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Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4

Titel: Die Chronik der Drachenlanze 3 + 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Margaret; Hickman Weis
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überhaupt herauskommen.«
    »Wie meinst du das?Welche Gefahren liegen vor uns?«
    »Was bedeutet es schon, welche Gefahr ich sehe?« fragte Raistlin. »Wir müssen Silvanesti betreten. Das weißt du genausogut wie ich. Oder willst du die Chance ungenutzt lassen, eine Kugel der Drachen zu finden?«
    »Aber wenn du Gefahren siehst, dann sag es uns! Wir könnten zumindest vorbereitet . . .«, begannTanis wütend.
    »Dann bereite dich vor«, flüsterte Raistlin sanft, und er drehte sich um und ging langsam am sandigen Ufer seinem Bruder hinterher.
     
    Die Gefährten überquerten den Fluß, gerade als die letzten Sonnenstrahlen zwischen den Espenblättern auf dem gegenüberliegenden Ufer flackerten. Und dann wurde der legendäre Wald von Silvanesti allmählich in Dunkelheit eingetaucht.
    Die Überfahrt verlief langsam. Die Fähre – ein kunstvoll geschnitztes Boot mit flachem Boden, das mit beiden Ufern durch ein ausgeklügeltes System von Seilen und Rollen verbunden war – schien auf den ersten Blick in gutem Zustand zu sein. Aber kaum waren sie eingestiegen, entdeckten sie, daß die
Seile am Vermodern waren. Das Boot begann vor ihren Augen zusammenzufallen. Auch der Fluß schien sich zu verändern. Rotbraunes Wasser sickerte durch den Rumpf, das schwach nach Blut roch.
    Sie waren gerade am anderen Ufer aus dem Boot gestiegen und hatten ihr Gepäck ausgeladen, als die zerfransten Seile rissen und nachgaben. Der Fluß riß das Boot im Nu fort. Im gleichen Moment verschwand das Zwielicht, und die Nacht verschluckte sie. Obwohl der Himmel klar war und von keiner Wolke getrübt, waren keine Sterne sichtbar. Weder der rote noch der silberne Mond ging auf. Das einzige Licht kam vom Fluß, der in einer verdorbenen Brillanz wie ein Ghul zu strahlen schien.
    »Raistlin, dein Stab«, sagte Tanis. Seine Stimme echote überlaut durch den stummen Wald. Selbst Caramon zuckte zusammen.
    »Shirak«, befahl Raistlin, und die Kristallkugel leuchtete auf.Aber es war ein kaltes, blasses Licht. Es schien nur die seltsamen Stundenglasaugen des Magiers zu beleuchten.
    »Wir müssen in den Wald«, sagte Raistlin mit bebender Stimme. Er wandte sich um und stolperte auf die dunkle Wildnis zu.
    Niemand sprach oder bewegte sich. Sie standen, vor Angst gelähmt, am Ufer. Es bestand kein Grund dazu, es war unlogisch, und das war noch beängstigender. Die Furcht kroch an ihnen hoch. Sie floß durch ihre Glieder, überschwemmte ihre Herzen und fraß sich in die Gehirne.
    Furcht wovor? Es gab hier nichts, nichts! Nichts, keinen Grund, sich zu fürchten, dennoch waren alle durch dieses Nichts mehr verängstigt als je zuvor in ihrem Leben.
    »Raistlin hat recht. Wir...müssen...in den Wald – Schutz suchen...« Tanis hatte Mühe, zu sprechen, seine Zähne klapperten. »F...Folgen wir Raistlin.«
    Zitternd taumelte er vorwärts, wußte nicht, ob ihm überhaupt jemand folgte. Hinter sich hörte er Tika wimmern, und Goldmond versuchte zu beten. Er hörte Caramon nach seinem
Bruder rufen, und Flußwind schrie voller Entsetzen, aber es war egal. Er mußte laufen, von hier wegkommen! Sein einziger Führer war das Licht von Raistlins Stab.
    Verzweifelt stolperte er hinter dem Magier in den Wald. Aber als Tanis die Bäume erreichte, verließen ihn seine Kräfte. Er war zu verängstigt, um weiterzugehen. Zitternd sank er auf die Knie, dann fiel er nach vorn, seine Hände klammerten sich in den Boden.
    »Raistlin!« Seine Kehle wurde von einem scharfen Aufschrei zerrissen.
    Aber der Magier konnte nicht helfen. Tanis konnte nur noch sehen, wie das Licht von Raistlins Stab langsam auf den Boden sank, losgelassen von der mageren, fast leblosen Hand des jungen Magiers.
     
    Die Bäume. Die wunderschönen Bäume von Silvanesti. Über Jahrhunderte geformte und geschnittene Bäume, bis es Wälder des Wunders und der Verzauberung waren. Überall um Tanis waren Bäume. Aber diese Bäume hatten sich von ihren Meistern abgewandt und sich in lebende Wälder des Entsetzens verwandelt. Ein grünes Licht des Verderbens filterte durch die bebenden Blätter.
    Tanis blickte sich entsetzt um. In seinem Leben hatte er schon viel Seltsames und Schreckliches gesehen, aber das war nichts gewesen im Vergleich zu dem hier. Das hier, dachte er, könnte mich in den Wahnsinn treiben. Er wandte sich panisch in die eine und die andere Richtung und stellte fest, daß es kein Entkommen gab. Überall waren Bäume – die Bäume von Silvanesti. Auf grauenhafte Weise verändert.
    Die Seele

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