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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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der Reinigung holen. Was glaubst du denn?«
    »Ich glaube, wir sollten das mit der Reinigung vergessen und uns eine Pizza bestellen. Ist das nicht warm unter der Maske?«
    »Diese Mama Macaroni hat meinen Lieblingspulli. Ich brauche den Pullover. Und außerdem geht’s ums Prinzip. So läuft das einfach nicht. Ich war hundert Prozent im Recht. Wundert mich, dass du einfach so aufgeben willst. Wo ist dein Kampfgeist? Ranger würde bestimmt nicht einfach so aufgeben. Du musst sowieso noch dein Auto abholen. Wie willst du sonst da hinkommen?«
    Mein Auto! Wie konnte ich nur den Saturn vergessen!
    Zehn Minuten später standen wir gegenüber von Kan Klean am Straßenrand. Der Motor lief. »Schön dunkel heute«, meinte Lula. »Es ist bewölkt. Kein Stern am Himmel. Und scheinbar hat schon einer die Straßenlaterne ausgemacht.«
    Ich sah Lula an und verdrehte die Augen.
    »He, hör auf damit! Ich dachte, du würdest mich zu dem Schuss beglückwünschen. Ich hab die dumme Birne echt getroffen!«
    »Beim wievielten Versuch?«
    »Hab das ganze Magazin verballert.« Lula stellte den Motor aus und zog die Maske herunter. »Komm! Jetzt geht’s los!«
    O Mann.
    Wir stiegen aus dem Firebird und ließen einen Geländewagen vorbeifahren, ehe wir die Straße überquerten. Der Fahrer sah Lula mit der Maske und wäre fast auf den Bürgersteig gedonnert.
    »Wer nicht fahren kann, sollte sich besser nicht ans Steuer setzen!«, rief Lula ihm nach.
    »Das lag an deiner Maske«, erklärte ich. »Du hast ihm einen Heidenschreck eingejagt.«
    »Hm«, machte Lula.
    Bei der Reinigung angekommen, versuchte es Lula an der Tür. Abgeschlossen. »Wie viele Türen gibt es hier noch?«, wollte sie wissen.
    »Nur noch eine. Hinten. Aber das ist eine Feuertür. Die kriegst du niemals auf. Und Fenster sind hinten auch keine. Nur zwei große Abluftgebläse.«
    »Dann müssen wir doch durch die Eingangstür«, beschloss Lula. »Aber das macht mir gar nichts, weil ich nämlich im Recht bin. Ich habe einen rechtmäßigen Grund, hier einzudringen. Schließlich findet man so einen Pulli nicht alle Tage.«
    Sie sah mich an. »Los, knack das Schloss!«
    »Ich weiß nicht, wie man ein Schloss knackt.«
    »Mensch, du warst doch immer der große Kopfgeldjäger! Wie kannst du ein großer Kopfgeldjäger sein, wenn du kein Schloss knacken kannst? Wie bist du bloß jemals irgendwo reingekommen?« Sie trat einen Schritt zurück und musterte die Fassade. »Normalerweise würde ich einfach das Fenster einschlagen, aber die Scheibe hier ist so riesig. Zieht sich ja fast über die gesamte Vorderseite. Könnte zu sehr auffallen, wenn ich die einschlage.«
    Lula lief über die Straße zum Firebird und kam mit einem Radmutternschlüssel zurück. »Vielleicht können wir die Tür aufhebeln.« Sie setzte den Schlüssel am Türrahmen an. In dem Moment fuhr ein Auto vorbei. Es wurde langsamer und gab dann Gas.
    »Vielleicht versuchen wir’s doch besser hinten«, meinte Lula.

6
    Wir gingen nach hinten. Lula versuchte, den Radmutternschlüssel unter den Riegel zu keilen. »Geht nicht«, sagte sie.
    »Diese Tür ist zu. Keine Chance.« Wütend schlug sie mit dem Schlüssel gegen die Tür, und, siehe da, sie schwang von selbst auf. »Guck dir das an!«, staunte Lula. »Haben wir bitte ein Glück, oder was?«
    »Das gefällt mir nicht. Die schließen immer ab und schalten die Alarmanlage ein.«
    »Dann haben sie es halt vergessen. Die hatten einen harten Tag.«
    »Ich finde, wir sollten abhauen. Ich hab ein komisches Gefühl.«
    »Ich gehe nicht ohne meinen Pulli. Jetzt bin ich schon so nah dran. Ich kann meinen Pulli fast rufen hören. Sobald wir drin sind, mach ich meine Maglite an, dann kannst du auf dieses Dingsda drücken, wo sich die Sachen im Kreis drehen, und eh du dich’s versiehst, sind wir wieder draußen.«
    Wir traten beide zwei Schritte vor, die Tür schlug hinter uns zu, und Lula drückte auf den Knopf der Maglite. Vorsichtig tappten wir an den Industriewaschmaschinen und -trocknern und an den großen Leinensäcken mit Wäsche vorbei. Wir hielten inne und lauschten auf eine Alarmglocke, auf fremdes Atemgeräusch, auf das Piepsen einer Alarmanlage, die jeden Moment anspringen würde.
    »Kommt mir ganz okay vor«, meinte Lula.
    Mir nicht. Alle Härchen auf meinem Arm waren aufgerichtet, mein Herz klopfte schnell.
    »Der Tresen ist direkt vor uns«, sagte Lula. »Mach dieses komische Karussell an!«
    Ich tastete nach dem Schalter, und plötzlich sprangen alle Lichter

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