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Die Chaos-Kompanie

Titel: Die Chaos-Kompanie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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knurrte O'Donnel, »uns hat es auch überrascht. Wie es aussieht, haben die hohen Tiere die Berichte in den Medien über Sie und diese heiße Truppe gelesen, die Sie da zusammenstellen, und beschlossen, dass sie ihren höchsten Trumpf ausspielen müssten, um den Ruf der Armee zu wahren. Und mir nichts, dir nichts werden wir direkt aus einem Feuergefecht abgezogen und nach hier verschifft mit dem Befehl, Sie ernst zu nehmen.«
    Sein Tonfall ließ deutlich erkennen, was der Major von einem solchen Befehl hielt.
    »Also, wenn es Ihnen recht ist, lassen Sie uns anfangen. Ich will die Spielregeln dieses sogenannten Wettkampfs klar haben, damit meine Leute sich einquartieren können.«
    »Ich ... nehme an, Sie wissen schon alles über den Wettkampf?« fragte Narrisch vorsichtig.
    »Jawohl. Der Gouverneur war so freundlich, uns vor unserer Ankunft zu unterrichten.«
    Der Legionskommandeur schoss einen Blick auf den Gouverneur ab, der lächelte und ergeben die Schultern hob.
    »Ich hielt das für das mindeste, was ich tun konnte, weil ich doch schließlich zuerst die Armee beauftragt hatte.«
    Narrisch entschied sich, Wieney nicht den Triumph einer Explosion zu gönnen, obwohl er innerlich ob dieses Verrats kochte.
    »Ja, ich sehe schon, wieso das fair ist«, brachte er schließlich heraus.
    »Wie ich es verstehe, Hauptmann«, fuhr O'Donnel energisch fort, »sollen wir durch einen Wettkampf über drei Disziplinen unter Aufsicht neutraler Schiedsrichter entscheiden, wer die Ehrengarde stellt. Die Armee wählt eine Disziplin, Sie wählen eine, und über die dritte müssen wir uns gemeinsam einigen. Ist das so richtig?«
    Narrisch nickte steif. Er mochte die Art nicht, wie der Major die Kontrolle über die Besprechung an sich zog.
    »In Ordnung. Als unsere Disziplin nehmen wir Exerzieren, weil es das ist, was von einer Ehrengarde hauptsächlich verlangt wird. Welches ist Ihre?«
    Der Mut des Hauptmanns begann zu sinken. Von allen Disziplinen, die normalerweise mit dem Militär in Verbindung gebracht werden, beherrschte seine Kompanie am wenigsten den Formaldienst.
    »Die Hindernisbahn.«
    Zum ersten Mal zeigte sich der Major überrascht, und seine Augenbrauen verschwanden fast hinter dem Schweißband seines Baretts.
    »Die Hindernisbahn?« wiederholte er. »Na schön, Hauptmann, es ist ja nicht meine Beerdigung. Nun zur dritten Disziplin, vorausgesetzt, wir kommen überhaupt soweit ...«
    Er deutete auf Wieney. »Der Gouverneur hier sagte mir, Sie und Ihre Truppe hielten sich für Fechter. Was halten Sie von einem Drei-Waffen-Kampf ... Florett, Säbel und Degen ... zwei von drei gewinnt?«
    In Narrischs Kopf begann eine Alarmglocke zu schrillen.
    Das klang alles etwas zu glatt.
    »Hört sich an, als hätte der Gouverneur Ihnen so einiges erzählt«, sagte er, um Zeit zu gewinnen.
    »Ist das nun ein Ja oder ein Nein? Kommen Sie, Hauptmann, wir wollen doch nicht den ganzen Tag hier sitzen.«
    »Sagen Sie, Major, fechten Sie eigentlich selbst?«
    »Ich? Ich habe ein bisschen mit dem Degen herumgespielt. Wieso?«
    »Dann erlauben Sie, dass ich Ihren Vorschlag um einen kleinen Zusatz ergänze. Derselbe Drei-Waffen-Kampf, aber das Degenfechten zuletzt ... zwischen den Kommandanten der beiden Einheiten. Sollte es hart auf hart kommen, können wir die Sache auf diese Weise unter uns ausmachen.«
    Ein breites Grinsen spaltete Major O'Donnels Gesicht.
    »Nichts würde mir eine größere Freude bereiten, Hauptmann. Also abgemacht ... obwohl ich bezweifle, dass wir soweit überhaupt kommen.«
    »Sie könnten eine Überraschung erleben, Major«, erwiderte Narrisch mit einem schmalen Lächeln. »Meine Mannschaft hat schon eine Menge Leute überrascht, mich eingeschlossen.«
    »Na, dann überraschen Sie mich mal«, schoss O'Donnel zurück. »Aber entschuldigen Sie, wenn ich nicht vor Angst mit den Zähnen klappere.«
    »Nachdem das nun entschieden ist, meine Herren ...« sagte der Gouverneur und erhob sich hastig.
    »Nur eine Frage noch ... wenn es Ihnen recht ist, Major«, fragte der Legionskommandant nach. »Mal angenommen, die Red Eagles gewinnen tatsächlich, würde die Armee dann wirklich ihre Elite-Einsatztruppe als Ehrengarde abkommandieren?«
    O'Donnels reptilienartiger Blick fiel einen Moment lang auf den Gouverneur.
    »Wo wir schon davon sprechen, Hauptmann: meines Wissens gibt es eine Klausel in unserem Standardvertrag, die besagt, dass zwar jede Einheit der regulären Armee für einen bestimmten Einsatz abkommandiert werden kann,

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