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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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sie sich dieselbe Frage gestellt. Er sah wieder zur Straße. Die verhüllten Gestalten bewegten sich im Schneckentempo, während sie den Karren zogen.
    Die Gefährten warteten schweigend. Graue Wolken zogen sich zusammen, der Himmel wurde dunkler, und bald darauf begann es durch die Zweige zu tropfen.

    »Es regnet«, brummte Flint. »Nicht genug, daß ich mich wie ein Pilz in einen Busch quetschen muß, jetzt werde ich auch noch bis auf die Knochen naß ...«
    Tanis funkelte den Zwerg wütend an. Flint murmelte noch etwas und schwieg dann. Bald hörten die Gefährten nur noch den Regen, der auf die Blätter prasselte und auf Schild und Helm trommelte. Es war ein kalter, beständiger Regen, ein Regen, der durch den dicksten Mantel drang. Er floß über Caramons Drachenhelm und tröpfelte an seinem Hals hinunter. Raistlin begann zu zittern und zu husten und hielt sich die Hand vor den Mund, um das Geräusch zu dämpfen, als ihn alle entsetzt anstarrten.
    Tanis sah auf die Straße.WieTolpan hatte er niemals zuvor etwas Ähnliches wie diese Kleriker während seiner hundert Lebensjahre auf Krynn gesehen. Sie waren hochgewachsen, über einen Meter achtzig. Lange Gewänder verhüllten ihre Körper, mit Kapuzen versehene Umhänge bedeckten die Gewänder. Selbst ihre Füße und Hände waren vermummt, wie Bandagen über Leprawunden. Als sie sich Sturm näherten, blickten sie sich vorsichtig um. Einer von ihnen sah direkt auf das Gebüsch, wo sich die Gefährten versteckt hielten. Nur die dunkelglänzendenAugen waren durch einen Stoffschlitz zu erkennen.
    »Heil dir, Ritter von Solamnia«, grüßte der führende Kleriker in der Umgangssprache. Seine Stimme klang hohl, lispelnd  – eine nichtmenschliche Stimme.Tanis erschauerte.
    »Seid gegrüßt, Brüder«, antwortete Sturm ebenfalls in der Umgangssprache. »Ich bin heute schon viele Meilen gewandert, und ihr seid die ersten Reisenden, auf die ich stoße. Ich habe seltsame Gerüchte gehört, und ich müßte Näheres über die Straße wissen.Woher kommt ihr?«
    »Eigentlich aus dem Osten«, erwiderte der Kleriker. »Aber heute sind wir von Haven aufgebrochen. Für das Wandern ist der Tag eiskalt, Ritter, darum ist wohl die Straße so leer. Wir auch, wenn uns nicht ein Notfall dazu veranlaßt hätte. Wir haben dich unterwegs nicht getroffen, also mußt du aus Solace kommen, Ritter.«

    Sturm nickte. Die übrigen Kleriker standen in der Nähe des Karrens und unterhielten sich murmelnd. Der Anführer sagte etwas zu ihnen in einer fremden kehligen Sprache. Tanis blickte fragend seine Gefährten an.Tolpan schüttelte den Kopf, die anderen auch: Keiner von ihnen hatte diese Sprache je gehört. Der Kleriker sprach wieder in der Umgangssprache. »Ich bin neugierig, über diese Gerüchte zu hören, Ritter.«
    »Man munkelt von Armeen im Norden«, erwiderte Sturm. »Ich reise in diese Richtung, in meine Heimat Solamnia.«
    »Von diesen Gerüchten wissen wir nichts«, antwortete der Kleriker. »Soweit uns bekannt ist, ist die Straße zum Norden frei.«
    »Ah, das kommt davon, wenn man Betrunkenen glaubt.« Sturm zuckte mit den Schultern. »Aber welchen Notfall meint ihr, der euch Brüder bei solch einem schlechten Wetter heraustreibt ?«
    »Wir suchen einen Stab«, antwortete der Kleriker bereitwillig. »Mit einem blauen Kristall.Wir hörten, daß er in Solace gesichtet wurde.Weißt du etwas darüber?«
    »Ja«, meinte Sturm. »Ich habe in Solace davon gehört. Von den gleichen Kameraden, die mir auch von den Armeen im Norden erzählten.Was ist an diesen Geschichten dran?«
    Der Kleriker schien einen Moment lang verwirrt zu sein. Er blickte sich unsicher um.
    »Erzähl mir«, sagte Sturm und lehnte sich wieder an den Pfahl, »warum sucht ihr den Stab mit dem blauen Kristall? Ein schlichter Holzstab würde besser zu euch passen.«
    »Es handelt sich um einen geweihten Heilstab«, erwiderte der Kleriker ernst. »Einer unserer Brüder ist schwer krank; ohne die gesegnete Berührung mit diesem heiligen Relikt wird er sterben.«
    »Heilen?« Sturm hob die Augenbrauen. »Ein gesegneter Heilstab wäre von unschätzbarem Wert. Wie konntet ihr dann solch einen seltenen und wundervollen Gegenstand aus den Augen verlieren?«
    »Wir haben ihn nicht – verloren!« schnaubte der Kleriker.
Tanis sah, wie der Mann seine vermummten Hände vorWut zusammenpreßte. »Er wurde unserem heiligen Orden gestohlen. Wir verfolgten die Spur des Diebes bis zu einem Barbarendorf in den Ebenen, dann verlor sich

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