Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)
Frage, ob ihr treu zum Pakt steht oder nicht. “
„ Ja, das tun wir, das tun wir!“, platzte der Halken freudestrahlend heraus. „Welche Aufgabe haben die Ahnen für uns?“
Der Fisch kam ein wenig näher und seine Flossen breiteten sich wie Rauch um ihn herum aus.
„ Ich habe keine Aufgabe für euch. “, sagte er. „ Ich habe euch eine Nachricht zu überbringen um einen Teil meiner Schuld abzutragen. Eure Aufgabe mögt Ihr selbst daraus bestimmen. “
„ Wie lautet die Nachricht?“, fragte der Halken voller Glück. Wahrscheinlich hatte noch nie jemand einen Ork mit einem so seligen Gesichtsausdruck gesehen wie der Halken ihn gerade zur Schau trug und wahrscheinlich würde auch nie wieder jemand einen Ork so sehen.
Und das war auch gut so.
„ Der Pakt zwischen Hürnin und Horndämonen wurde gebrochen. Vom ersten Tag an gab es Horndämonen, die ihre Herren verrieten und nur darauf warteten, dass sie sich ihrer entledigen konnten. Das Reich der Hürnin ging zu Grunde und in seinen Ruinen begann die Saat der Dämonen Wurzeln zu schlagen. Jahrhundertelang verbargen sie sich vor den Augen der Welt und warteten auf den Augenblick, in dem das reinigende Feuer erlöschen und die Asche Dünger für ihre Herrschaft in dieser Welt sein würde. Mit dem Ende des Dämonenjägers ist ihre Zeit angebrochen. Ich habe gesehen wie es begann. Ich sehe wie es endet. Ich sehe, dass einige wenige rückgängig machen können, was mit dem Verrat von einigen wenigen begann. Das Ritualmesser in Sirocos Hand kann den Scharif fällen. Amal kann ihn auf seinem Weg leiten und auch Sirr wird ihren Teil dazu beitragen, aber damit ist der Gerechtigkeit noch nicht Genüge getan. Damit ist das Gleichgewicht noch nicht wiederhergestellt. In eurer Welt und in meiner herrscht Krieg. Etwas geschah, das nie zuvor geschehen ist und nie hätte geschehen dürfen: Menschen flohen in die Welt der Dämonen um den Dämonen in ihrer eigenen Welt zu entkommen. Sie konnten sich nicht lange verbergen, bis sie auch in der Dämonenwelt vom Krieg heimgesucht wurden. Sie erkannten ihren Irrtum und schickten ihr Kind durch einen Reisenden zurück in die Welt der Menschen. Sie selbst hatten keine Wahl. Sie mussten bleiben. “
Erich stand zitternd am Ufer der Dunkelheit, die er gerade durchquert hatte.
„Meine Eltern … “, wisperte er mit erstickter Stimme. „Wer waren meine Eltern?“
„ Sie stammen aus der Familie von Chiludes. “, antwortete der Dämon. „ In Drachall wirst du ihnen begegnen. Sie warten auf dich. “
Erichs Tränen verbanden sich mit der Feuchtigkeit auf seinem Gesicht. Er sah aus, als hätte er sich am liebsten auf der Stelle auf den Weg gemacht um seine Eltern zu finden. Alles andere um ihn herum schien vergessen. Sein Blick wanderte zwischen seinen Gefährten, den Statuen und dem Fischdämon hin und her, während sich seine Hände öffneten und zusammenballten. Die anderen beiden standen währenddessen wie angewurzelt da und starrten Coelacanth an. Offensichtlich war es nicht einfach zu begreifen, was er gerade gesagt hatte. Der Halken hatte es da noch vergleichsweise einfach. Für ihn erfüllte sich das, was ihm von den Ahnen aufgetragen worden war. Er hatte Erich beschützt, jetzt wusste er auch, warum er ihn beschützen sollte.
„ In Drachall ist ein Tor zur Welt der Dämonen. Es wird weitere geben, aber keines ist sicherer als das in Drachall. Sucht das Tor. Stellt das Gleichgewicht zwischen den Welten wieder her. “
„ Ja, das werden wir, das werden wir! Der Halken wird den Wunsch der Ahnen erfüllen!“, rief der Halken und klopfte sich vor Begeisterung auf die Brust, dass es nur so klatschte. Er traf dabei seine Wunde und verzog schmerzerfüllt sein Gesicht.
„ Ihr solltet bald aufbrechen. Der Scharif ist auf dem Weg hier her und ich habe nicht die Kraft, diesen Ort hier länger vor ihm verborgen zu halten oder ihn zu verteidigen. “
„ Warte!“ sagte Sarn eilig als es so aussah, als ob der weiße Dämon wieder verschwinden würde. „Wer bist du? Was hast du davon, dass du uns das erzählst?“
Erst antwortete der Dämon nicht und entfernte sich mit ein paar Flossenschlägen vom trockenen Land, doch als Erich ausdruckslos und wie in Trance zu ihm aufblickte, drehte er sich noch einmal zu ihnen um.
„ Ich bin nur ein Fürst eines kleinen Reiches, der nicht vergessen hat, dass die prachtvollste Krone keinen Wert hat, wenn sie auf einem verdorbenen Kopf sitzt. Ich war einer von denen, die ihre Herren
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