Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
dem Buick keine Bomben mehr gegeben.
    »Heute ist der Gedenkgottesdienst für Michael Barroni«, sagte mein Vater. »Ich soll dir von Mama ausrichten, dass sie mit Grandma hinfährt. Er findet bei Stiva statt. Normalerweise wäre er in der Kirche, aber Barroni und Stiva sind alte Freunde, ich nehme an, Stiva hat den Barronis Rabatt gegeben, damit der Gottesdienst in seiner Kapelle abgehalten wird.«
    »Wusste gar nicht, dass Stiva und Barroni sich so gut kennen.«
    »Ich auch nicht. Ich habe sie auch nie zusammen gesehen. Aber so ist das halt, wenn man eine große Familie und ein Geschäft zu führen hat. Da verliert man den Kontakt zu seinen alten Freunden.«
    Ein Schauer lief mir über den Rücken bis hinauf zu den Haarwurzeln, meine Kopfhaut kribbelte wie elektrisiert. »Woher kennen sich Stiva und Barroni denn?«, fragte ich und hielt den Atem an. Mein Herz setzte fast aus.
    »Sie waren zusammen in der Armee. In Fort Dix.«
    Ich hatte möglicherweise den fünften Mann gefunden. Ich war so aufgeregt, dass ich hyperventilierte. Doch warum war ich so aufgeregt? Rangers Fall war abgeschlossen, daher kam es also nicht. Barroni selbst kannte ich kaum, und die anderen drei Männer waren mir völlig fremd, es war also nichts Persönliches. Mein ursprünglicher Verdacht, dass Anthony Barroni mit Spiro und den Vermissten zu tun hatte, hatte sich als haltlos erwiesen. Warum ließ mich die Sache nicht los? Es gab nichts von Bedeutung, das mich mit den vier Vermissten verband. Und selbst wenn es eine Verbindung zwischen Spiro und den vier Männern gab, selbst wenn es ein Verbrechen gegeben hatte, konnte mir das doch egal sein, oder? Für mich war einzig und allein wichtig, Spiro zu finden und die Belästigungen zu unterbinden, oder? Ja. Aber die Belästigungen zu unterbinden könnte ein Problem werden. Eigentlich gab es nur zwei Wege, um das zu erreichen: entweder brachte Ranger Spiro um, oder Spiro würde für ein Verbrechen verurteilt, beispielsweise für den Mord an Mama Macaroni, und käme ins Gefängnis. Letzteres war mir auf jeden Fall lieber. Gut, vielleicht war ich wegen des fünften Mannes aufgeregt, weil es möglicherweise Constantine Stiva war. Denn wenn Constantine damit zu tun hatte, hatte möglicherweise auch Spiro seine Finger im Spiel. Und wenn man Spiro schon die Bombenattentate nicht nachweisen konnte, so gab es vielleicht Beweise, um ihm die Morde im Wald anzuhängen. War das der Grund, warum ich es nicht abwarten konnte, Constantines Namen ins Suchprogramm einzugeben? Wohl eher nicht. Wahrscheinlich lautete die grausame Wahrheit, dass doch nur geschmacklose Neugier dahintersteckte. Ich kam aus Burg. Ich musste alles wissen – wie schmutzig es auch war.
    Mein Vater hielt vor dem RangeMan-Gebäude, ich sprang aus dem Auto. »Danke!«, rief ich und lief sofort los.
    Beim Betreten und Verlassen des Gebäudes sollte ich mich ein- und austragen. Beim Betreten des Eingangsbereichs hatte ich meinen Bildausweis vorzuzeigen. Ich vergaß ständig, mich ein- und auszutragen, meinen Ausweis hatte ich beim Garagenbrand eingebüßt. Gut, dass mich hier jeder kannte. Die einzige Frau in einer Firma zu sein hatte so seine Vorteile.
    Ich winkte dem Mann am Empfang zu und hüpfte auf der Stelle, während ich auf den Aufzug wartete. Im vierten Stock stürzte ich hinaus und hastete zu meinem Schreibtisch. Ich fuhr den Computer hoch und gab »Constantine Stiva« ins Suchprogramm des Zeitungsarchivs ein. Ein einziger Artikel erschien, ein kleiner Beitrag von Seite 13. Bei meiner Schlagzeilensuche hätte ich ihn niemals gefunden.
    Der Obergefreite Constantine Stiva war bei dem Versuch, einen Überfall zu vereiteln, verletzt worden. Ein gepanzerter Transportwagen mit Soldatensold war entführt worden, als er routinemäßig an der Pforte von Fort Dix kontrolliert wurde. Stiva hatte Wachdienst gehabt, zusammen mit zwei Kollegen. Er war der Einzige, der überlebt hatte. Man hatte ihm ins Bein geschossen. Die Höhe des Geldbetrags wurde nicht genannt. Es gab nur spärliche Angaben zur Entführung, nur ein paar kurze Sätze, dass der Panzerwagen später gefunden wurde. Ich durchsuchte die Zeitungen der folgenden zwei Wochen, fand aber nichts. Es gab nur diesen einen Bericht.
    Ich rief Ranger auf seinem Handy an, doch es lief eine Ansage vom Band. Also ging ich zu der Konsole, auf der die RangeMan-Fahrzeuge überwacht wurden. »Wo ist Ranger?«, fragte ich Hal. »Er geht nicht ans Handy, und auf dem Monitor kann ich ihn auch nicht

Weitere Kostenlose Bücher