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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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verbissenen Reaktion, indem er sich die Augen rieb, als sei er müde - eine Geste, die er nicht vortäuschen musste.
    Obwohl er versucht hatte, es seinen Leutnants auf dem Penthouse-Sofa bequem zu machen, damit sie unbefangener miteinander umgingen, war es doch offensichtlich, dass sie in Gegenwart ihres Befehlshabers immer noch recht nervös waren.
    »Außerdem möchte ich mich für die Uhrzeit entschuldigen. Ich weiß, es ist spät, aber ich wollte die Liste ein erstes Mal durchgehen, solange unsere Erinnerungen an den heutigen Dienst noch frisch sind - besonders meine.«
    Er lächelte die Leutnants kurz an, was aber nicht erwidert wurde. Der Kommandant seufzte innerlich und gab seine Bemühungen auf, die Stimmung des Treffens aufzuheitern. Er würde sich einfach darauf verlassen müssen, dass die Leutnants im Laufe der Zeit und bei wachsender Vertrautheit mehr aus sich herausgingen.
    »Also schön. Wie ich bemerke, haben Sie eine ganze Reihe von Notizen, Leutnant Rembrandt. Fangen wir mit Ihren Beobachtungen an.«
    Rembrandt versteifte sich leicht und warf einen raschen Blick im Raum umher, entweder als hoffe sie, er spräche mit jemand anders, oder als suche sie nach einem Fluchtweg.
    »Ich, Herr Hauptmann? Ich ... Wo möchten Sie, dass ich anfange?«
    Narrisch zuckte die Achseln. »Wie es Ihnen beliebt. Früher oder später werden wir über jeden diskutieren, also kommt es eigentlich nicht darauf an, mit wem wir beginnen ... Und, Leutnant?«
    »Herr Hauptmann?«
    »Versuchen Sie sich ein bisschen zu entspannen. Dies ist nur eine informelle Plauderei, um unsere Gedanken auszutauschen. Okay?«
    Rembrandt holte langsam und tief Luft, dann nickte sie.
    »Nun, ich sollte vielleicht gestehen, dass ich einen Großteil meiner Informationen aus Gesprächen mit Brandy, dem Hauptfeldwebel, gewonnen habe. Ich ... bei zahlreichen Legionären versuche ich immer noch, einen Zugang zu gewinnen, und ich dachte, das sei ein guter Ausgangspunkt.«
    Der Kommandant nickte. »Vernünftiger Gedanke. Die Unteroffiziere arbeiten am engsten mit den Legionären zusammen, also sollten wir zuhören, was sie zu sagen immer, wann immer sie bereit sind, uns ihre Gedanken mitzuteilen. Machen Sie weiter.«
    »Die beste Methode wäre wahrscheinlich, mit ein paar unserer ungewöhnlicheren Legionäre anzufangen«, begann Rembrandt, die langsam anfing, sich ein wenig zu entspannen. »Meiner Einschätzung nach werden wir eine Menge Zeit darauf verwenden, herauszuknobeln, was wir mit oder wegen ihnen machen sollen.« Sie hielt inne, um ihre Notizen durchzublättern, dann entschied sie sich für eine Seite.
    »Wenn ich einmal von dieser Grundlage ausgehe, ist diejenige, bei der ich persönlich die größten Schwierigkeiten habe, sie in den Griff zu bekommen, eine von den Nieten. Sie hat ...«
    »Eine von den was?«
    Die Worte platzten über Narrischs Lippen, bevor er Zeit zum Nachdenken hatte. Beide Leutnants schraken sichtlich zusammen, und der Kommandant verfluchte sich im stillen selbst. Soviel also zu einem entspannten Treffen!
    »Die ... die Nieten, Herr Hauptmann. So nennt Brandy sie jedenfalls. Als wir uns miteinander unterhielten, unterteilte sie die Problemlegionäre in zwei Gruppen: die Nieten und die schwierigen Fälle.«
    »Ich verstehe.« Der Kommandant schwankte innerlich ein paar Augenblicke, während die Leutnants ihn schweigend beobachteten. Schließlich schüttelte er den Kopf und seufzte.
    »Es ist verführerisch, das durchgehen zu lassen, damit unsere Zusammenkunft entspannt bleibt«, sagte er, »und ich möchte wirklich, dass Sie beide sich wohl fühlen, während wir miteinander sprechen. Aber Sie haben da eine Sache berührt, Rembrandt, die ich nicht einfach ignorieren kann. Ich möchte nicht, dass irgendwer aus dem Führungsstab der Kompanie, sei es nun Offizier oder Unteroffizier, in die Gewohnheit verfällt, die Kompanie mit herabsetzenden Bezeichnungen zu belegen. Das trägt dazu bei, unsere eigenen Sichtweisen und Einstellungen zu beeinflussen, und selbst wenn es uns gelingt, dieser Falle zu entgehen, wird jeder, der uns zufällig hört, mit einiger Berechtigung glauben, dass wir nur Verachtung für die Legionäre übrighaben. Ich möchte, dass Sie beide aktiv der Versuchung widerstehen, diese Angewohnheit anzunehmen. Jeder in der Kompanie verdient unsere Achtung, und wenn wir Schwierigkeiten dabei haben, sie zu bezeigen, dann liegt das daran, dass wir sie noch nicht lange genug studiert haben, nicht daran, dass etwas mit ihm

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