Die Cholesterin-Luege

führt allmählich zu einer Kaliumerhöhung im Blut, wobei die Symptome des Nierenversagens im Vordergrund stehen und rechtzeitig Alarm auslösen werden.
    Zu hohen Kaliumspiegel gibt es nicht.
    Ganz abwegig sind Berichte über »tödliche Kaliumvergiftungen durch Nahrungsmittel«, wobei immer wieder ein angeblich erhöhter Bananengenuss erwähnt wird. Jede, selbst die geringste Überhöhung des Kaliumspiegels im Blut, wird, wie erwähnt, sofort durch eine entsprechende Mehrausscheidung über die Nieren ausgeglichen, und die Banane enthält zudem, wie der weltbekannte, mit mir befreundete Biochemiker Professor Dr. H. Kraut und auch ich feststellen konnte, wesentlich weniger Kalium als in den Lehrbüchern angegeben.
    Verschiedene Wertung des Mineraliengehaltes von Nahrungsmitteln
    Vor über 40 Jahren wurde die Banane, eine relativ kaliumarme Frucht, einmal irrtümlich durch einen Druckfehler in einem Lehrbuch als besonders kaliumreiche Frucht bezeichnet. Seitdem ist dieser Fehler offensichtlich unkontrolliert übernommen worden. Professor Kraut und ich haben über Jahre umfangreiche Elektrolytuntersuchungen an Patienten und Sportlern durchgeführt, wobei uns auffiel, dass unsere Ergebnisse hinsichtlich der Beurteilung der Wertung der Nahrungsmittel, insbesondere bezüglich des Elektrolytgehaltes, von den Wertangaben der Industrielabors teilweise erheblich abwichen.
Zusammenfassend ergibt sich folgende Wertung des Kaliums:
    Tonisierung (Aufrechterhaltung der Spannkraft) der gesamten Muskulatur, somit der Skelettmuskulatur, der Muskulatur des Darms, der Gefäße, des Herzens.
    Regulierung des Blutdrucks.
    Kaliummangel führt zur Muskelschwäche bis hin zur Erschöpfung, Blutdruckabfall bis hin zum Herzstillstand, Lähmung der Darmspannung (aufgeblasener Leib).
    Lipidsenker können lebensbedrohlichen Kaliummangel auslösen.
    Auf das Elektrolyt Kalium bin ich deswegen so ausführlich eingegangen, weil ich veranschaulichen wollte, welche Gefahren eine Senkung des Cholesterinspiegels mit sich bringt. Wenn man sich bewusst wird, dass Kalium ein lebenswichtiges Mineral ist, dessen Regulation den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend von dem Stresshormon Cortisol vorgenommen wird und dass die Produktion von Cortisol wiederum über sein Grundgerüst, das Cholesterin erfolgt, so ergibt sich die Erkenntnis, dass jede Cholesterinsenkung eine Verringerung des Kaliumspiegels auslösen kann und eine stärkere Senkung lebensbedrohliche, sicher auch tödliche Folgen haben wird.
Natrium (Na)
    Natrium dient der Regulierung des osmotischen Drucks im Zusammenspiel mit Kalium. Die Abgabe von Kalium in die Blutbahn hat eine entsprechende Einwanderung von Natrium aus der Blutbahn in die Zellen zur Folge.
    Natrium spielt eine Rolle für den Wasserhaushalt.
    Natrium spielt für die Muskelreizbarkeit und ihre Kontraktionsfähigkeit eine Rolle, weswegen es bei Natriummangel zum Beispiel durch Wasserverlust zu Muskelkrämpfen kommen kann, was jedem Sportler geläufig ist. Infolge seines Vermögens Wasser zu binden, sorgt Natrium für die Feuchterhaltung der Gewebe, es fördert die Beweglichkeit der Gelenke und sorgt auch für eine ausreichende Nierenfunktion, da die Nieren zur Ausscheidung der toxischen Substanzen Wasser benötigen, das ihnen durch das Natrium zugeführt wird.
    Unter körperlichem Stress verbrauchen wir Kalium, Natrium und Wasser.
    Das Zusammenspiel von Natrium und Kalium wird von Cortisol reguliert. Jede anstrengende körperliche Belastung führt somit zu einer Abwanderung von Kalium aus den Zellen in die Blutbahn und zu einer entsprechenden Einwanderung von Natrium, mit Wasser beladen, aus der Blutbahn in die Zellen. Jede anstrengende körperliche Belastung ist somit mit einem Verlust an Kalium, Natrium und Wasser verbunden und der Ausgleich dieses Verlustes muss sich gleichzeitig auf diese drei Substanzen, Kalium, Natrium und Wasser erstrecken, was den Bergsteigern bekannt ist, aber nicht jedem Sportler. Den Chirurgen ist dies inzwischen auch bekannt; als Schrittmacher der modernen Infusionstherapie habe ich mit entsprechenden Fachkollegen lange kämpfen müssen, bis die postoperative Substitutionstherapie endlich allgemein Fuß fasste. Dem Bergsteiger und Sportler sollte bekannt sein, dass ein Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes lediglich durch Wasser lebensgefährlich sein kann. Denn mit Wasser allein wird der Verlust von Kalium und Natrium nicht behoben, im Gegenteil: der niedrige Kalium- und Natriumspiegel wird durch die