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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gar nicht. Ich will hier nicht arbeiten.«
    »Zwanzig Prozent auf außer Haus«, sagte Lula. »Das ist nicht zu schlagen. Du kannst deine Familie mit durchfüttern …
und deine Freunde.
«
    Ich nahm ein Stück frittiertes Hühnchen aus dem großen Pappeimer auf dem Tablett. »Mein Auto steht noch vor der Reinigung.«
    »Und ich habe meinen Pulli nicht zurückbekommen. Das ist echt mein Lieblingspulli. Er hat genau den richtigen Rotton für meine Haut.«
    Ich schob mir das Hühnchen in den Mund. »Willst du noch mal hin und dir den Pulli holen?«
    »Und ob! Bloß will ich warten, bis die Reinigung zumacht. Dann ist es schön dunkel draußen.« Lula sah über meine Schulter zur Eingangstür. »Oh-oh«, machte sie. »Da kommt Kollege Knackarsch, und er sieht nicht glücklich aus.«
    Morelli schob sich hinter mich und hakte den Finger in den Kragen meiner Jacke. »Ich muss mit dir sprechen … draußen.«
    »An deiner Stelle würde ich nicht mitgehen«, sagte Lula zu mir. »Er macht sein verrücktes Bullengesicht. Zumindest sollte er seine Knarre hier lassen.«
    Morelli warf Lula einen Blick zu, und sie steckte schnell den Kopf in den Pappeimer mit den Hühnchenteilen.
    Draußen zog mich Morelli auf die andere Seite des Gebäudes, damit man uns nicht durch die große Fensterscheibe beobachten konnte. Er ließ meine Jacke nicht los und hatte immer noch diesen Gesichtsausdruck, der besagte: Mach mir nichts vor! Mit gesenktem Kopf schaute er auf seine Schuhe.
    »Versuchst du, deine Wut in den Griff zu bekommen?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe.
    »Nein«, sagte er. »Ich versuche, nicht zu lachen. Diese verrückte Alte hat auf dich geschossen, das will ich nicht kleinreden, aber ich hab mich bei Kan Klean fast nicht mehr halten können, als ich die Geschichte hörte. Und ich war nicht der Einzige. Mit mir waren noch drei Uniformierte da, die auf den Notruf reagiert hatten, und wir mussten alle hinters Haus gehen, um uns wieder einzukriegen. Dein Freund Eddie Gazarra hat so gelacht, dass er sich in die Hose gemacht hat. Gab es echt eine Schießerei zwischen der alten Frau und Lula?«
    »Ja, aber es war nur Mama Macaroni, die geschossen hat. Sie hat alles kaputt gemacht. Lula und ich können von Glück reden, dass wir heil und unversehrt davongekommen sind. Woher wusstest du, wo ich bin?«
    »Ich bin bei allen Doughnutläden und Schnellimbissen in der Gegend vorbeigefahren. Übrigens, Mama Macaroni lässt dir ausrichten, dass du gefeuert bist.« Morelli drückte sich an mich und rieb seine Nase an meinem Hals. »Das müssen wir feiern.«
    »Du wolltest feiern, als ich den Job bekommen habe. Jetzt willst du feiern, weil ich den Job verloren habe?«
    »Ich feier halt gerne.«
    Manchmal war es schwer, Morelli zu widerstehen. »Ich rede nicht mit dir«, sagte ich zu ihm.
    »Ja, aber feiern könnten wir trotzdem, oder?«
    »Nein. Und ich muss wieder rein, bevor Lula alles aufgegessen hat.«
    Morelli zog mich an sich und küsste mich mit viel Zunge.
    »Ich muss dringend feiern«, sagte er. Dann war er fort, einen Bericht über unsere Schießerei schreiben.
    Lula leerte gerade ihren Zwei-Liter-Softdrink, als ich an den Tisch zurückkehrte. »Wie lief es?«, wollte sie wissen.
    »Durchschnittlich.« Ich schaute in den Pappeimer mit den Hühnchenteilen. Ein Flügel war noch übrig.
    »Ich hab echt schlechte Laune wegen dieser Sache mit der Reinigung«, meinte Lula. »Vielleicht mache ich das Beste draus und hol mir meinen HG. Als ich noch Ablage machen musste, hab ich sonntags nicht gearbeitet, es sei denn, ich hab dir geholfen. Aber jetzt als Kopfgeldjägerin bin ich rund um die Uhr im Dienst, jeden Tag. Klar, oder? Und weil ich weiß, wie dir das fehlt, Kopfgeldjäger zu sein, darfst du ausnahmsweise noch mal mitkommen.«
    »Es fehlt mir nicht. Und ich will nicht mitkommen.«
    »Ach, bitte!«, flehte Lula. »Bitte, bitte, bitte! Ich bin doch deine Freundin, oder? Freunde machen alles zusammen, stimmt’s? Guck mal, wir haben uns doch gerade das Essen geteilt.«
    »Du hast das Hühnchen ganz allein gegessen.«
    »Das stimmt nicht. Ich hab dir einen Flügel übrig gelassen. Sicher, ich mag Flügel nicht besonders gerne, aber darum geht’s nicht. Irgendwie hab ich dir auch geholfen, nicht so viel Fett auf deinen dürren Hintern zu futtern. Wenn du ganz fett und aufgequollen bist, macht Kollege Knackarsch es nicht mehr mit dir. Und ich weiß, dass du es regelmäßig brauchst, weil ich noch

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