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Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 1 + 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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gemeißelt.
    »Das geschieht mit denen, die gegen meinen Befehl Gefangene nehmen. Töten oder getötet werden.« Das Ganze war mit Verminaard unterzeichnet.
    Verminaard. Der Name sagte Tanis nichts.
    Andere Bilder. Er erinnerte sich an Goldmond, die mitten im
zerstörten Haus ihres Vaters stand und versuchte, Scherben einer zerbrochenen Vase wieder zusammenzusetzen. Er erinnerte sich an einen Hund – das einzige lebendige Wesen, das sie im ganzen Dorf fanden –, an den Körper eines toten Kindes geschmiegt. Caramon hielt an, um den kleinen Hund zu streicheln. Das Tier schreckte zurück und leckte dann die Hand des Mannes. Dann leckte es über das kalte Gesicht des toten Kindes und sah hoffnungsvoll zum Krieger auf, als erwartete es, daß dieser Mensch alles wieder in Ordnung bringen würde, daß sein kleiner Spielgefährte wieder laufen und lachen würde. Er erinnerte sich, daß Caramon das weiche Fell des Hundes sanft gestreichelt hatte...
    Flußwind, der einen Stein aufhob, ihn krampfhaft festhielt und dann auf sein verbranntes und vernichtetes Dorf starrte.
    Bilder von Sturm, wie er gelähmt vor dem Galgen stand und auf das Zeichen starrte... seine Lippen, die sich wie im Gebet oder im stummen Gelübde bewegten...
    Das vor Leid zerfurchte Gesicht des Zwerges, der in seinem langen Leben soviel Tragisches gesehen und erlebt hatte; der mitten im verwüsteten Dorf stand und sanft Tolpans Rücken streichelte, nachdem er den Kender schluchzend in einer Ecke aufgelesen hatte...
    Goldmonds hektische Suche nach Überlebenden. Sie kroch auf den geschwärzten Steinen, rief Namen, lauschte auf Antworten, bis sie heiser wurde und Flußwind sie schließlich überzeugte, daß es hoffnungslos war. Falls es Überlebende gegeben hatte, waren sie längst geflohen...
    Er selbst, Tanis, allein mitten im Dorf und auf Staubhaufen mit Pfeilspitzen schauend, die er dann als Drakonierkörper erkannte...
    Die kalte Hand, die seinen Arm berührte... die flüsternde Stimme des Magiers.
    »Tanis, wir müssen gehen. Hier können wir nichts mehr tun, und wir müssen Xak Tsaroth erreichen. Dort werden wir unsere Vergeltung haben.«

    Und so hatten sie Que-Shu verlassen. Sie waren bis spät in die Nacht gewandert, keiner von ihnen hatte anhalten wollen, jeder wollte seinen Körper zur völligen Erschöpfung bringen, um den Schreckensträumen eines leichten Schlafs zu entgehen.
    Aber die Träume kamen trotzdem.

Frostige Dämmerung - Hängebrücken. - Dunkles Wasser

    T anis spürte Klauenhände seine Kehle umklammern. Er kämpfte und kämpfte, und als er wach wurde, sah er, daß Flußwind sich in der Dunkelheit über ihn beugte und ihn grob schüttelte.
    »Was...?«Tanis setzte sich.
    »Du hast geträumt«, sagte der Barbar grimmig. »Ich mußte dich wecken. Deine Schreie hätten jede Armee auf uns gelenkt.«
    »Ja, danke«, murmelte Tanis. »Tut mir leid.« Er versuchte, den Alptraum von sich zu schütteln. »Wie spät ist es?«

    »Noch ein paar Stunden bis zur Dämmerung«, antwortete Flußwind müde. Er ging wieder zu seinem Platz zurück und lehnte seinen Rücken gegen den Stamm eines verkrüppelten Baumes. Goldmond lag schlafend neben ihm. Sie begann zu murmeln und den Kopf zu schütteln und gab kleine leise, wimmernde Schreie von sich wie ein verletztes Tier. Flußwind streichelte über ihr silbergoldenes Haar, und sie erzitterte.
    »Du hättest mich früher wecken sollen«, sagte Tanis. Er stand auf und rieb seine Schultern und seinen Hals. »Es ist meine Wache.«
    »Glaubst du etwa, ich kann schlafen?« fragte Flußwind bitter.
    »Du mußt schlafen«, antwortete Tanis. »Sonst kommen wir wegen dir langsamer voran.«
    »Die Männer meines Stammes können viele Tage ohne Schlaf gehen«, sagte Flußwind. Seine Augen waren stumpf und glasig, und er schien in das Nichts zu starren.
    Tanis wollte anfangen zu argumentieren, seufzte dann und hielt den Mund. Er wußte, er würde den Schmerz niemals richtig nachempfinden können, der den Barbaren zerfraß. Freunde und Familie – einfach alles – vernichtet, es muß so grausam sein, daß selbst sein Geist vor dieser Vorstellung zurückschreckt.Tanis ließ ihn allein und ging zu Flint hinüber, der an einem Stück Holz schnitzte.
    »Du könntest auch ein wenig schlafen«, sagte Tanis zum Zwerg. »Ich werde eine Weile Wache halten.«
    Flint nickte. »Ich habe dich schreien gehört. Hast du Que-Shu verteidigt?«
    Tanis runzelte bei der Erinnerung die Stirn. Er zitterte in der eiskalten Nacht

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