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Die Chaos Queen

Die Chaos Queen

Titel: Die Chaos Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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hing ein schwarzer Stofffetzen.
    »Oh-oh«, machte Lula. »Sieht nicht gut aus für meinen Pulli.«
    Eine Welle der Übelkeit schwappte durch meinen Magen.
    »Wir sichern den Tatort besser ab, bis die Polizei kommt.«
    Eine Viertelstunde später war der gesamte Block abgeriegelt. Überall war gelbes Polizeiband gespannt. Feuerwehrautos und Rettungswagen standen neben Streifenwagen, ein wahres Meer von blinkenden Lichtern. Tragbare Leuchten wurden aufgestellt, um den Tatort besser untersuchen zu können. Macaronis aus allen Teilen Burgs hatten sich in einem Pulk am Rande des Parkplatzes versammelt.
    Morelli traf kurz nach dem ersten Streifenwagen ein und winkte mich sofort zur Seite, aus Furcht, die Macaronis könnten mich in Stücke reißen. Er ließ sich alles erzählen, schob mich in seinen Geländewagen und stellte einen Kollegen bei mir ab. Eine Dreiviertelstunde später war er wieder da und schwang sich hinters Lenkrad.
    »Jetzt erzähl noch mal, wie das passiert ist!«
    »Lula und ich kamen hier zufällig vorbei. Das Licht war an, da dachte ich, ich könnte ja mal reingehen und versuchen, Lulas Pulli zu bekommen. Mama Macaroni war allein im Laden, sie richtete ihre Waffe auf mich, verlangte die Schlüssel vom Saturn und ging durch die Hintertür. Kurz darauf hörte ich die Explosion.«
    »Gut«, sagte Morelli. »Und jetzt erzähl, was wirklich passiert ist.«
    »Lula und ich sind durch die Hintertür eingebrochen, um Lulas Pulli zu klauen. Mama Macaroni wartete schon auf uns, der Rest ist derselbe.«
    »Bleib auf jeden Fall bei der ersten Version«, meinte Morelli.
    »Haben sie den Rest von Mama Macaroni gefunden?«
    »Das meiste. Sie suchen noch im Gebüsch. Mama Macaroni hat es weit gebracht.« Morelli zündete den Wagen. »Kommst du mit zu mir?«
    »Ja. Ich bin ein bisschen durch den Wind.«
    »Ich dachte, du würdest mitkommen, weil ich so klug, lustig und sexy bin.«
    »Das auch. Und ich mag deinen Hund.«
    »Die Autobombe war für dich bestimmt«, sagte Morelli.
    »Ich dachte, mein Leben würde besser, wenn ich keine bösen Buben mehr jage.«
    »Du hast dir einige Feinde gemacht.«
    »Es ist Spiro«, erklärte ich.
    Morelli hielt an einer Ampel und sah mich an. »Spiro Stiva? Der Sohn von Constantine? Bist du dir da ganz sicher?«
    »Nein. Ist nur so ein Gefühl. Die Drohungen klangen nach ihm. Und er war ein Freund von Anthony Barroni. Und jetzt ist Barronis Vater verschwunden, und die Leute sagen, Anthony gibt mehr Geld aus, als er haben kann.«
    »Du glaubst also, da läuft was mit Anthony Barroni und Spiro Stiva?«
    »Vielleicht. Oder Spiro ist durchgedreht und bildet sich ein, dass ich sein Leben kaputtgemacht habe und er meinem deswegen ein Ende setzen muss.«
    Morelli dachte eine Weile nach und zuckte dann mit den Schultern. »Das ist nicht viel, aber was Besseres haben wir nicht. Wie passen die anderen beiden Vermissten dazu?«
    »Das weiß ich nicht, aber es könnte noch einen vierten geben.« Ich erzählte ihm von Kloughns Mandantin. »Und da ist noch was: Der Mann von Kloughns Mandantin ist in einem nagelneuen Auto verschwunden. Michael Barroni ebenfalls.«
    Morelli warf mir einen Seitenblick zu.
    »Klar, ich weiß, viele Leute haben einen Neuwagen. Trotzdem, das hatten sie alle gemein.«
    »Barroni, Gorman und Lazar waren ungefähr im gleichen Alter und besaßen alle ein kleines Geschäft. Trifft das auch auf Kloughns Mandantin zu?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Morelli bog ab, fuhr zwei Straßen weiter und parkte vor seinem Haus. »Man sollte meinen, dass irgendjemand Spiro gesehen hat, wenn er wirklich wieder hier ist. In Burg halten sich Geheimnisse nicht lange.«
    »Vielleicht versteckt er sich.«
    Meine Mutter rief auf dem Handy an. »Die Leute sagen, du hättest Mama Macaroni in die Luft gejagt.«
    »Sie war in meinem Auto und hat sich aus Versehen selbst in die Luft gesprengt. Ich war das nicht.«
    »Wie kann man so was aus Versehen machen? Geht es dir gut?«
    »Doch. Ich fahr mit Joe nach Hause.«
    Am frühen Morgen saß ich auf der Bettkante und sah Morelli beim Anziehen zu. Er trug schwarze Jeans, coole schwarze Schuhe mit dicker Vibramsohle und ein langärmliges blaues Button-down-Hemd. Er sah aus wie ein Filmstar, der einen italienischen Cop spielte.
    »Sehr sexy«, sagte ich.
    Er legte seine Uhr an und sah zu mir herüber. »Wenn du das noch mal sagst, zieh ich die Sachen wieder aus.«
    »Dann kommst du zu spät.«
    Morellis Augen wurden dunkel, er wog Vergnügen gegen Verantwortung

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