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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Schwerpunkt niedrig zu halten, oder sie werfen einen ab.«
    »Mit ein bisschen Übung ...«
    »Mit einer Menge Übung ...«
    »Können Sie fast alles damit machen ...«
    »Wollen Sie's mal versuchen?«
    »Wenn Sie den Dreh einmal raushaben ...«
    Nun, da der Bann gebrochen war, strömten die Informationen in einem Sturzbach hervor, als alle Jugendlichen gleichzeitig versuchten, über ihre Leidenschaft zu sprechen. Narrisch hörte ein paar Augenblicke lang zu, dann brachte er sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Was ich eigentlich wissen möchte«, sagte er mit verschwörerischer Stimme, die die Jugendlichen veranlasste, sich dichter um ihn zu drängen, »ist, ob ihr glaubt, ihr könntet einem Sinthianer beibringen, auf einem dieser Dinger zu reiten ... Hat einer von euch überhaupt schon mal einen Sinthianer gesehen?«
Tagebuchdatei # 091
    Ihr Erfolg auf der Hindernisbahn, ganz zu schweigen von ihrem Stolz auf ihre neuen >Uniformen<, schien einen Wendepunkt in den Einstellungen der Legionäre zu markieren. Die Kompanie begann, sich den Glauben ihres neuen Kommandeurs zu eigen zu machen, dass >wir alles schaffen können, wenn wir zusammenarbeiten und nicht zu wählerisch darin sind, wie wir es schaffen!<
    Wie Kinder, die nach Entschuldigungen suchen, um ein neues Spielzeug vorzuführen, gaben die Legionäre ihre bisherige Gewohnheit auf, während der dienstfreien Zeit an ihrer Heimatbasis zu kleben. Statt dessen sah man sie überall in der Kolonie auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Viele Bürger begannen allmählich zu glauben, dass diese extrovertierte Crew eine völlig neue Truppe sei, da die meisten ihrer >Projekte< als >guten Ton< oder >soziale Verbesserungen< gewertet werden konnten. Unglücklicherweise spielten sich jedoch nicht alle ihre Freizeitaktivitäten auf der richtigen Seite des Gesetzes ab, eine Tatsache, die meinen Dienstherrn einigermaßen auf Trab hielt, da er zwischen ihnen und den örtlichen Behörden vermitteln musste.
    Darüber hinaus wurde ein Großteil seiner Zeit davon in Anspruch genommen, dass er sich zur Vorbereitung auf die Einteilung der Kompanie in Zweierteams aufrichtig darum bemühte, die Männer und Frauen unter seinem Kommando besser kennenzulernen.
    Natürlich offenbarten seine Anstrengungen nur, was ich bereits von dem Augenblick an vermutet hatte, als er auf diesen Posten versetzt worden war: dass in eine Omega-Kompanie verbannte Legionäre nicht eben die Individuen im Universum sind, mit denen es sich am einfachsten umgehen lässt.
     
    »Macht es Ihnen etwas, wenn ich mich zu ihnen setzte?«
    Supermücke sah von ihrem Frühstück auf und stellte fest, dass der Kompaniechef neben ihrem Tisch stand. Mit einem Achselzucken winkte sie ihn in den Stuhl gegenüber.
    Das kleinste Mitglied der Kompanie war keineswegs unattraktiv, auch wenn wohl kaum jemand sie als schön bezeichnet hätte. Ein auffälliges Band aus Sommersprossen, das sich über Wangenknochen und Nase zog, verband sich mit ihrem herzförmigen Gesicht und dem kurzen braunen Haar zum Eindruck einer Elfe - einer robusten jungen Elfe, nicht der niedlicheren, exquisiten Variante aus Peter Pan.
    Narrisch rührte langsam in seinem Kaffee, während er versuchte, seine Gedanken in Worte zu fassen.
    »Ich wollte schon seit einiger Zeit mit Ihnen sprechen«, begann er, aber die Mücke unterbrach ihn, indem sie eine Einhalt gebietende Hand hob, bis sie zu Ende gekaut und ihren Bissen hinuntergeschluckt hatte.
    »Erlauben Sie, dass ich Ihnen ein bisschen Zeit spare, Herr Hauptmann. Es geht um meine ständigen Kämpfe. Stimmt's?«
    »Nun ... ja. Sie scheinen in mehr als den normalen Anteil von ... Balgereien verwickelt zu sein.«
    »Balgereien.« Die kleine Legionärin seufzte. »Wenn ich größer wäre, würde man es Schlägereien nennen. Ach, was soll's! Darf ich Ihnen etwas erklären, Herr Hauptmann?«
    Sie wandte sich wieder ihrer Mahlzeit zu, während sie sprach.
    »Ich war das kleinste von neun Kindern in unserer Familie - nicht das jüngste, das kleinste. Unsere Leute arbeiteten beide und waren nicht viel zu Hause, also blieb es so ziemlich uns Kindern überlassen, unsere Angelegenheiten selbst zu regeln, und wie die meisten Kinder waren wir nicht groß in Demokratie oder Diplomatie. Wenn man sich nicht selbst durchsetzen konnte, dann half einem niemand, und man endete ganz unten im Haufen. Da ich die Kleinste war, musste ich natürlich mehr als die meisten anderen kämpfen, nur damit mein Anteil an der

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