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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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mich hinter dem Airbag hervor, bekam irgendwie die Tür auf und ließ mich auf den Boden des Geschäfts rollen. Im Dunkeln hockte ich auf Händen und Knien, unter mir war es feucht. Blut, dachte ich. Raus hier und Hilfe holen!
    Ein Bein trat in mein Blickfeld. Schwarze Cargo-Hose, schwarze Stiefel. Hände griffen mir unter die Achselhöhlen und zogen mich hoch. Dann sah ich Ranger in die Augen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ich glaube, ich blute. Der Boden ist ganz feucht und klebrig.«
    Er musterte meine Hand. »Ich kann kein Blut entdecken.«
    Ranger führte meine Hand an seinen Mund und tippte mit der Zunge auf meinen Handteller. Es durchfuhr mich vom Scheitel bis zur Sohle. »Dill«, verkündete er. Er sah an mir vorbei auf die zerdrückte Motorhaube seines Porsche. »Du bist in die Theke gerast und hast ein Fass mit eingelegten Gurken umgekippt.«
    »Tut mir leid mit deinem Porsche!«
    »Einen Porsche kann man ersetzen. Dich nicht. Du musst vorsichtiger sein!«
    »
Ich hab doch nur in deinem Auto gesessen!
«
    »Babe, du ziehst das Unglück nur so an.«
    Tank hatte dem Entführer Handschellen angelegt. Er schubste ihn zur Tür. Der Typ rutschte in der Essigtunke aus und fiel aufs Knie. Ich hörte, wie Tank ihn trat. »’tschuldigung«, sagte Tank. »Hab im Dunkeln nichts gesehen.« Er zerrte den Entführer auf die Füße und warf ihn gegen die Wand. »Noch mal ’tschuldigung«, sagte Tank und zog ihn erneut hoch.
    Ranger warf Tank einen Blick zu. »Hör auf, mit ihm zu spielen.«
    Tank grinste Ranger an und nahm den Typ mit nach draußen zum Geländewagen.
    Wir folgten ihnen. Ranger betrachtete mich im Licht der Straßenlaterne. »Wie du aussiehst!«, sagte er und pflückte Nudeln und welken Salat aus meinem Haar. »Schon wieder von unten bis oben dreckig.«
    »Wir sind draußen durch Müllsäcke gefahren. Wahrscheinlich haben wir ein paar mitgeschleppt. Kann sein, dass ich da reingerollt bin, als ich aus dem Auto fiel.«
    In Rangers Mundwinkeln zuckte ein Lächeln. »Eins ist sicher: Du bringst immer Farbe ins Leben.«
    Ein glänzend schwarzer Ford drehte und blieb vor uns stehen, einer von Rangers Männern stieg aus und gab Ranger die Schlüssel. Ich sah, dass zwei Blocks weiter ein Streifenwagen auf die Stark einbog.
    »Tank, Hal und Woody kümmern sich darum«, sagte Ranger. »Wir können fahren.«
    »Du hast einen, der Woody heißt?«
    Ranger hielt mir die Beifahrertür auf. »Soll ich das erklären?«
    »Nicht notwendig.«
    Ich saß in meinem Saturn vor Kan Klean. Es war Sonntag. Ein neuer Arbeitstag, eine Minute vor sieben, und ich telefonierte.
    »Ich bin bei dir auf dem Parkplatz«, sagte Morelli. »Ich wollte dich zur Arbeit bringen. Wo bist du? Und wo ist dein Auto?«
    »Ich bin bei Kan Klean. Ich bin selbst gefahren.«
    »Was ist mit der Kralle passiert?«
    »Keine Ahnung. War plötzlich weg.«
    Es folgten sechzig Sekunden Schweigen. Ich wusste, dass Morelli tief durchatmete, um nicht auszuflippen. Ich sah auf die Uhr, und mein Magen zog sich zusammen.
    Mama Macaroni tauchte neben mir auf und steckte den Kopf in mein offenes Fenster. Ihr Monsterfleck war nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt. Sie kniff ihre dämonischen Augen zusammen, ihre dünnen Lippen spannten sich über ihre Zahnprothese.
    »Was machst du hier draußen?«, keifte sie. »Glaubst du, wir zahlen fürs Telefonieren? Wir haben Arbeit. Ihr jungen Leute … ihr glaubt, ihr kriegt Geld für Nichtstun.«
    »Du liebe Güte!«, sagte Morelli. »Was war denn das?«
    »Mama Macaroni.«
    »Die hat ja eine Stimme wie Fingernägel auf einer Tafel!«
    Ich brauchte dringend eine Tablette. Es war Mittag. Hinter meinem rechten Auge brannte es wie Feuer, in mein linkes Ohr kreischte Mama Macaroni.
    »Der rosa Zettel ist für Reinigung, der grüne für Wäsche«, schrie sie mich an. »Du verwechseln alles! Du bringen alles durcheinander. Du ruinieren unser Geschäft! Wir stehen auf der Straße!«
    Die Glocke an der Tür klingelte, und Lula kam herein.
    »He, Süße«, sagte sie zu mir. »Was geht ab? Was läuft? Was ist Tango?«
    Lula hatte heute goldenes Haar, zu Ringellöckchen gedreht, wie Shirley Temple mit fünf Jahren. Sie trug schwarze Stiefeletten mit hohen Absätzen, einen engen orangefarbenen Stretchrock, der ungefähr fünf Zentimeter unter ihrem Hintern endete, und ein passendes orangefarbenes Top, das sich über ihre Brüste und ihren Bauch spannte. Und Lulas Bauch war ungefähr genauso groß wie ihre

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