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Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition)

Titel: Die Chronik des Eisernen Druiden 1: Die Hetzjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Hearne
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auf solche Spielchen hatte, blickte ichhinauf zu den Regalen mit den Whiskeyflaschen und Gläsern, so als täte sie nichts Interessanteres, als einen weiteren Tag trockener Hitze zu prophezeien. Granuaile kicherte.
    »Was darf’s sein, Atticus?«, fragte sie und legte eine Serviette vor mich.
    »Ich hätte gern einen Namen, dabei waren wir, glaube ich, stehengeblieben.«
    »Du brauchst erst einen Drink.«
    »Gut, dann einen Tullamore Dew auf Eis.«
    »Kommt sofort. Aber du wirst etwas Geduld haben müssen. Ich werde die Geschichte auf meine Art erzählen.«
    »Auf deine Art? Nicht auf die von jemand anderem? Beispielsweise der Person in deinem Kopf?«
    »Richtig. Auf meine Art.« Sie goss großzügig Whiskey auf das Eis. Dann stellte sie das Glas direkt vor mich, verschränkte die Arme über der Brust und lehnte sich an die Bar, das Gesicht kaum zwei Handbreit von meinem entfernt. Perfekte Haut, eine leichte Stupsnase, Erdbeer-Gloss auf den Lippen. Nur mit Mühe unterdrückte ich das Verlangen, sie zu küssen, besonders als sie kurz die Lippen spitzte, bevor sie sagte: »So, du bist also ein Druide.«
    »Was du nicht sagst. Und was bist du?«
    »Ich bin eine Art Transportmittel«, erwiderte sie, und dann wurden ihre Augen groß und rund. »Oder vielleicht solltest du mich lieber als Gefäß betrachten, das klingt irgendwie poetischer, mysteriöser und mehr so wie bei Scooby-Doo.«
    »Okay. Ein Gefäß für was oder für wen?«
    »Für eine sehr nette Dame aus Südindien. Ihr Name ist Laksha Kulasekaran. Und du solltest nicht gleich in Panik geraten, nur weil sie eine Hexe ist.«

     

19
    Bei allen Göttern der Unterwelt, ich hasse Hexen. Doch da mir möglicherweise eine von ihnen durch Granuailes Ohren lauschte, behielt ich diese Beobachtung diskreterweise für mich. Aber Zweifel anzudeuten mochte zulässig sein, auch wenn offene Abneigung es nicht war. Ich schenkte Granuaile mein bestes, zynisches Harrison-Ford-Halbgrinsen, das all seine Charaktere von Deckard über Han Solo bis hin zu Indiana Jones auszeichnet, und hob mein Glas. »Eine nette Dame, hä?«
    »Sehr nett.« Granuaile nickte langsam und ignorierte meinen ungläubigen Blick.
    Ich nahm einen ordentlichen Schluck aus meinem Glas und wartete darauf, dass sie fortfuhr, aber ganz offensichtlich lag der Ball in meinem Feld. Wenn Dinge auf ihre Art tun bedeutete, dass ich mehr Frage stellen musste, dann meinetwegen. »Und wie lange wohnt diese nette Dame schon zur Untermiete in deinem Oberstübchen?«
    »Sie ist eingezogen, kurz nachdem du von deiner Reise nach Mendocino zurückgekehrt bist.«
    »Was?« Obwohl ich gerade einen Schluck Feuerwasser genommen hatte, war mir plötzlich eiskalt.
    »Du erinnerst dich? Du hast dich in einen Seeotter verwandelt und eine hübsche, mit Rubinen besetzte goldene Halskette aus der Hand eines Skeletts geborgen, das – wie viel? – nur zwanzig Meter unter der Wasseroberfläche und einen, zwei Meter unter dem Sand lag?«
    Schauder und Nervenkitzel im Irish Pub. »Woher weißt du davon?«
    »Woher wohl? Laksha hat es mir erzählt.«
    »Schon klar. Aber woher weiß sie es?«
    »Sie war ursprünglich die Eigentümerin dieses Skeletts, bis ihre sterbliche Hülle im Jahr 1850 das Zeitliche segnete. Seither, und bis vor kurzem, hat sie im größten Rubin der Halskette gehaust.«
    Ich beschloss, mir alle meine Fragen über die Verwandlung von Rubinen in Seelenfänger für später aufzuheben. »Und was geschah dann?«
    »Nun, vermutlich kannst du dir den Rest denken. Nachdem du die Halskette geborgen hattest, was hast du damit getan?«
    »Ich habe sie einer Hexe namens Radomila gegeben …«
    »Die nicht so freundlich ist, wie sie vorgibt, und zufälligerweise in einem schicken Apartment direkt über mir wohnt …«
    »Und sie hat Laksha prompt aus der Halskette exorziert …«
    »Und so kam ich zu der Mitbewohnerin in meinem Schädel!« Granuaile stieß sich von der Bar ab und applaudierte mir begeistert, als hätte ich soeben in einer drittklassigen Talentshow Rhapsody in Blue gespielt.
    »Gut, okay, jetzt verstehe ich, aber ich denke, wir haben da ein paar Details übersprungen.« Ich kippte den Rest meines Whiskeys, und als ich das Glas abstellte, stand Granuaile schon mit der Flasche bereit, um mir nachzuschenken.
    »Du wirst einen Doppelten brauchen«, erklärte sie und schenkte mir mehr ein, als möglicherweise empfehlenswert war. »Widme dich eine Weile deinem Drink, während ich meiner Arbeit nachgehe.« Sie verschwand

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