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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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Geist.
    Tolpan verbeugte sich ehrerbietig. »Ich bin Tolpan Barfuß«, stellte er sich vor. »Meine Freunde« – er winkte mit seiner kleinen Hand zu der Gruppe – »nennen mich Tolpan. Wer bist du?«
    »Das tut nichts zur Sache«, erwiderte die Grabesstimme. »Du brauchst nur zu wissen, daß wir Kämpfer einer längst vergessenen Zeit sind.«
    »Stimmt es, daß ihr ein Gelübde gebrochen habt und darum hier seid?« fragte Tolpan interessiert.
    »Das ist wahr.Wir gelobten, dieses Land zu bewachen. Dann stürzte der Feuerberg vom Himmel. Das Land wurde auseinandergerissen. Böse Dinge krochen aus den Gedärmen der Erde hervor, und wir ließen unsere Schwerter fallen und flüchteten vor dem Grauen, bis wir ein bitteres Ende fanden. Wir müssen nun unseren Schwur erfüllen, sobald das Böse wieder in dieses Land fällt. Und hier werden wir bleiben, bis das Böse wieder zurückgetrieben und das Gleichgewicht wiederhergestellt ist.«
    Plötzlich stieß Raistlin einen Schrei aus und warf seinen Kopf zurück, seine Augen verdrehten sich, bis die Gefährten nur noch das Weiße erkennen konnten. Aus seiner Stimme wurden tausend Stimmen, die gleichzeitig schrien. Dies verunsicherte sogar den Kender, der einen Schritt zurücktrat und unbehaglich nach Tanis Ausschau hielt.
    Der Geist erhob befehlend seine Hand, und der Aufruhr verebbte, als wäre er durch die Dunkelheit verschluckt worden. »Meine Männer verlangen den Grund zu erfahren, warum ihr den Düsterwald betreten habt. Wenn es aus bösen Absichten
geschah, werdet ihr feststellen, daß ihr das Böse selbst über euch gebracht habt, denn ihr werdet nicht mehr leben, um den Mond aufgehen zu sehen.«
    »Nein, nichts Böses. Bestimmt nicht«, sagte Tolpan hastig. »Es ist eine lange Geschichte. Aber da wir es nicht eilig haben und du offenbar auch nicht, werde ich sie dir erzählen.
    Es fing alles im Wirtshaus Zur letzten Bleibe in Solace an. Du kennst es wahrscheinlich nicht. Ich bin mir nicht sicher, wie lange es schon besteht, aber bestimmt noch nicht während der Umwälzung, und es hört sich an, als ob du in jener Zeit gelebt hast. Nun, da waren wir also und hörten dem alten Mann zu, der Geschichten von Huma erzählte, und er – der alte Mann, nicht Huma – bat Goldmond, ein Lied zu singen. Sie sang also, und ein Sucher entschloß sich, als Musikkritiker aufzutreten, und Flußwind – das ist der große Mann da drüben – schubste den Sucher ins Feuer. Es war ein Unfall – er wollte es nicht.Aber der Sucher lief wie eine Fackel umher! Das hättest du sehen sollen! Egal, der alte Mann gab mir den Stab und sagte, ich solle ihn damit schlagen. Das tat ich, und am Stab leuchtete auf einmal ein blauer Kristall, und die Flammen erloschen und ...«
    »Blauer Kristall!« Die Geisterstimme echote hohl aus Raistlins Kehle, als er auf Tolpan zuging. Tanis und Sturm sprangen vor, ergriffen Tolpan und zogen ihn aus dem Weg.Aber der Geist schien nur die Gruppe aufmerksam prüfen zu wollen. Seine flackernden Augen blieben an Goldmond hängen. Er hob eine blasse Hand und winkte sie zu sich.
    »Nein!« Flußwind versuchte, sie zurückzuhalten, aber sie schob ihn sanft weg und ging zu dem Geist mit dem Stab in ihrer Hand. Die Geisterarmee umzingelte sie.
    Plötzlich zog der Geist sein Schwert aus der glänzenden Scheide. Er hielt es hoch über seinen Kopf, und weißes Licht vermischte sich mit der blauen Flamme, die von der Klinge aufflackerte.
    »Sieh auf den Stab!« keuchte Goldmond.
    Der Stab glühte blaßblau, als würde er dem Schwert antworten.

    Der Geisterkönig wandte sich an Raistlin und streckte seine blasse Hand nach dem entrückten Magier aus. Caramon bellte heiser auf und befreite sich aus Tanis’ Griff. Er zog sein Schwert und machte einen Satz auf den untoten Kämpfer zu. Die Klinge durchbohrte den schimmernden Körper, aber es war Caramon, der vor Schmerzen schrie und sich krümmend zu Boden stürzte. Tanis und Sturm knieten neben ihm. Raistlin starrte vor sich hin, sein Gesichtsausdruck war unverändert, bewegungslos.
    »Caramon, wo ...«, Tanis versuchte hektisch, die Verletzung des Mannes zu finden.
    »Meine Hand!« Caramon wand sich schluchzend hin und her, seine linke Hand – seine Schwerthand – steckte fest unter seinem rechten Arm.
    »Was ist los?« fragte Tanis. Dann sah er das Schwert des Kämpfers und wußte: Caramons Schwert war mit Eis bedeckt.
    Tanis sah entsetzt auf: Die Geisterhand hatte sich um Raistlins Handgelenk geklammert. Ein

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