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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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den Gossenzwergen im allgemeinen das Leben schwer, indem sie sie zu den niedersten Diensten zwangen.
    Unnötig zu erwähnen, daß der große Phudge über diesen Zustand nicht glücklich war. Er verbrachte lange Stunden mit Überlegungen, wie man dem Drachen beikommen könnte. Natürlich kannte er die Höhle des Untiers und hatte auch einen geheimen
Weg entdeckt. Er hatte sich sogar einmal eingeschlichen, als der Drache ausgeflogen war. Phudge war über die Menge schöner Steine und glänzender Münzen vor Ehrfurcht ergriffen gewesen. Der Großbulp hatte in seiner wilden Jugend einige Reisen unternommen, und er wußte, daß die Leute in der Außenwelt gierig auf diese schönen Steine waren und im Tausch viele bunte und prächtige Kleider geben würden (Phudge hatte eine Schwäche für schöne Kleider).Auf der Stelle hatte der Großbulp eine Karte gezeichnet, um den Weg zum Schatz nie zu vergessen. Er hatte sogar die Geistesgegenwart besessen, einige kleinere Steine einzustecken.
    Phudge träumte noch monatelang von diesem Reichtum, aber er fand nie wieder eine Gelegenheit, die Höhle noch einmal aufzusuchen. Das hatte zwei Gründe: Zum einen hatte der Drache niemals wieder für länger die Höhle verlassen, und zum anderen wurde Phudge nicht mehr aus seiner Karte schlau.
    Wenn nur der Drache für immer verschwinden würde, dachte er; oder wenn ein Held auftauchte und ihn angenehmerweise erschlüge. Das waren seine liebsten Träume, und so standen die Dinge, als der große Phudge seine Wache hörte, die den Angriff einer Armee ankündigte.
    Und so geschah es, daß – als Bupu schließlich den großen Phudge unter seinem Bett hervorzerrte und ihn überzeugte, daß er nicht von einer Armee von Riesen überfallen werden sollte – Großbulp Phudge I zu glauben begann, daß Träume doch wahr werden können.
     
    »Und jetzt seid ihr also hier, um den Drachen zu töten«, sagte Großbulp Phudge I zu Tanis Halb-Elf.
    »Nein«, erwiderte Tanis geduldig. »So ist es nicht.«
    Die Gefährten standen im Saal der Aghar vor dem Thron eines Gossenzwergs, den Bupu als den Großbulp vorgestellt hatte. Bupu behielt die Gefährten im Auge und erwartete eifrig ihre ehrfürchtigen, überwältigten Blicke. Und sie wurde nicht enttäuscht. Der Gesichtsausdruck der Gefährten konnte wahrhaftig als überwältigt bezeichnet werden.

    Die Bulps hatten sämtliche Kostbarkeiten der Stadt Xak Tsaroth zusammengerafft, um den Thronsaal ihres Herrschers zu schmücken. Gemäß der Philosophie:Wenn ein Meter goldener Stoff gut ist, dann sind zwanzig Meter um so besser, und mit einem merkwürdigen ästhetischen Geschmack hatten die Gossenzwerge Großbulps Thronsaal in ein Meisterstück der Verwirrung verwandelt. Schwere verschlissene Goldtücher drapierten jeden Zentimeter der Wände. Riesige Wandteppiche hingen von der Decke (einige falsch herum). Die Wandteppiche mußten einst wunderschön gewesen sein; sie zeigten Szenen aus dem Stadtleben oder stellten Geschichten und Legenden aus der Vergangenheit in zarten Farben dar. Aber die Gossenzwerge, die sie aufmöbeln wollten, waren mit schreienden und sich beißenden Farben an das Gewebe gegangen. Sturm war völlig schockiert, als er mit einem leuchtendroten Huma, der gegen einen violettgepunkteten Drachen unter strahlendgrünem Himmel kämpfte, konfrontiert wurde.
    Graziöse nackte Statuen, alle ganz unanatomisch aufgestellt, schmückten außerdem den Raum.Auch sie waren von den Gossenzwergen zu neuer Geltung gebracht worden. Da man reinen weißen Marmor als langweilig und bedrückend empfand, waren die Statuen mit ausreichendem Realismus und einem Blick fürs Detail so bemalt worden, daß Caramon – mit einem verlegenen Blick auf Goldmond – errötete und von da weitestgehend die Augen auf den Boden geheftet hielt.
    Die Gefährten hatten in der Tat Schwierigkeiten, ernst zu bleiben, als sie in dieses künstlerische Gruselkabinett geführt wurden. Nur einer versagte völlig: Tolpan wurde unverzüglich von solchen Kicheranfällen überwältigt, daß sich Tanis gezwungen sah, den Kender in den Warteraum vor dem Thronsaal zurückzuschicken, damit er sich wieder beruhigen konnte. Die anderen verneigten sich feierlich vor dem großen Phudge – mit Ausnahme von Flint, der ohne eine Spur eines Lächelns aufrecht stehen blieb, die Hände an seiner Streitaxt.
    Der Zwerg hatte seine Hand auf Tanis’ Arm gelegt, bevor sie den Thronsaal betreten hatten. »Laß dich nicht auf den Arm
nehmen, Tanis«,

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