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Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)

Titel: Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Keller
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Gestalt des Geistes kann nicht so einfach von Materie widergespiegelt werden. Es heißt, dass es Gegenstände gibt, die es können. Magische Spiegel. Aber ich habe selbst noch keinen gesehen. Also bitte sagt mir: Wie sehe ich aus? “
    Erich musterte mich eingehend.
    „Du siehst aus wie ein junger Mann, finde ich. Aber da sind Flügel auf deinem Rücken und auf deinem Kopf sind so spitze Dinger, ich kann nicht genau erkennen, ob das Hörner sind oder nur deine Frisur. Deine Augen sind irgendwie … es ist schwierig sich auf sie zu konzentrieren.“
    „ Was habe ich an? “
    „ Eine Robe oder einen Umhang. Jedenfalls viel dunkler Stoff.“
    „ Das würde in meiner Welt nicht sein können. “
    „ Warum?“
    „ Wir tragen rote oder weiße Kleidung. Immer in der Farbe des Himmels. Damit wir nicht so schnell gesehen werden, wenn wir uns auf unsere Feinde stürzen. “
    „ Eure Feinde? Was für Feinde?“, fragte Erich erstaunt.
    „ Wie die Welt der Menschen ist die Welt der Dämonen aufgeteilt in unzählige Königreiche und Fürstentümer, die untereinander um die Vorherrschaft kämpfen. Lange Zeit waren die Horndämonen Vasallen eines Fürsten der Unterwelt und völlig unbedeutend, aber der Pakt veränderte alles. “
    „ Was ist passiert?“
    „ Zuerst stürzten wir Horndämonen unseren Herren vom Thron und machten uns dann die umliegenden Stämme Untertan. Nun sind wir eine Kraft mit der man rechnen muss. “
    „ Und das nur wegen dem Pakt mit den Hürnin? Was besagt er?“
    „ Der Pakt zwischen Hürnin und Horndämonen wurde zur gegenseitigen Hilfe abgeschlossen. Die Hürnin geben einen Teil von ihrer Lebenskraft an uns ab, um unsere Krieger im Kampf stärker zu machen, und dafür dienen wir euch in eurer Welt so lange ihr lebt. “
    „ Die Hürnin … ich meine wir geben euch ein Teil unserer Lebenskraft? Wie?“
    „ An einem bestimmten Tag im Jahr, den die Hürnin den Tag des Bundes nennen, versammeln sie sich in Hornhus und geben eine kleine Menge ihres Blutes und mit ihm einen Teil ihrer Lebenskraft ab. Durch die Macht des Pakts überwindet das Blut und die Kraft die Grenze zwischen den Welten und gibt unseren Kriegern die Macht, die sie brauchen, um alle Schlachten siegreich zu bestehen. So wie die Horndämonen die Hürnin stark machen im Kampf. “
    Erich dachte noch lange darüber nach, aber er fragte nicht weiter. Wahrscheinlich war er zu erschöpft, um sich den Kopf noch mehr zu zerbrechen. Er war weit gelaufen und hatte noch einen anstrengenden Weg vor sich.
    Nur morgens, wenn die Sonne den Nebel noch nicht in eine undurchdringliche Suppe verwandelt hatte, konnte man in der Ferne einen schattigen Felsklotz erkennen, der unser Ziel war: Hornhus. Aber er kam von Tag zu Tag näher.
    Am Morgen nach der Begegnung mit der fleischfressenden Pflanze versuchte Erich auf etwas größeres als Frösche und kleine Fische Jagd zu machen, denn er konnte seinen Hunger kaum noch ertragen. Er hatte seit Tagen nichts anderes gesessen als zähe Wurzeln, bittere Beeren, und schleimiges Getier. Er hatte schnell zwei passende Bezeichnungen für die Beere gefunden gefunden und konnte sich nur noch nicht entscheiden, welcher von beiden die passendere war: Essigbeeren oder Kotzbeeren.
    Als wir an einem kleinen Teich ankamen beschloss er, dass er genug davon hatte und jetzt etwas Richtiges zu essen brauchte.
    Ich erklärte ihm, dass man sich um ohne Hilfsmittel Fische zu fangen am besten ruhig in ein geeignetes Gewässer stellen und warten sollte. Mit den Reflexen eines Horndämons wäre es ein Leichtes gewesen einen Fisch zu packen und aus dem Wasser zu ziehen, aber Erich bestand darauf es ohne Hilfe zu versuchen. Die beste Methode dafür war sich mit leicht angewinkelten Armen bis zur Brust ins Wasser zu stellen und darauf zu warten, dass ein Fisch über die Arme hinweg schwamm. In diesem Moment musste man die Hände nach oben reißen, und den Fisch an Land schleudern, wo er hoffentlich hilflos zappelnd liegen blieb. Erich fing zuvor ein paar Käfer und Libellen, um die Fische damit anzulocken, aber es dauerte eine ganze Weile, bis er schließlich Erfolg hatte. Aber dabei fing er gleich einen recht großen dunkel glänzenden Fisch, der wahrscheinlich gebraten und kräftig gewürzt hervorragend geschmeckt hätte, aber auch so eine ganz passable Mahlzeit abgab. Als er aus dem Wasser stieg, waren seine Lippen blau und er zitterte am ganzen Körper. Aber der Fisch, den er erlegt hatte, würde ihn einen weiteren Tag am

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