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Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 1: Das Unendliche Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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verwandelte sich die glosende Gestalt in einen Feuerball und raste als sprühender Kugelblitz auf den Untoten zu. Der schlug hilflos nach dem Geschoss, das im nächsten Moment in seinem Brustkasten explodierte. Kais unheimlicher Angreifer brach vor seinen Augen einfach entzwei und krachte mit klappernden Gliedern auf den Steinboden.
    Kai schluckte. Sogleich ließ er einen weiteren Feuerwusel erscheinen. Und dann noch einen. Die Anstrengung trieb ihm den Schweiß auf die Stirn.
    Zwei weitere Kugelblitze jagten im Zickzack durch das Gewölbe. Einer fegte auf Eisenhand zu, der andere hingegen stob hinauf zu dem unheimlichen Schemen an der Decke. Der Schatten glitt davon und war bereits aus der Tür, als der Kugelblitz explodierte. Eisenhand hingegen warf sich zur Seite und schleuderte den Feuerball reaktionsschnell mit dem Arm aus Mondeisen zur Seite. Auch diese Flammenkugel zerstob in einem harmlosen Funkenregen.
    Der Blick des Piraten erfasste ihn. Jähes Begreifen lag darin.
    »Du also!«, röhrte er zornig. »Ich hätte es wissen müssen! Du wirst jetzt sterben, Junge! Sterben!«
    Da jagte eine heftige Druckwelle durch den Raum, die nicht nur die Gläser und Gefäße an den Wänden zersplittern ließ, sondern auch Kai, Eisenhand und alle anderen Kämpfer von den Füßen riss. Neben dem Kessel schwebte Magister Eulertin. Der Däumlingszauberer hatte sich mit einem mächtigen Zauber von den Hornissen befreit und wurde jetzt von einem eisblauen, majestätisch wirkenden Licht eingehüllt.
    »Mit wem arbeitest du zusammen, Eisenhand?«, brüllte der Magister zur Galerie empor. Gleich drei wirbelnde Lufthosen erschienen im Gewölbe. Zwei von ihnen schmetterten die restlichen Skelette gegen die Wände, die dritte jagte nach oben und erfasste den Piraten, bevor dieser fliehen konnte. Mehrfach schleuderte der Luftgeist den Piraten gegen die Decke, und diesmal hatte Eisenhand den Gewalten nichts entgegenzusetzen.
    Kai sah erleichtert mit an, dass Fi und Koggs wieder auf die Beine kamen. Außer einer blutigen Schramme am Oberarm schien die Elfe keine Verletzungen davongetragen zu haben.
    »Sag es mir«, befahl Eulertin mit eisiger Stimme, »denn in wenigen Augenblicken werde ich deinem Unleben ein Ende bereiten!«
    Eisenhand hing kopfüber an der Decke und spuckte angewidert eine Made aus. »Dann sterben wir eben zusammen, kleiner Zauberer! All das hier brauchen wir sowieso nicht mehr!«
    Sein Panzerarm glühte in feurigem Schein auf und ein Zittern ging durch die Wände des Gewölbes. Von irgendwoher war lautes Gurgeln und Rauschen zu hören und im nächsten Moment stürzten gewaltige Wassermassen aus den Gängen in die Hexenküche.
    »Fluttore!«, brüllte Koggs. »Eine Falle!«
    Kai schrie, griff nach seiner Laterne und versuchte auf eine der Truhen zu flüchten. Doch er kam nicht weit. Die Wassermassen rissen ihn um. Knirschend erbebten die Steinplatten und am Boden gähnten überall dunkle Löcher. Es wurden immer mehr. Der Fußboden brach ein!
    Kai spürte noch, wie die Fluten an ihm zerrten, dann verschlang ihn die Tiefe.

Die Schattenkriege
    Das Erste, was Kai hörte, als er wieder zu sich kam, war das Rauschen eines Wasserfalls. Jeder Knochen tat ihm weh und seine linke Gesichtshälfte brannte wie Feuer. Er stöhnte benommen und stemmte sich hoch. Unter sich spürte er Schlamm, Kies und spitze Steine. Seine Kleider waren vor Feuchtigkeit klamm und seine Augen mussten sich erst an das flackernde Licht um sich herum gewöhnen. Einige Schritte entfernt ragte die Irrlichtlaterne aus dem Boden, die inmitten der Finsternis eine silbrig leuchtende Insel schuf. Auch sie war halb von Schlamm begraben.
    Kai blickte auf. Über ihm spannte sich eine niedrige Felsdecke, die, soweit er zu blicken vermochte, in die Dunkelheit ragte. Wo nur kam das Rauschen und Gurgeln her? Erst jetzt nahm Kai die Ströme dunklen Wassers wahr, die sich nur unweit von ihm entfernt ein breites Bett in den Schlamm gegraben hatten und plätschernd in die Tiefe abflössen. Kai starrte hinauf in die Richtung, aus der das Wasser kam, und entdeckte am äußersten Rand des Laternenscheins, dass sich die Höhlendecke weiter oben zu einer Art Grotte aufspannte. Aus einem Schacht an der Decke der Felshöhlung prasselten noch immer Kaskaden von Wasser. Ohne Zweifel war er dort aufgeschlagen und dann hinuntergerollt.
    »Junge, du lebst! Allen Schicksalsmächten sei gedankt!«
    Kai blickte über die Schulter und sah, dass nicht weit von der Laterne entfernt

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