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Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los

Titel: Die Chaosschwestern legen los - Mueller, D: Chaosschwestern legen los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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grässlichen Klamotten.
    »Wir könnten ja vorher noch ein paar Sachen wegen der Umwelt-AG besprechen«, schlage ich vor. »So über die ersten Aktionen und so. Vielleicht fällt uns noch was ein.«
    »Unbedingt«, nickt Gregory und strahlt noch mehr.
    »Und du wolltest mir doch auch diese Broschüre über die Zusammenhänge von dem Hungerproblem einiger Länder in Mittelamerika und dem Biobenzin, was aus Mais und Raps gemacht wird, zeigen«, fällt mir gerade ein.
    Gregory nickt. »Ja, klar, mach ich. Das ist echt ein Hammer, du! Da fallen dir aber ehrlich die Augen aus, wenn du das liest. Die Leute denken doch garantiert, sie tun was Gutes, wenn sie den Biosprit kaufen!«

    Ich nicke und schlendere glücklich mit Gregory zurück zu unserer Straße.
    Über dieses Problem mit Tessa und Javier und Ramón und der Goldkette kann ich ja auch später noch nachdenken. Und überhaupt – vielleicht machen wir uns ganz unnötig Sorgen. Vielleicht klärt sich wirklich alles noch ganz harmlos auf.
    Hm. Hoffentlich.
    Egal, jetzt werde ich erst mal ausgiebigst mit Gregory Pläne schmieden, juchhu! Ach, irgendwie macht das Leben richtig Spaß, finde ich!

Jessa

    enn eine von uns Probleme hat und sich grässlich ühlt, tröstet uns Rema oft mit: »Kopf hoch! N ach Regen kommt auch wieder Sonne. Das ist nur eine Frage der Zeit. Was sollte sonst kommen?« »Schnee, Hagel, Gewitter«, würde Livi, ohne zu zögern, antworten. Aber wenn Rema dann ihr liebes Rema-Lächeln lächelt, fühlt man sich trotzdem irgendwie sofort besser. Ja, Rema, nach Regen (Cornelius) kam Sonne (Javi mit Geschenk), aber nun scheint wieder übelster Regen angesagt zu sein. Oder wird es sogar noch schlimmer als Regen und es hagelt plötzlich? Mein Herz fühlt sich an wie eine hilflose Erdbeere, die in einen Mixer geworfen wird und dort herumwirbelt und in Einzelteile zerhackt wird, während ihr Saft langsam ausblutet... Hilfe! Und dabei habe ich Javi doch so lieb! (Ähm, also jedenfalls vielleicht!)

    Ich sehe Javier dabei zu, wie er das Zelt, das die beiden eben vom Campingplatz geholt haben, hinten im Schrebergarten aufbaut. Er hat sich seine Jeansjacke ausgezogen, weil ihm vom Arbeiten warm geworden ist, und nun steht er da in kurzärmeligem T-Shirt, unter dem seine Muskeln sich wölben.
    Ach, mir wird ganz warm im Bauch. Aber gleichzeitig
schnürt mir die Angst die Kehle zu. Wenn es nun stimmt, was Livi vermutet?
    Gut, Livi mag vielleicht oft dazu neigen, eher das Negative als das Positive im Leben zu sehen, aber dieses Mal … hat sie möglicherweise recht.
    »Qué pasa, mi amor? Was ist los?«, fragt Javi, der ab und zu sorgenvoll zu mir rüberguckt. Wohl, weil ich nicht gut verbergen kann, dass mir seit heute Mittag ein dicker, schwerer Felsbrocken auf der Seele liegt.
    Ist er nur besorgt, weil er Angst hat, dass wir ihm und Ramón auf die Schliche kommen könnten? Oder macht er sich wirklich Gedanken um mich, weil ich so traurig aussehe?
    »Ist es wegen dem Strrreit mit deinem Vaterrr?«, fragt Javi.
    Ich schüttele stumm den Kopf. Ich kann ihm ja wohl nicht einfach ins Gesicht sagen, was Livi und ich fürchten. Und überhaupt würde er es doch sowieso nur abstreiten. So was gibt man doch nicht freiwillig zu!
    »Javi«, fasse ich mir schließlich ein Herz, »wo hast du diese Kette her?«
    »Das frrragt man nicht, mi amor!«, lacht Javi. »Aberr natürlich aus Spanien, warrrum? Ist das wichtig?«
    Ja, das ist wichtig! Sogar sehr! Aber, ach, ich traue mich nicht weiterzufragen.
    Aber wo soll er sie schon herhaben? Wo hat ein achtzehnjähriger Kellner und Student eine Kette her, die mindestens fünftausend Euro gekostet hat?
    Ich hatte ja keine Ahnung, dass diese blöden Dinger so teuer sind.
    Erst Livi hat mich darauf aufmerksam gemacht. Sie hat total entsetzt ausgesehen, als sie die fette Kette mit dem
dicken Herz-Anhänger, ebenfalls aus Gold, gesehen hat. Schneeweiß ist sie im Gesicht geworden und hat mich angeguckt, als ob die Kette verwunschen ist und meinen Hals, um den sie baumelt, gleich erdrosseln wird.
    Ach, ich hatte keine Ahnung! Oder ich habe jedenfalls einfach nicht darüber nachgedacht. Ich hab mich bloß riesig gefreut, dass Javier so lieb ist, mir ein Geschenk mitzubringen.
    Ich meine, wie viele Jungen hätten überhaupt an so was gedacht? Ob es aus Gold oder Plastik ist, das ist doch ganz egal.
    Aber jetzt, wenn ich darüber nachdenke, ist natürlich sogar mir klar, dass es solche hammerigen Goldketten nicht für neun Euro fünfzig an

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