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Die Chronik von Tornor 03 - Die Frau aus dem Norden

Titel: Die Chronik von Tornor 03 - Die Frau aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth A. Lynn
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Quantum Furcht wider. Ja, du hast wirklich deine Macht deutlich demonstriert, Tarn Ryth, und ich jedenfalls bin sehr, sehr davon beeindruckt.
    »Ich bilde mir immer gern ein«, fuhr Tarn fort, »daß meine Wachen gut trainiert sind, obwohl sich natürlich ihre Fertigkeiten nicht mit denen der früheren Chearis vergleichen können. Ich habe übrigens noch eine Überraschung für euch.« Er grinste. »Falls ihr es noch nicht bemerkt habt, ich liebe Überraschungen. Ich möchte euch gern ...« – er hielt inne, und die Kämpferin, die an der naiga-Darbietung beteiligt gewesen war, stand auf und stellte sich an seine Seite – »meine Tochter vorstellen, Nathis-no-Iryllen Ryth.«
    Col Ismenin grinste auf seinem Platz. Nathis Ryth lächelte. Boras Sul stammelte: »Was?« Es klang sehr laut. Und dann stand Col Ismenin neben der ihm Verlobten.
    Die Zeremonie währte nicht lange. Aus der Art, wie sich Nathis Ryth und Col Ismenin immer wieder gegenseitig anschauten, konnte Arré entnehmen, daß die beiden Parteien, auch wenn es sich um keine Liebesheirat handeln sollte, wenig oder kein Bedauern empfanden. Nathis Ryth war keine Schönheit, doch war sie wohlgebaut und gesund, und sie würde keine Probleme beim Kindergebären haben. Die einzelnen Punkte des Heiratskontraktes wurden selbstredend nicht laut verlesen, doch Arré konnte sich ein paar davon ganz gut ausmalen, und einen davon glaubte sie mit Sicherheit zu wissen: Col Ismenin erklärte sich bereit, auf seinen Familiennamen zu verzichten und künftig Col Ismenin Ryth zu heißen, und sein Vermögen (oder der Teil des Familienvermögens, auf den er Anspruch hatte) würde mit ihm nach Nuath ziehen.
    Die Zeremonie fand ihr Ende, indem Tarn Ryth sagte: »Und ihr müßt alle nach Nuath zur Hochzeit kommen!« Ziemlich unwahrscheinlich, dachte Arré. Die Hochzeit hielt man traditionsgemäß drei Monate nach der Verlobung, und eine Reise gegen Ende des Herbstes den Fluß hinauf, in den einsetzenden Winterregen, würde selbst im Idealfall ungemütlich werden. Sie streckte sich und merkte, daß plötzlich Tarn Ryth an ihrer Seite stand.
    Er streckte die Hand vor, um ihr aufzuhelfen. Sie übersah die Geste. »Wie hat dir mein Beitrag zur Unterhaltung gefallen?« fragte er voller Stolz.
    »Ausgezeichnet«, sagte Arré und legte den Kopf in den Nacken. »Sag mir«, bat sie leise, »war der Kampf gleichfalls nur Schau?«
    Er lachte und brachte den Kopf näher an den ihren heran. »Aber natürlich doch«, sagte er mit einem kollernden Flüstern. »Glaubst du, ich würde das Leben oder die Gesundheit meines Sohnes für ein bloßes Spiel riskieren?«
    »Nein«, sagte Arré. »Und eigentlich müßte ich sagen, daß ich überzeugt bin, du gehst nicht viele Risiken ein.«
    Er richtete sich auf. »Da hast du recht«, sagte er, und seine Hand spielte wieder mit der Goldkette.
    Man nahm Abschied. Tarn Ryth sagte: »Ich muß mich wieder zu meinen Vettern und meinen neuen Verwandten begeben.«
    »Ich denke nicht daran, dich von ihnen fernzuhalten«, sagte Arré und sah, wie er grinste. »Du bist offen mir gegenüber gewesen – darf ich dich etwas fragen?«
    »Frage«, sagte er.
    »Hast du schon Heiratspläne für deinen Sohn ins Auge gefaßt?«
    Er nickte anerkennend. »Noch nicht. Ich habe aber Kontakte zu einem der herrschenden Häuser der Grenzfesten im Norden aufgenommen. Ein Verbündeter im Norden käme mir zweifellos gut zustatten. Andererseits kann sich das Haus Isara hier in eurer Stadt mit vier Töchtern brüsten.«
    »Würdest du wollen, daß dein Sohn ein Isara wird?«
    Er schlang die Halskette um seine Hand. »Nein. Aber wenn die Isara sich über die Tradition hinwegsetzen könnten, dann würden sie vielleicht einverstanden sein, wenn eine ihrer Töchter eine Ryth wird ...«
    Arré runzelte die Stirn. So etwas konnte sie nicht gerade billigen. »Wann verläßt du uns, um nach Nuath heimzureisen?«
    »Beinah sofort. Am übermorgigen Tag.« Er lächelte grimmig. »Ich werde mich während der nächsten zwei Tage bemühen müssen, die Gesellschaft von Kim Batto zu meiden.«
    »Es war äußerst lehrreich für mich, mit dir zu sprechen.«
    »Ich hatte die Hoffnung gehegt, daß dem so sein möge.« Seine riesigen Hände umschlossen die ihren, ließen sie wie Zwergenspielzeug erscheinen. »Arré Med, du hast gesagt, wir beide müßten nicht Feinde sein«, sagte er. »Ich hoffe, du bist auch weiterhin dieser Überzeugung. Ich bin ein schlechter Feind. Andererseits ...« – er lächelte

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