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Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar

Titel: Die Chaosschwestern sind unschlagbar - Mueller, D: Chaosschwestern sind unschlagbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar H. Mueller
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ist wie Weihnachten im Hochsommer!«
    Mir fällt mein überlegenes Lächeln aus dem Gesicht. Stattdessen landet es wie ein harter Stein in meinem Magen. Und drückt. Denn – umpf – Tessa hat natürlich recht. Ich habe keinerlei Ahnung, wie ich diese Kussgeschichte hinkriegen soll.
    Vielleicht könnte ich Daniel kurzfristig betäuben und ihn, wenn er dann auf der Erde liegt, schnell küssen? Aber wo kriege ich Betäubungsmittel her? Und wie schaffe ich es,
in einer knallvollen Schule einen Platz zu finden, wo niemand bemerkt, was ich tue?
    Oder ich schlage ihn k.o. Dann brauche ich kein Betäubungsmittel. Aber was, wenn ich aus Versehen zu doll zuschlage und er nicht mehr aufwacht? Hm, auch nicht wirklich optimal.
    Oder ich tue so, als wäre ich komplett betrunken. Betrunkene tun doch dauernd Dinge, an die sie sich hinterher nicht mehr erinnern. Das wäre praktisch. Und außerdem eine vernünftige Erklärung für Daniel, warum ich ihn geküsst habe. Dann kriege ich zwar vermutlich einen Verweis wegen Trunkenheit in der Schule, aber was macht das schon!
    Oder …
    Kenny reißt mich aus meinen Gedanken. »Ihr nehmt das gar nicht ERNST! Ihr seid total FIES!«
    Cornelius grunzt unglücklich. Iris runzelt mitleidig die Stirn, sieht aber komplett ratlos aus.
    Rema ist mittlerweile beim Joghurt angekommen und tropft davon vor Schreck etwas auf ihren Morgenmantel. »Aber Kennylein, was sollen wir denn machen?«
    »DIE POLIZEI ANRUFEN!«, heult Kenny. »IHR KÖNNT DOCH WENIGSTENS MAL FRAGEN, OB DIE EIN HUHN GEFUNDEN HABEN.«
    »Ist ja gut«, grunzt Cornelius. »Wir sind ja nicht schwerhörig.« Dann guckt er grimassenschneidend zu Iris rüber. »Vielleicht könntest du wirklich kurz anrufen? Möglicherweise hat ja tatsächlich irgendein Nachbar ein Huhn dort abgegeben. Obwohl ich nicht wüsste, wie man das eine Huhn vom anderen unterscheiden sollte.«
    »Aurora hat türkisfarbene Federn seit Sonntag«, wage ich einzuwerfen.
    Cornelius sieht mich an, als ob ich selbst nicht mehr alle
Federn beisammenhätte. Dann guckt er Kenny an. »Ihr habt nicht nur den Flur, sondern auch gleich das Huhn mitangemalt?«
    Kenny guckt trotzig zurück. »Nur so’n ganz bisschen. Und überhaupt! Ist doch total gut, dass Aurora nicht mehr aussieht wie jedes andere Huhn! Jetzt kann die Polizei sie bestimmt ganz leicht finden.«
    Iris sieht nicht sehr überzeugt aus, steht dann aber auf und geht in den Flur zum Telefonieren.
    Nach ein paar Minuten kommt sie kopfschüttelnd zurück. »Meine Güte, die waren aber gar nicht gut auf uns zu sprechen. In der Sekunde, in der ich unsere Adresse nannte, raunzte mich schon irgend so ein Oberwachtmeister an, dass sie vor zwei Monaten völlig umsonst einen Rieseneinsatz gefahren hätten, bloß um unseren Kindern beim nächtlichen Teetrinken mit Einbrechern zuzusehen.« Sie guckt sich am Küchentisch um. »Versteht irgendjemand, was die damit gemeint haben?«
    Malea, Tessa und ich gucken augenblicklich zu Boden und tun so, als hätten wir da unten gerade Wichtiges zu erledigen.
    »Jedenfalls sagen sie«, fährt Iris fort, »dass sie Besseres zu tun haben, als jetzt auch noch verlorene Hühner für uns einzufangen.« Dann zuckt sie die Schultern und schaut entschuldigend zu Kenny rüber. »Tut mir leid, Kenny-Maus! Ich hab’s probiert.«
    »So was Doofes!«, heult Kenny. »Die ist ja voll doof, diese Polizei!«
    »Wenn Aurora nachmittags noch nicht da ist, suchen wir alle zusammen«, verspricht ihr jetzt Malea noch mal.
    »Sie ist hundertprozentig heute nach der Schule wieder da«, verspreche auch ich.

    Oder sie ist tot, denke ich. Allein laufende Hühner werden bestimmt leicht angefahren. Und dann liegt sie irgendwo am Straßenrand … Aber diesen schrecklichen Gedanken dränge ich sofort wieder weg. Das darf nicht sein und das ist wohl auch reichlich unwahrscheinlich. Hoffe ich.
    Und dann strömen meine eigenen Probleme wieder in mein Hirn. Als erstes der Nachmittagstermin. Geld, denke ich tapfer, um nicht wieder Panik zu kriegen, Geld! Und ich lächele.
    Aber dann sehe ich Tessas Grinsen und das Lächeln fällt mir schwer. Aber auch dafür muss es doch eine Lösung geben! Ich überlege noch einmal krampfhaft. Daniel? Wer sonst? Aber WIE?
    Natürlich haben wir nicht alle in Javiers Auto Platz. Mit Tessa vorne auf dem Vordersitz passen hinten gerade noch Kenny, Gregory und ich ins Auto.
    »Kein Problem«, meint Malea. »Fahrt nur! Ich gehe zu Fuß.«
    »Quark!«, protestiere ich und will schon wieder

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