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Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
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vielleicht anders. Wie dumm von mir. Bitte verzeih. “
    „ Woher wisst ihr dann von der Horde und dem Reich des fließenden Baumes? Ich habe noch nie davon gehört. “, fragte ich verwundert.
    Der Dämon verzog sein zerfurchtes Gesicht. „ Bestimmt hast du davon gehört, aber es wieder vergessen, als dein Herr dich gerufen hat. Auch wir kennen diese Namen nur, weil jenes Tor auf dem Sommerfeld sich manchmal öffnet und einen kurzen Blick nach drüben gewährt. Unsere Herren haben aufgehört nach Antworten zu suchen, als diese mit zu vielen Leben dafür bezahlen mussten. “
    „ Und wer sind die Horde und dieser Baum? “, wollte ich wissen.
    „ Kräfte, welche uns feindlich gesinnt sind. Dass wir beide und alle anderen Horndämonen hier sind heißt, dass jene nicht gewonnen haben. Dass die Schlacht auf jenem Feld verloren ging heißt aber auch, dass jene nicht verloren haben. Der Krieg zwischen Horndämonen und der Horde ist noch nicht zu Ende. “
    „ Der Krieg ist also noch nicht vorbei. “, wiederholte ich nachdenklich. Irgendetwas kratzte an meinen Erinnerungen, aber ich konnte nicht sagen was es war. Der Krieg der Horndämonen … Die Horde … ich schaffte es nicht mich zu erinnern, was es damit auf sich hatte.
    „ Für die Horndämonen wird der Krieg nie vorbei sein. “, bestätigte er. „ Wir sind für den Krieg geschaffen und wenn wir keinen vorfinden, beginnen wir eben einen. “
    Ich wunderte mich, hatte ich doch im Dorf nichts gesehen, das auf einen Krieg hinwies.
    „ Und hier? Kämpft ihr gegen die Wesen, die sich auf dem Sommerfeld herumtreiben? “
    „ Gegen jene und viele andere. Es gibt eine Geschichte, dass der Wald selbst sich gegen uns gestellt hat. Er sagte: Jeder Baum und jedes Tier wird Dein Feind sein, Prinz mit tausend Feinden. Und sollten sie dich fangen, werden sie dich töten. Und Quercus unser erster Anführer antwortete: Aber dazu müssen sie mich erst einmal erwischen. Ich bin Kämpfer, Lauscher, Läufer, Prinz mit einem starken Herzen. Ich bin gerissen und listenreich. Mein Volk wird niemals untergehen. “
    Laubschattens Dämon erzählte mir die Geschichte wie Quercus es schaffte Hürnin, die die Schlacht auf dem Sommerfeld überlebt hatten, um sich zu sammeln und sich mit ihnen in den Hügeln im Osten zu verbergen, bis die Heere abgezogen und das Sommerfeld wieder einigermaßen sicher war. Quercus machte sich dazu eine alte Legende zu Nutze, nach der es im Wald ein blutgieriges Wesen gab, das Jagd auf Menschen macht. Nur wenn es unbedingt sein musste, wagte sich jemand abseits der Straße des Seelenfriedens in den Wald hinein und die Hürnin blieben unentdeckt. Doch es dauerte kein Jahr bis Quercus herausfinden musste, dass die Legende einen wahren Kern enthielt.
    Doch bevor ich mehr erfahren konnte, zogen sich Erich und die anderen zurück, um sich zu waschen und so mussten wir unser Gespräch beenden.
    Erich konnte sich frei im Dorf bewegen, wobei er und die anderen allerdings immer eine Traube von Kindern um sich hatten, die neugierig nach der Welt außerhalb des Dorfes fragten. Sie hatten auch noch nie zuvor einen Ork mit seiner fleckigen Haut gesehen oder von einem gehört und der Halken musste einige unverschämte Fragen nach seinen Symbionten und seinem Geruch ertragen. Die jungen Hürnin aus dem Wald schienen alle aus einer Familie zu stammen, so ähnlich sahen sie sich und als Sarn danach fragte, erfuhren wir, dass sie tatsächlich alle mehr oder weniger eng miteinander verwandt waren. Bis auf einige wenige waren alle Paare im Dorf schon seit Jahren kinderlos, da es viele unfruchtbare Männer und Frauen gab. Man wollte uns nicht mehr darüber erzählen, aber wir spürten deutlich, dass das den Waldbewohnern große Sorgen bereitete. Aus einer Andeutung konnte Erich heraushören, dass sich das Problem mit den Jahren verschlimmert hatte und dass immer weniger Kinder geboren wurden, von denen auch noch viele behindert waren. Vielleicht würde tatsächlich irgendwann in naher Zukunft die Zeit kommen, in der das Volk des Waldes nach Hornhus zurückkehren mussten, nur um nicht auszusterben.
    Der Ausdruck 'Austausch und Verbindung' kam Erich erneut in den Sinn, aber noch immer konnte er ihn nicht einordnen.
    Man hatte Jäger losgeschickt, um genug Wild zu erlegen, dass es für das ganze Dorf reichte. Was im Wald lebte und sich noch nicht vor dem nahenden Winter in Sicherheit gebracht hatte, besaß nun dicke Fettvorräte und bewegte sich dementsprechend träge. Dennoch

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