichen Auswirkungen auf die Höhe Ihrer Versicherungsbeiträge angeht ...«
»Machen Sie sich auch darüber keine Sorgen«, beharrte der Schürfer. »Befehlen Sie Ihrer Crew nur, die Scanner auch weiterhin bei der Hand zu haben, selbst wenn sie abgeschaltet sind. Sollten wir dann jemals Probleme haben oder einen Schadensanspruch geltend machen müssen, werden wir uns überlegen, wie wir eine >vorübergehende Fehlfunktion der Geräte< oder so etwas arrangieren. So gerne sich diese Versicherungsfritzen auch Vorschriften für uns ausdenken, ich hab' noch nie tatsächlich einen raus in den Sumpf kommen sehen, um zu überprüfen, ob wir uns auch an die Vorschriften halten.«
»Auf einen Versicherungsbetrug möchte ich mich lieber nicht einlassen«, sagte Narrisch vorsichtig, »aber wenn wir statt dessen ...«
Das beharrliche Piepsen seines Armbandkommunikators unterbrach ihn, und
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