Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
Vom Netzwerk:
bewahrheiteten.
    Goldmond und der Kleriker gingen zum Karren, Flußwind dicht auf Goldmonds Fersen. Caramon und Sturm blieben dicht neben dem Karren stehen und beobachteten das Ganze interessiert. Als Goldmond und der Kleriker den hinteren Teil des Karrens fast erreicht hatten, zerrte der Kleriker Goldmond plötzlich weiter. Sie entzog sich seinem Griff und trat selbst vor. Der Kleriker verbeugte sich demütig, dann zog er ein Tuch zurück, das den hinteren Teil des Karrens bedeckt hatte. Goldmond, die den Stab vor sich hielt, schaute hinein.
    Tanis sah eine hastige Bewegung. Goldmond schrie. Blaues Licht blitzte auf, dem ein Schrei folgte. Die Frau taumelte nach hinten, und Flußwind sprang schützend vor sie. Der Kleriker setzte ein Horn an die Lippen und blies lange, winselndeTöne.
    »Caramon! Sturm!« rief Tanis und hob seinen Bogen. »Es ist eine Fall...« Eine schwere Last fiel von oben auf den Halb-Elf und ließ ihn zu Boden stürzen. Starke Hände umklammerten seine Kehle und drückten sein Gesicht tief in den Schlamm.Tanis rang nach Luft, aber Nase und Mund waren mit Schlamm verstopft. Er riß panisch an den Händen, die ihm den Atem zu rauben versuchten. Der Griff des Mannes war unglaublich stark.Tanis schwanden die Sinne. Er spannte seine Muskeln für einen letzten verzweifelten Versuch an, als er einen heiseren Aufschrei hörte, dem ein Aufprall folgte. Die Hände lösten sich von seiner Kehle, und die Last wurde von ihm weggezogen.
    Tanis rappelte sich schwer atmend auf. Er wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht, und sein Blick fiel auf Flint, der einen Holzklotz in der Hand hielt. Aber die Augen des Zwerges waren nicht auf ihn gerichtet, sondern auf den Körper zu seinen Füßen.
    Tanis folgte dem Blick des Zwergen und schauderte entsetzt
zurück. Das war kein Mensch! Lederne Flügel wuchsen aus dem Rücken der Kreatur. Sie hatte die schuppige Haut eines Reptils; ihre riesigen Hände und Füße waren mit Krallen versehen und ließen darauf schließen, daß das Wesen nach Menschenart aufrecht gehen konnte. Eine ausgeklügelte Rüstung schien der Kreatur das Fliegen zu ermöglichen. Es war jedoch ihr Gesicht, das Tanis schaudern ließ – nie zuvor hatte er solch ein Gesicht gesehen, weder auf Krynn noch in seinen dunkelsten Alpträumen. Es war die Fratze eines bösartigen Reptils mit menschlichen Zügen.
    »Bei allen Göttern«, Raistlin rang nach Luft, als er zu Tanis kroch. »Was ist denn das?«
    Bevor Tanis antworten konnte, sah er aus den Augenwinkeln ein strahlend blaues Licht, und er hörte Goldmond wieder schreien.
    Als die Frau in den Karren geschaut hatte, hatte sie sich einen Moment lang gefragt, welch schreckliche Krankheit es war, die das Fleisch eines Menschen in Schuppen verwandeln konnte. Sie war vorgetreten, um den bemitleidenswerten Kleriker mit ihrem Stab zu berühren, doch in dem Augenblick sprang die Kreatur sie an und griff mit einer Klauenhand nach dem Stab. Ein blauer Lichtblitz folgte. Das Wesen kreischte vor Schmerzen und sank zurück, seine verkohlten Hände aneinanderreibend. Flußwind war mit gezogenem Schwert vor seine Häuptlingstochter gesprungen.
    Aber nun hörte diese ihn keuchen und sah seinen Schwertarm lahm werden. Flußwind taumelte zurück und unternahm keine Anstrengung, sich zu verteidigen. Grobe vermummte Hände griffen von hinten nach Goldmond, eine schreckliche, schuppige Klaue klatschte auf ihren Mund. Während sie sich wehrte, sah sie für einen Augenblick auf Flußwind. Er starrte mit aufgerissenen Augen voller Entsetzen auf das Wesen im Karren, sein Gesicht war leichenblaß, sein Atem ging stoßweise  – ein Mann, der aus einem Alptraum erwacht, um festzustellen, daß der TraumWirklichkeit geworden ist.
    Goldmond, starkes Kind einer Kriegersippe, setzte mit geschickten
Tritten ihren Gegner außer Gefecht, der mit zerschmetterter Kniescheibe zurücktaumelte. Kaum hatte der Kleriker seinen Griff gelockert, wirbelte Goldmond herum und schlug mit ihrem Stab auf ihn ein. Zu ihrer Verwunderung sackte der Kleriker zu Boden; der Hieb mußte von einer Wucht gewesen sein, um die selbst der mächtige Caramon sie beneidet hätte. Sie sah erstaunt auf den Stab, der nun in leuchtendem Blau erglühte. Aber zum Staunen blieb keine Zeit – andere Kreaturen umzingelten sie. Sie schwang den leuchtenden Stab in einem weiten Bogen und hielt sie sich so vom Leibe.Aber wie lange würde das gehen?
    »Flußwind!«
    Goldmonds Schrei holte den Barbaren aus seinem tiefen

Weitere Kostenlose Bücher