Die Chaosschwestern sind die Größten!
machen)
• Mit Kenny Ostereier anmalen und aus Zahnstochern und Watte kleine Küken für den Esstisch basteln
• Mit Rema im Hotel Zum Goldenen Hirschen fette Torte essen, um mit ihr mal ohne den Rest der Familie ein bisschen zu quatschen (was sie sich schon echt lange gewünscht hat, aber ich hab während der Schule einfach zu wenig Zeit)
• Mit Gregory reden?
F erien. Ein wunderschöner Montagmorgen ohne Schule. Der Himmel ist blau, die Vögel zwitschern wie wild den Frühling an, draußen im Garten höre ich Aurora gackern und Walter Walbohm mit Rema plaudern (frühstücken die draußen? Ist es schon warm genug?), und ich sollte jetzt doch wohl bestens gelaunt aus dem Bett hüpfen.
Ha – hüpfen! Mir ist noch nicht mal nach Kriechen zumute.
Ich ziehe die Decke ein bisschen höher, sodass mein Bett sich richtig schön höhlenartig anfühlt. Das brauche ich nämlich jetzt. Eine Höhle, die mich schützt. Wieso ist Gregory nur so ätzend zu mir?
Echt, vor ein paar Wochen war er noch so toll und nett und unterstützend und überhaupt die beste Freundin, die man nur haben kann. Und jetzt? Er behandelt mich, als hätte ich ihm was getan. Dabei war er es doch, der mich am Samstag die ganze Zeit angeraunzt hat, bis es mir einfach reichte.
Warum ist er danach denn nicht zum Eisessen gekommen? Da hätten wir doch gut ein bisschen reden können. (Und mit welchem Mädchen bitte schön hat er eigentlich gequatscht?)
Seit dem beknackten Hosenkauf ( hat er am Ende überhaupt eine neue Hose gekauft?) hab ich ihn nicht mehr gesehen. Als er nicht ins Bella Roma kam und sich auch den restlichen Tag nicht mehr bei mir gemeldet hat, hab ich natürlich auch nichts unternommen. Ich meine, ihn angerufen oder so. Wär ja auch noch schöner! Was kann ich denn dafür, dass seine Laune völlig unberechenbar Achterbahn fährt. Ich kann ja wohl nicht ewig lächeln, während er nur eklig zu mir ist.
Gestern Abend habe ich ein paarmal aus dem Fenster geguckt, ob das Licht in seinem Zimmer noch an ist. Er muss es erst sehr spät gelöscht haben, denn ich konnte schlecht einschlafen und hab sogar nach zwei Uhr noch mal rübergeschaut. Was hat der denn so lange gemacht? Ob der auch über unseren Streit nachgedacht hat?
Ach, Quatsch. Der hat bestimmt nur wieder stundenlang vor seinen Computerspielen gehockt. Echt, was Blöderes gibt’s nicht auf der Welt. Ich verstehe einfach nicht, wie Gregory so viel Zeit damit vertrödeln kann. Auf der anderen Seite ist er natürlich keiner von diesen Idioten, die nicht mehr am normalen Leben teilnehmen, weil sie nur noch in ihrer Computerwelt abhängen. Gregory ist echt total aktiv und lustig und …
SEUFZ !
… und gerade jetzt ganz und gar NICHT nett. Er sitzt nebenan in seinem eigenen Haus statt wie sonst fast jeden Tag bei uns (weil seine karrierewilde Fernsehmutter ja sowieso kaum daheim ist) und schweigt. Jedenfalls mir gegenüber.
Warum bloß? Was hab ich ihm getan?
» HASENALAAAARM !«, unterbricht ein Schrei von draußen meine Gedanken.
»Mamaaaaa!«, brüllt Kenny gleich darauf glücklich ein zweites Mal. (Kenny liebt kleine Aufregungen.) » HA-SEN-A-LARM !«
Hat Iris etwa heute Morgen schon gewaschen und die Sachen auf die Leine gehängt? Puh, die steht aber früh auf. Besonders wenn sie die halbe Nacht lang schreibt. Echt nett von Kenny, dass sie ihr in den letzten Tagen dauernd Tee bringt.
Ich recke meinen Kopf hoch zum Fenster. Tatsächlich, da baumeln etwa acht Jeans von uns fröhlich im Wind – und die erste bereits in Hases Maul …
Oje, ich schätze, da wird Iris mal wieder einen kleinen Schreianfall bekommen. Henrys Hund Hase liebt es, unsere frisch gewaschene Wäsche von der Leine zu rupfen und dann mit seiner Beute spielerisch zu kämpfen.
Er hat die Hose fest zwischen seinen Zähnen und schleudert seinen Kopf wie wild nach rechts und links, sodass die arme – eben noch sehr saubere – Jeans rechts und links in die frisch geharkte Erde von Remas Gemüsebeet knallt. Nachdem sie völlig eingedreckt ist, lässt er sie zufrieden liegen (Beute zerlegt – hurra!) und nimmt Anlauf, um die nächste von der Leine zu pflücken.
Doch genau da stürmt Iris aus der Küchentür und fuchtelt wild mit Küchenhandtüchern um sich. » WEEEEEG ! WEG HIER ! PFUI, Hase, PFUI !«
Ich muss ein bisschen kichern. Oh Mann! In diesem Haus kann man sich nicht mal in Ruhe unglücklich fühlen, ohne dass man irgendwann doch wieder grinsen muss.
Also springe ich jetzt halt doch mal aus dem
Weitere Kostenlose Bücher