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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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Bank sitze und Timmi die nächsten paar Stunden mit seiner Rutsche beschäftigt ist.

Malea
    Wenn Tessa ein Meerestier wäre, dann wäre sie ein Clownfisch. Die sind wunderschön – weiß und orange – und sehen sehr elegant aus, gar kein bisschen wie ein Clown. Das ist ein total unpassender Name für diese Tiere. Clownfische leben zwischen giftigen Seeanemonen, aber haben es total raus, ohne Schaden davonzukommen. Ihre Schuppen sind überall ganz gleichmäßig und die Farbe sieht immer wie gerade angemalt aus. Klar, frisch und glänzend. Sehr beeindruckend. Ich könnte nie so aussehen. Wenn Livi ein Meerestier wäre, wäre sie ein Pelikan. Hübsch, aber nicht aufgedonnert. Immer praktisch. (Deshalb auch die große Tragetasche am Schnabel! – Hihihi!) Und hilfsbereit und freundlich. Livi würde niemals jemandem wehtun. Ich wäre … hm … vielleicht ein Delfin. Delfine sind tolle Tiere. Oder ich wäre ein Pinguin. Ja, ich könnte mir beides gut vorstellen. Warum weiß ich nicht. Und wenn Kenny ein Meerestier wäre, wäre sie ein Seepferdchen. Und Bentje vielleicht ein süßer, pieksiger Seestern.

    Wo bloß Livi steckt! Den ganzen Morgen über ist sie schon weg. Ohne uns einen Zettel hinzulegen. Ob sie irgendwas ganz Geheimes macht, das ich wissen sollte?
    Wie würde James Bond rausfinden, wo jemand ist?
    Meerwasserklar, er würde als Erstes nach wichtigen Hinweisen suchen. Wenn man wissen will, wohin jemand verschwunden
ist, muss man natürlich so viel wie möglich darüber herausfinden. Also zum Beispiel wann dieser Jemand verschwunden ist und was er anhatte und was er mitgenommen hat.
    Hm, ihre Gummistiefel hat Livi jedenfalls nicht an. In denen ist Iris ins Krankenhaus gefahren. Also ist Livi wohl nicht nur so’n bisschen hinten im Moor spazieren gegangen. Das macht sie ja manchmal. Weil sie nachdenken muss, sagt sie. Also, wie ein Mensch so ununterbrochen nachdenken kann, das ist schon erstaunlich! Na ja, möglicherweise liegt das daran, dass sie dreizehn ist. Scheint irgendwie eine Zeit zu sein, wo man anfängt, ein ganz anderer Mensch zu werden.
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich in zwei Jahren auch ein anderer Mensch werden möchte. Ich finde mich nämlich eigentlich ganz prima, so wie ich bin!
    Also, ich werd mal schnell in Livis Zimmer raufhuschen und mich dort ein bisschen umsehen. Vielleicht finde ich ja was.
    »Livi ist nicht da«, höre ich Kennys Stimme direkt hinter mir, genau in dem Moment, als ich die Türklinke in der Hand habe.
    »Ach nee.« Was soll ich sonst darauf sagen?
    Mist, es gibt in diesem Haus einfach zu viele von uns. Man kann nichts unbemerkt tun!
    Und wenn ich Kenny jetzt sage, dass ich Livis Zimmer profimäßig untersuchen will, dann will sie bestimmt mitmachen. Aber das will ich nicht. Schließlich könnte es sehr schnell gefährlich werden. Und dafür ist Kenny echt noch zu klein. Gregory und Livi machen nämlich ganz gern mal gefährliche Sachen. Politisch wichtig, finden sie das.
    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich weiß, was das Wort
politisch bedeutet. Livi hat mir mal erklärt, dass man politisch ist, wenn man bestimmte Ziele durchsetzen will. Also, wenn Livi zum Beispiel für den Schutz der Umwelt kämpft. Oder für bessere Lebensbedingungen von Tieren.
    Politik hat auch irgendwie damit zu tun, dass eben alles mit allem zusammenhängt. Und das finde ich auch wichtig. Deswegen bin ich ja Weltbürgerin. Weil es eben nicht so ist, dass wir nur in unserem eigenen kleinen Land leben und nichts mit den Problemen der anderen Länder zu tun haben, sondern weil es so ist, dass wir in einer Welt leben. In einer einzigen! Und deswegen haben alle mit den Problemen von allen zu tun. Und wir dürfen nicht so tun, als ginge uns das nichts an.
    Da sind Livi und ich echt einer Meinung.
    Aber wir sind nicht einer Meinung in der Frage, wie wir das tun. Also, wie wir uns um die Probleme der Welt kümmern.
    Livi findet es ja wundervoll, mit ihrer geliebten Umwelt-AG stundenlang in einem Raum zu hocken und zu reden. Na gut, irgendwann tun sie dann auch mal was. Also, sie drucken Zettel und verteilen die an die Leute auf dem Marktplatz und versuchen, denen ein Gespräch aufzudrücken. Um sie davon zu überzeugen, dass sie ihre Eier zum Beispiel lieber zehn Cent teurer aus den Ställen mit frei laufenden Hühnern kaufen sollen, statt diese Legebatterie-Eier von Hühnern, die auf grausamste Weise eingepfercht werden und noch nie die Sonne gesehen haben. Sicher, das ist gut. Aber sooo

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