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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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können wir meinetwegen Mitte der Woche noch mal über Spanien reden.«
    Von Tessa und Dodo kam kein Laut. Schätze, die fühlten sich zwischen zwei für sie ziemlich unattraktiven Möglichkeiten gefangen. Entweder Betten beziehen und Opis beim Rasieren helfen oder aber Heimaturlaub statt Spanien.
    Bin mal gespannt, wofür sie sich entscheiden werden. Denn Gregory steht noch weniger auf Lauschen als ich. Bereits nach drei Sätzen fing er an zu murren und stand ungeduldig mit der Klinke in der Hand in der offenen Haustür.
    Und seitdem stehe ich mir hier im Kaufhaus die Füße platt und spiele Kammerdiener für Herrn Hahn.
    Gerade reißt er wieder mit Supergenervtblick den Vorhang zu seiner Umkleidekabine zurück. »Mann, Livi, das geht echt gar nicht! Ich seh ja aus wie ein kanadischer Holzfäller!«
    Ich muss grinsen. Denn so, wie er da breitbeinig in den weiten Jeans vor mir steht, ist eine gewisse Ähnlichkeit nicht zu leugnen. Hihihi! Etwas zu dünn vielleicht, aber ich glaube, ich steh auf Holzfäller.
    Gregory anscheinend nicht.
    »Ich hab keine Lust, mich zum Affen der Schule zu machen!«, meckert er weiter.
    »Ich finde, die Jeans steht dir«, versuche ich ihn zu ermutigen. »Du siehst echt cool aus!«
    Ich meine, irgendwann MUSS er doch mal was anderes tragen als seine komischen Armeehosen. Und da ich ihm schon seit Monaten versprochen habe, mitzukommen, wenn er endlich eine neue Hose kauft, fand ich, dass wir das auch gleich zu Beginn der Ferien erledigen können.
    »Mir gefällt sie gut«, betone ich also noch mal.
    Von Gregory kommt nur eine abfällige Grimasse. »Ja, schon klar. Dir gefällt ja auch so ein Abschaum wie Daniel Krummbock!«
    Wromm! Das hat gesessen. Als ob Gregory eine Axt in meinen Bauch geschleudert hätte.
    Wie kann er nur so fies sein? Er weiß ganz genau, was ich mir für Vorwürfe mache, dass ich Daniel gegenüber so lange so was von blind gewesen bin. Muss er mir das auf diese Art unter die Nase reiben? Und das auch noch in dem Moment, in dem ich ihm gerade ein Kompliment gemacht habe! Ich meine … ich meine …
    Ich bin echt sprachlos. Wie fies sind Jungs eigentlich? Und der will meine beste Freundin sein!
    Mein freundliches Lächeln gefriert beinhart ein. Mit zusammengepressten Lippen spüre ich irgendwo tief drinnen in meinen Augen sogar Tränen im Anmarsch. Aber – nee – Gregory soll jetzt nicht auch noch sehen, wie doll er mich damit verletzt hat.
    Gregory sieht aber noch nicht mal, dass er mich überhaupt getroffen hat.
    Er dreht sich einfach um, zieht den Vorhang wieder vor die Umkleidekabine und ruft von drinnen: »Holst du mir noch mal die schwarze Jeans, die auf dem Stapel am Eingang liegt?«
    Doch an der Stelle mag ich nicht mehr. So was von unsensibel! Ich bediene ihn von vorn bis hinten, bin nett, unterstützend, hilfsbereit – und er? Blafft mich an und streut auch noch Salz in meine Daniel-Wunde. Toll!
    »Livi? Machst du mal?«, tönt es ungerührt aus der Kabine. »Ich hab keine Lust, hier den halben Tag zu verbringen!«
    Nee, ich aber auch nicht!
    »Warum holst du dir deine Hosen nicht selber?«, rufe ich ihm grimmig zu. »Ich bin unten im Bella Roma, falls du dann irgendwann mit Rummeckern fertig bist!«
    Und damit drehe ich mich auf dem Absatz um und marschiere quer durch die endlosen Klamottentische und Kleiderständer zurück zum Ausgang. Soll er doch selbst sehen, wie er eine anständige Hose kriegt!
    Ich werde mir jetzt ein Eis gönnen. Kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal im Bella Roma gewesen bin. Wird mir guttun. Außerdem hab ich dann ein bisschen Zeit, um mir in Ruhe eine Strategie für meinen Artikel auf der Auroras-Freunde-Webseite zu überlegen.
    Aus dem Augenwinkel sehe ich aber gerade noch Gregorys verdutztes Gesicht, das an dem Vorhang vorbeilugt und mir mit offenem Mund nachstarrt.
    Ha! Das geschieht ihm recht! Echt, merkt der denn gar nicht, wie komisch und manchmal auch richtig ätzend er sich in letzter Zeit mir gegenüber verhält? Mir liegt noch das Kamel von gestern quer im Magen und jetzt auch noch Gregory!
    »Livi?«, höre ich ihn hinter mir herrufen. »Was ist denn? Spinnst du?«
    Aber – pah – ich stelle mich einfach taub und drehe mich extra nicht mehr um. Schadet gar nichts, wenn er endlich mal merkt, dass ich nicht alles lächelnd hinnehme, sondern auch mal nicht nett sein kann!

Tief, tief, ganz tief unten in den allertiefsten Tiefen des Meeres (welchen Meeres weiß ich leider nicht, aber das ist ja auch

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