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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Lord Verminaard wußte von den Scheiben und würde bald vom Tod des Drachen erfahren. Selbst ein Gossenzwerg konnte sich einen Reim darauf machen. Es brauchte niemand zu wissen, daß sie aus dem Osten kamen. »Wir sind viele Tage vom Norden marschiert.Wir wollten keinen Ärger machen. Diese Drakonier haben angefangen...«
    »Ja, ja«, sagte Toede ungeduldig. »Das habe ich schon gehört.« Seine schielenden Äuglein verengten sich plötzlich zu Schlitzen. »He, du da!« rief er und zeigte auf Raistlin. »Was treibst du da, drückst dich da hinten herum? Packt ihn, Burschen!« Der Truppführer trat nervös einen Schritt zurück und musterte Raistlin argwöhnisch. Einige Goblins stürzten Bänke und Tische um, um den zerbrechlichen jungen Mann zu erreichen. Ein tiefes Knurren stieg aus Caramons Kehle.Tanis machte dem Krieger Zeichen, ruhig zu bleiben.
    »Steh auf!« schnarrte ein Goblin und piekste Raistlin mit einem Speer.
    Raistlin erhob sich langsam und suchte sorgfältig seine Beutel zusammen. Als er nach seinem Stab griff, packte der Goblin den Magier an seiner dünnen Schulter.
    »Rühr mich nicht an!« zischte Raistlin und entzog sich dem Griff. »Ich bin ein Magier!«
    Der Goblin zögerte und blickte zu Toede.
    »Pack ihn!« schrie der Truppführer und trat hinter einen sehr großen Goblin. »Bring ihn zu den anderen.Wenn jeder Mann in roter Robe ein Magier wäre, würde das Land ja geradezu überschwemmt
davon sein! Wenn er nicht freiwillig kommt, werde ich ihn töten!«
    »Vielleicht sollte ich ihn gleich mal abmurksen«, krächzte der Goblin. Die Kreatur hielt die Speerspitze an die Kehle des Magiers und gurgelte vor Vergnügen.
    Wieder hielt Tanis Caramon zurück. »Dein Bruder kann selbst auf sich aufpassen«, wisperte er.
    Raistlin hob die Hände, spreizte die Finger, als ob er sich ergeben wollte. Plötzlich sprach er jedoch: »Kalith karan, tobanis-kar!« und zeigte auf den Goblin. Kleine glühende Pfeile aus purem weißem Licht strahlten aus den Fingerkuppen des Magiers, schossen durch die Luft und gruben sich in die Brust des Goblins. Die Kreatur brach kreischend zusammen und wand sich auf dem Boden.
    Als der Geruch von verbranntem Fleisch und verbrannten Haaren den Raum erfüllte, sprangen andere Goblins heulend vor Wut vor.
    »Tötet ihn nicht, ihr Dummköpfe!« schrie Toede. Der Truppführer war wieder vor die Tür getreten, sich immer hinter dem großen Goblin haltend. »Lord Verminaard zahlt eine gute Prämie für Magier. Aber« – Toede hatte eine Idee – »der Lord zahlt keine Prämie für lebende Kender – nur für ihre Zungen! Wenn du das noch einmal machst, Magier, wird der Kender sterben.«
    »Was geht mich der Kender an?« schnaubte Raistlin.
    Totenstille breitete sich aus. Tanis brach der kalte Schweiß aus. Raistlin schaffte es immer! Verdammter Magier!
    Das war sicherlich nicht die Antwort, die Toede erwartet hatte, und er war etwas verunsichert – außerdem trugen die Krieger immer noch ihre Waffen. Er sah fast flehend zu Raistlin. Der Magier schien die Achseln zu zucken.
    »Ich werde freiwillig kommen«, flüsterte Raistlin. »Nur wagt es nicht, mich zu berühren!«
    »Nein, natürlich nicht«, murmelte Toede. »Holt ihn.«
    Die Goblins, die unbehagliche Blicke in Richtung des Truppführers warfen, ließen den Magier neben seinem Bruder stehen.

    »Sind das alle?« fragte Toede gereizt. »Dann nehmt ihre Waffen und ihr Gepäck.«
    Um weiteren Ärger zu vermeiden, nahm Tanis seinen Bogen von der Schulter und legte ihn zusammen mit dem Köcher auf den rußigen Boden der Gaststube. Tolpan legte schnell seinen Hupak dazu, der Zwerg murrend seine Streitaxt. Die anderen folgten Tanis’ Beispiel, außer Sturm, der mit über der Brust gekreuzten Armen dastand und...
    »Bitte, darf ich meinen Beutel behalten?« fragte Goldmond. »Ich habe keineWaffen und nichts, was für euch wertvoll ist. Ich schwöre es!«
    Die Gefährten wandten sich ihr zu – sie dachten an die wertvollen Scheiben in ihrem Beutel.Alle standen in angespanntem Schweigen. Flußwind trat zu Goldmond. Er hatte seinen Bogen abgelegt, trug aber wie der Ritter sein Schwert.
    Plötzlich griff Raistlin ein. Der Magier hatte seinen Stab abgelegt, seine Beutel mit den Zauberzutaten und die wertvolle Tasche mit den Zauberbüchern. Er machte sich keine Sorgen – über den Büchern lagen Sicherungszauber: Jeder, außer dem Besitzer, würde bei dem Versuch, in ihnen zu lesen, wahnsinnig werden. Und der Zauberstab konnte

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