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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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auch?«
    »Ja, aber damit hatten die Nazis nichts zu tun.« Sie lächelte grimmig. »1939 war ich bereits zweiundsiebzig Jahre alt.«
    Hast du das gehört? Diese hübsche Blondine in ihren Dreißigern ist in Wahrheit über hundertvierzig Jahre alt.
    ›Sie muss dieses Oil-of-Olay-Zeug benutzen. Ich frag mich, ob man damit auch bei einem Shar-Pei die Falten wegkriegt.‹
    »Beeindruckend. Und wie alt war Emily damals?«
    »Sie war erst sechzehn.«
    »Sie verhält sich immer noch so, als wäre sie sechzehn. Stammen alle Mitglieder Ihres Zirkels aus Krzepice?«
    »Nein, nur Emily und ich. Wir sind jedoch alle gemeinsam nach Amerika gekommen, nachdem wir uns in Polen gefunden hatten.«
    »Und Sie kamen direkt nach Tempe?«
    »Nein, wir haben zunächst in verschiedenen anderen Städten gelebt. Aber hier sind wir bisher am längsten geblieben.«
    »Und warum, wenn die Frage erlaubt ist?«
    »Ohne Zweifel aus denselben Gründen, aus denen Sie hier geblieben sind. Wenige alte Götter, kaum alte Geister und bis vor kurzem so gut wie keine Feenhügelbewohner. Gut, jetzt habe ich Ihnen fünf Fragen aufrichtig beantwortet. Werden Sie mir nun ebenfalls fünf auf gleiche Weise beantworten?«
    »Aufrichtig, ja. Aber nicht notwendigerweise vollständig.«
    Sie akzeptierte meine Einschränkung kommentarlos. »Wie alt sind Sie?«, fragte sie.
    Das ist eine der heikelsten Fragen, die man jemandem stellen kann, der kein gewöhnliches menschliches Wesen mehr ist. Es ist ein Weg, Kraft und Intelligenz des anderen abzuschätzen, und wenn Malina mein Alter nicht bereits kannte, wollte ich es lieber dabei belassen. Ich ziehe es vor, wenn man mich unterschätzt. Kämpfe gehen besser für mich aus, wenn meine Feinde nicht wissen, mit wem sie es tatsächlich zu tun haben. Es gibt allerdings auch eine entgegengesetzte Schule des Denkens, diesagt: Wenn du deine Kraft zur Schau stellst, wirst du gar nicht erst in Kämpfe verwickelt – aber das gilt meiner Erfahrung nach nur auf kurze Sicht. Gegner fordern dich vielleicht nicht so häufig oder so offen heraus, wenn sie um deine Macht wissen, trotzdem werden sie Ränke gegen dich schmieden und es umso eher mit Heimtücke versuchen. Malina war mir gegenüber sehr offen gewesen, was ihr Alter betraf, aber ich zögerte, ihr ebenso freimütig zu antworten. Wenn ich es ihr verriet, würde es bald der gesamte Zirkel wissen. Daher entschied ich mich für einen Winkelzug.
    »Ich bin mindestens so alt wie Radomila.«
    Das ließ sie einen Moment zögern. Sie überlegte vermutlich, ob sie mich fragen sollte, woher ich Radomilas Alter kannte. Ich kannte Radomilas Alter gar nicht, wusste aber verdammt genau, dass ich älter war als sie. Doch Malina war clever und beschloss, sich anderen Fragen zuzuwenden, anstatt an einem Punkt weiterzubohren, an dem es für sie nichts mehr zu holen gab.
    » AENGHUS ÓG hat Emily erzählt, dass Sie ein Schwert haben, das ihm gehört. Ist das richtig?«
    Ich beschloss, nur einen Teil der Frage zu beantworten. Sie hatte ungeschickt gefragt. »Nein. Es gehört nicht ihm.«
    Sie schnaubte verärgert, als sie ihren Fehler bemerkte. »Haben Sie dieses Schwert noch, auf das er Anspruch erhebt?«
    »Ja.« Es kam mir merkwürdig vor, dass sie mich danach fragte, denn Radomila selbst hatte es mit einer magischen Schutzglocke umgeben. Sprach Malina nicht mit der Anführerin ihres Zirkels?
    »Befindet es sich hier in diesen Räumlichkeiten?« Also, das war eine gute Frage. Viel besser, als sich nach dem Ort zu erkundigen, an dem es sich befand, denn das hätte mir eine ausweichende Antwort erlaubt. So blieb nur Ja oder Nein. Dummerweise lautete die Antwort Ja, und ich hatte versprochen, ehrlichzu sein – trotzdem könnte ich natürlich lügen. Allerdings war ich mir sicher, dass sie es merken würde, und damit würde es auf dasselbe hinauslaufen, wie gleich Ja zu sagen, nur würde ich ihr außerdem einen Grund liefern, ihre Höflichkeit aufzugeben.
    »Ja«, gab ich zu. Sie strahlte mich an.
    »Danke, dass Sie nicht gelogen haben. Letzte Frage: Wen aus dem Kreis der TUATHA DÉ DANANN haben Sie zuletzt in leibhaftiger Gestalt gesehen?«
    Hoppla. Warum wollte sie das denn wissen? »Die MORRIGAN «, erwiderte ich.
    Ihre Augen weiteten sich. »Die MORRIGAN ?«, quietschte sie. Oh, jetzt verstand ich. Sie hatte erwartet, ich würde BRES sagen, dann hätte sie davon ausgehen können, dass ich ihn mit dem Schwert getötet hatte, das sich immer noch in diesen Räumlichkeiten befand. Aber nun

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