Die Chronik der Hürnin (Das Alte Reich)
verrieten. Ich sehe die Zukunft, ich weiß was geschehen kann. Ich sah Macht, Freiheit und Sicherheit. Und ich bekam sie. Ich erkannte zu spät, dass es nicht Macht, Sicherheit und Freiheit sind, worauf es wirklich ankommt. Nun versuche ich meinen Fehler wieder gut zu machen. Ich zeige Siroco was sein kann, beschütze die Falken so gut es in meiner Macht steht vor dem Scharif und ich stehe jenen bei, die treu zum Pakt stehen. “
Sarn dachte angestrengt über diese Worte nach.
„In Hornhus hat jemand versucht Erich zu töten. Am Tag des Bundes wäre er fast in die Opferschale mit dem Blut gezogen worden.“
„ Er ist das Kind von Flüchtlingen. Gefährlichen Flüchtlingen. “, sagte der Fisch ohne sein Maul dabei zu bewegen. „ Wie seine Eltern hat er Fähigkeiten, die den Dämonen Angst machen. “
„ Was für Fähigkeiten?“, wollten Erich und Sarn gleichzeitig wissen.
„ Er hat Macht über die Dämonen. Was das im Einzelnen bedeutet und wie er diese Macht einsetzen kann, muss er selbst herausfinden. Die Verbindungen zwischen dieser Welt und der der Horndämonen sind spärlich und unzuverlässig. Auch die Zukunft bringt kein klares Bild und kein Dämon kann sich an das erinnern, was in seiner Welt geschehen ist, bevor er sie verlassen hat. Die mächtigen Zauber der Wächter verhindern, dass etwas durch die Barriere dringt. Zauber, die von beiden Seiten gesprochen wurden. Vor allem der Bruch des Paktes wird aus dem Gedächtnis der Dämonen ausgelöscht. Das Ritual ist stark genug um einen Horndämon zu seinem Hürnin zu bringen, aber auf die Zauber, die in der Welt der Dämonen gesprochen wurde, hat es keinen Einfluss. Die meisten kommen hier her, um ihren Herrn zu dienen und das ist alles was sie hier tun. Aber einige wenige erkennen, dass sie eine Wahl haben und schließen sich entweder den Paktbrechern an oder versuchen sie zu bekämpfen oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Erichs Dämon Icher war keiner von den Paktbrechern. Er scheint aber auch zu schwach um zu kämpfen. “
Ich wollte protestieren, aber ich wusste nicht, was ich hätte erwidern sollen. Ich kam mir tatsächlich schwach vor, ohne besonderes Talent, das meinem Herrn behilflich sein könnte. Zumindest konnte ich seinen Körper beherrschen und ihn damit stärken. Ich hatte ihn damit schon aus mehr als einer gefährlichen Situation gerettet. Andererseits hatte ich aber auch schon mehr als einmal versagt. Zerknirscht hörte ich zu, was Sarn weiter zu sagen hatte:
„Aber wenn es keine Verbindungen zwischen den Welten gibt, wie konnte dann bekannt werden, dass Erich eine Gefahr darstellt?“
„ Es gibt Tore. Seht die Statuen dort hinter euch. Solche wie diese gibt es auch in Hornhus und allen alten Behausungen der Hürnin. Bevor der Pakt für alle Hürnin Gültigkeit erlangte und nur wenige von ihnen über einen Dämon geboten, hatte jede Familie, die den Pakt einging, eine solche Statue, um mit ihr durch ihr Blut einen Teil der Lebensenergie in die Welt der Dämonen zu schicken. Ein Hürnin pro Familie opferte sich, um den Zugang offen zu halten. Danach reichte allein die Nähe eines Hürnin aus der betreffenden Familie aus, um sie wieder für das Blut zu einem Durchgang zur Welt der Dämonen werden zu lassen. Jeder abtrünnige Dämon in Hornhus muss gewusst haben, aus welcher Familie Erich stammt, sobald dieser auf die Statue seiner Familie traf und diese in der Resonanz seines Blutes zu schwingen begann. “
„ Und damit wussten sie, dass auch Erich eine Gefahr darstellte, so wie die anderen Mitglieder seiner Familie.“, überlegte Sarn.
„ Ja. Wie Chiludes. Der Verräter. Der Mann, der nie einen Dämon an seiner Seite akzeptierte. Auch die Zukunft kann mir nicht zeigen, ob diese Entscheidung weise war oder nicht. Geht nach Drachall. Erichs Familie wird wissen was zu tun ist. Sie werden erleichtert sein ihn wiederzusehen. Ein Kind gehört zu seinen Eltern. Und wenn es nur das ist, was ich erreichen konnte, so habe ich doch etwas erreicht. “
Kapitel 12 – Hals über Kopf
Der Fisch verstummte. Ich glaube er brach mitten im Satz ab und bevor jemand fragen konnte, was das zu bedeuten hatte, zuckte Erich zusammen.
„ Sie sind hier!“, keuchte er und stolperte Richtung Ufer.
„ Gefahr?“, fragte der Halken.
„ Das Heer des Scharif ist da. “, sagte der Fischdämon und schwamm so nah an das Ufer heran, wie er es vermochte.
„ Erich, komm zu mir. Schnell! “
Ohne zu zögern folgte Erich dem Wunsch des Dämons und
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