Die Chaosschwestern sind die Größten!
habe. Die Geister in Remas Zimmer!
Ich schoss wieder runter ins Erdgeschoss und suchte Rema. Aber ich fand nur Iris. Die erzählte grinsend, dass Kenny letzte Nacht leider keine große Hilfe gewesen sei, weil sie bereits tief und fest geratzt habe, da hatte Rema noch nicht mal das Licht ausgeknipst.
Hihi, genau das habe ich mir doch gedacht! Bleibt die ganze Verantwortung tatsächlich wieder an Malea Bond hängen!
Ups – gähn! Oje, wenn ich nur nicht sooo müde wäre!
Aber schlappmachen gilt nicht! Ich erinnere mich an einen Film, in dem James Bond drei Nächte hintereinander nicht geschlafen hat. Also bitte! Da werde ich ja wohl noch eine weitere lächerliche Nacht mit Geistern hinter mich bringen können.
»Wo ist denn Rema?«, fragte ich Iris.
»Die hat Reißaus genommen«, grinste sie. »Sie schläft heute Nacht drüben bei Walter Walbohm. Der hat ja genug Gästezimmer.«
Das Zimmer von Rema war leer? Ich allein mit den Gespenstern? Also, da lief mir schon ein kleiner Schauer über den Rücken. Aber ich biss sofort die Zähne zusammen, denn feige sein ist natürlich total uncool.
Ich finde, Angst haben kann jeder mal in bestimmten Situationen (wer hat denn wohl noch nie Angst gehabt?), aber feige sein, das geht gar nicht! Wo kommen wir denn da hin, wenn sich jeder von fiesen Kerlen einschüchtern ließe und die deswegen machen könnten, was sie wollten! Und dass diese Gespenster hier reichlich fiese Kerle sind, das ist ja wohl meerwasserklar. Sonst würden sie Rema in Ruhe schlafen lassen. Was für ein Glück, dass es wenigstens James Bond und mich gibt!
Deshalb liege ich jetzt spätabends hier, tief eingemummelt in Remas Bett, und warte mutig und entschlossen auf die einstürzenden Wände und die Schritte im Zimmer.
Uuuaaaaaahhhh, bin ich müde!
Aber eine Malea Bond ist hart im Nehmen! Ich werde selbstverständlich wach bleiben und unerschrocken aufpassen, und wenn ich noch so … hrrrrpfffüüüüh …
So ein Acht-Stunden-Arbeitsleben wird völlig überbewertet, finde ich. Ich meine, claro ist es muy wichtig, als Lady unabhängig und selbstbestimmt zu sein, und das kann man eben nur mit Geld. Mit eigenem Geld. Wenn das Geld nämlich von jemand anderem kommt, dann bestimmt dieser Jemand meiner Erfahrung nach gerne auch, was damit gemacht wird (ich sage nur: Cornelius). Und das kann leicht an den wichtigen Dingen des eigenen Lebens vorbeigehen (ich sage nur: Spanien. Und: die superschicken Seidenkleider unten im Ort bei Madeleine’s. ). Deswegen dachte ich auch immer, dass man sich nach einem ganzen langen Tag voller Arbeit echt stolz und richtig klasse fühlen muss. Aber – ehrlich – man fühlt sich einfach nur muy, muy müde.
I ch kann nicht glauben, dass die armen Senioren um diese Uhrzeit schon aus dem Schlaf gerissen werden. Es ist ja praktisch noch Nacht! Garantiert ist noch nicht mal Aurora aus den Federn gehüpft. Dabei ist Schönheitsschlaf echt totalmente wichtig! (Wenn das nur endlich auch die Schuldirektoren begreifen würden!) Oder sollen wir etwa so früh da sein, um die Leutchen zu wecken?
Man stelle sich vor – um acht Uhr ( MORGENS !) beginnt bereits unsere Arbeitsschicht! (Ich meine, in der Schule hat man wenigstens noch regelmäßig fünfundvierzig Minuten, in denen man vor sich hin dösen kann.) Wir hatten kaum eine Stunde Zeit für Dusche, Hautpflege, Schminken, Hairstyling und schließlich die passende Klamottenwahl. Madre mía, was für eine Hetze! Unter Ferien verstehe ich aber was anderes.
»Du musst positiv denken!«, erinnert mich Dodo an eine unserer goldenen Regeln.
Als ob ich nicht IMMER positiv denken würde!
»Wir tun es für Spanien!«
» Claro que si , Dodo!«, antworte ich. »Ich hoffe nur, dass wir nach dieser Woche nicht zu erschöpft sind, um überhaupt irgendwohin zu fahren.«
Wir torkeln praktisch im Tiefschlaf durch die Straßen.
Dodo hatte noch vorgeschlagen, die Fahrräder zu nehmen, aber ich machte sie schnell darauf aufmerksam, dass wir uns dabei sehr wahrscheinlich unsere nagelneuen Hochglanz-Seidenstrümpfe ruinieren würden. (Dodo denkt manchmal nicht richtig nach. Ich bin auf jeden Fall die deutlich Vernünftigere von uns beiden.) Schließlich haben wir uns für die alten Leutchen ganz nett zurechtgemacht, um denen mal ein wenig Sonne in ihr zweifellos tristes Leben zu bringen.
Als Iris am Samstagabend strahlend verkündete, dass alles bingo sei und wir den Job ab Montagmorgen für eine Woche hätten, konnten Dodo und ich natürlich
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