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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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und ich hechteten nach vorn, rollten uns durch die Tür ins Freie und krabbelten in den Firebird. Lula sprang hinters Steuer, wir brausten los.
    »Kannst du das glauben?!«, schrie Lula. »Diese verrückte Alte hat auf uns geschossen! Sie hätte uns umbringen können! Weißt du, was die braucht?«
    Erwartungsvoll sah ich Lula an.
    »Einen Hautarzt«, schimpfte Lula. »Hast du diesen Leberfleck gesehen? So ein dickes Ding müsste verboten werden! Das war ein imitierter Fleck. Und ich hab noch nicht mal was dazu gesagt. Ich war echt höflich. Obwohl sie so unverschämt war, bin ich höflich geblieben.«
    »Du hast zu ihr gesagt, sie wäre alt wie Dreck.«
    Lula fuhr auf den Parkplatz von Tucki-Chicken. »Ja, aber das war eine Tatsache. Tatsachen zählen nicht. Wie lange hast du Mittagspause? Jetzt, wo wir unterwegs sind, können wir genauso gut was Kleines essen.«
    »Ich glaube nicht, dass ich Mittagspause habe. Mein Arbeitgeber hat mich gerade als Dieb beschuldigt und auf mich geschossen. Das verleitet mich zu der Annahme, dass ich wieder arbeitslos bin.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Heutzutage bekommt man nicht so schnell gute Leute. Die Reinigung kann froh sein, dass sie dich hat. Und ich habe nicht gehört, dass dir einer gekündigt hätte. Die Alte hat zwar auf dich geschossen, aber sie hat nicht gesagt, du wärst gefeuert. Sie hat wahrscheinlich nur ’ne kleine Meise, weil sie diesen fetten Leberfleck hat.«
    Wir gingen in den Laden, bestellten und warteten, bis unser Essen zusammengesucht wurde.
    »Na, gut, wenn ich drüber nachdenke, bist du wahrscheinlich doch gefeuert«, sagte Lula. »War eh ein Scheißjob. Den ganzen Tag musstest du dir diesen Leberfleck angucken. Und mal ehrlich, der Fleck war echt nicht normal!«
    »Das war ein Monsterfleck!«
    »Allerdings!«, meinte Lula. »Und mach dir keine Sorgen um einen neuen Job. Du bekommst überall was Besseres als da. Du könntest genauso gut hier arbeiten. Guck mal, das Schild da an der Kasse. Die suchen Leute. Außerdem wette ich, dass man Hühnchen und Pommes umsonst kriegt, wenn man hier arbeitet.« Lula ging an den Tresen. »Wir möchten gerne den Geschäftsführer sprechen«, sagte sie. »Meine Freundin interessiert sich für eine Stelle bei Ihnen. Ich selbst nicht, ich bin nämlich eine knallharte Kopfgeldjägerin, aber meine Freundin Stephanie da drüben ist eben rausgeschmissen worden.«
    Ich griff nach Lulas Arm und versuchte, sie vom Tresen fortzuziehen. »Nein!«, flüsterte ich ihr zu. »Ich will hier nicht arbeiten. Dann muss man ja so eine grässliche Uniform anziehen.«
    »Ja, aber damit würdest du dir wenigstens nicht deine eigenen Sachen ruinieren«, gab Lula zu bedenken. »Hier holt man sich bestimmt ’ne Menge Fettflecken. Und ich finde, die Uniform sieht gar nicht so schlecht aus. Außerdem, dein kleiner Arsch sieht in allem gut aus.«
    »Aber die Mütze!«
    »Okay, das mit der Mütze sehe ich ein. Aber stell dir mal vor, man hat einen Unfall mit dieser Mütze! Dass sie in die Fritteuse mit den Pommes fällt! Das dauert bestimmt Tage, bis man eine neue bekommt.«
    Hinter uns tauchte ein kleiner Kerl auf. Er war einen halben Kopf kleiner als ich und sah aus wie ein rosa Schweinchen in Hosen. Er hatte dicke rosa Wagen. Seine Hände glichen rosa Würsten. Wenn der Mann sich bewegte, tanzte sein Bauch. Er hatte einen runden Mund und rosa Lippen … am besten dachte man nicht an den Teil des Schweins, mit dem der Mund am meisten Ähnlichkeit hatte, aber er befand sich direkt unter dem Ringelschwänzchen …
    »Ich bin der Geschäftsführer«, stellte er sich vor. »Milton Mann.«
    »Das ist Stephanie Plum«, sagte Lula. »Sie sucht einen Job.«
    »Wir zahlen Mindestlohn«, sagte Mann. »Wir brauchen jemanden für die Schicht von drei bis elf.«
    »Was ist mit Essen?«, wollte Lula wissen. »Darf sie umsonst hier essen? Und was ist, wenn sie sich was für Zuhause mitnehmen will?«
    »Während der Arbeit wird nichts gegessen, aber in der Pause ist alles umsonst. Auf Außer-Haus-Essen bekommt sie zwanzig Prozent Rabatt.«
    »Hört sich fair an«, meinte Lula. »Sie nimmt den Job.«
    »Kommen Sie morgen eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn«, sagte Mr. Mann zu mir. »Ich gebe Ihnen die Uniform, und Sie können die Formulare ausfüllen.«
    »Guck!«, meinte Lula, nahm ihr Tablett und lotste mich zurück an den Tisch. »Siehst du, wie einfach es ist, einen Job zu bekommen? Die liegen überall auf der Straße.«
    »Ja, aber ich will den

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